Rothmund

Es geht auch ohne Vorhobeln

Ein Artikel von Martina Nöstler | 06.10.2020 - 16:23
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Seit Langem eine gute Zusammenarbeit: Peter Hagnberger, Tobias Morath, Andreas Lampart, Tim Buck und Markus Rothmund (v. li.) © Martina Nöstler

Die Brüder Markus und Friedrich Rothmund betreiben in Klettgau/DE drei Unternehmen: ein Sägewerk, eine Holzverarbeitung sowie eine Leimholzproduktion. Für Letztere sind beide verantwortlich, während das Sägewerk Friedrich leitet und Markus für die Holzweiterverarbeitung tätig ist. Diese wird zu 100 % aus dem eigenen Sägewerk versorgt und erzeugt unter anderem Baulatten, kleine KVH-Dimensionen sowie Fensterkanteln, insgesamt etwa 10.000 m3/J. „Wir haben bereits 2008 den ersten Scanner bei WoodEye gekauft“, erinnert sich Markus Rothmund. „Wegen des technischen Fortschritts und um die Ersatzteilversorgung auf lange Sicht sicherzustellen, haben wir uns im vergangenen Jahr entschlossen, erneut in einen WoodEye-Scanner der neuesten Generation zu investieren“, begründet der Geschäftsführer.

Rascher Umbau

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Der WoodEye 6 bei Rothmund ist mit acht Kameras sowie jeweils vier Faser-, Profil- und Rauigkeitslasern ausgestattet © Martina Nöstler

Seit April ist der neue WoodEye 6 in Klettgau in Betrieb. Er ist genau am gleichen Platz installiert wie das Vorgängermodell. Damit war kein großer Umbau nötig und die Inbetriebnahme ging binnen wenigen Tagen über die Bühne. „Am Freitag kam der alte Scanner raus, bereits nach zwei Tagen konnten wir mit dem neuen starten“, sagt Rothmund.

Davor waren aber die Rothmund-Mitarbeiter bei WoodEye in Schweden zur Einschulung, begleitet von WoodEye-Projektleiter Tim Buck. „Eine umfassende Einschulung ist enorm wichtig – umso schneller geht dann die Inbetriebnahme vor Ort und es können vorab schon viele Fragen geklärt werden“, weiß Buck.

Noch genauere Erkennung

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WoodEye-Projektleiter Tim Buck zeigt am Bildschirm, welche Holzmerkmale der Scanner detektiert © Martina Nöstler

„Aufgrund unserer Produkte ist der Scanner eigentlich unterfordert, weil er viel mehr kann, als wir benötigen“, meint Rothmund. „Dem ist aber nicht so“, ergänzt Buck, denn eine besondere Herausforderung ist, dass der Scanner sägeraue Ware erkennen muss. Um die Holzmerkmale dennoch exakt von einer oberflächlichen Verschmutzung unterscheiden und die Fehler auf einer sägerauen Oberfläche erkennen zu können, verfügt der WoodEye 6 über eine Vollausstattung hinsichtlich Hard- und Software. Die Fasererkennung dient nicht nur dazu, dass die Kappschnitte nicht im Astbereich gesetzt werden, sondern auch zur Kontrolle, ob es sich auf der verschmutzten Oberfläche tatsächlich um einen Ast handelt. Als weiteren Vorteil des neuen Scanners nennt Rothmund die LED-Beleuchtung. Damit ist eine noch bessere Erkennung der Holzmerkmale garantiert. Zudem erleichtern LED die Wartung und das Scannersystem muss dadurch weniger kalibriert werden. „Bei der Software gibt es jetzt deutlich mehr Möglichkeiten. Fast jeder Fehler wird nochmals gegenkontrolliert“, informiert Buck. Des Weiteren hebt er die bessere Zugänglichkeit und die Staubdichtheit des WoodEye 6 hervor. Letztere ist besonders bei sägerauem Holz von Vorteil.

Aufgrund der Platzverhältnisse bei Rothmund ist eine Krümmungsvermessung nicht möglich. Zu krumme Bretter markiert der Mitarbeiter vor dem Scanner mit einer Kreide am Brettanfang. Der WoodEye 6 erkennt die Striche und teilt die Werkstücke entsprechend ein. „Die Anzahl der Striche bedeuten unterschiedliche Optimierungen. Diese Besonderheit haben wir eingebaut, weil mit dem bisherigen LUT-Sensor die Erkennung nicht störungsfrei funktionierte“, verdeutlicht Peter Hagnberger, zuständig für den WoodEye-Vertrieb im deutschsprachigen Raum.

„Die Produktion mit dem neuen Scanner läuft jetzt deutlich stabiler im Vergleich zum Vorgängermodell. Besser geht es nicht“, meint Rothmund.