Stora Enso

Fortschritte in vielerlei Hinsicht

Ein Artikel von Gerd Ebner | 09.11.2020 - 08:36

Die schiere Produktionsmenge in Kombination mit 18 eigenen Sägewerken und einer Vielzahl weiterer Holzbaukomponenten ergibt eine fast einzigartige Versorgungssicherheit für CLT-Kunden. „Unsere Werke können sich ständig gegenseitig aushelfen“, freut sich Gernot Weiß, Head of Business Line CLT. „Für wirklich große Projekte braucht man eine ebensolche Produktionsmenge.“

13 Jahre Erfahrung

Größe allein ist nicht alles. Stora Enso verfügt mittlerweile über 13 Jahre CLT-Erfahrung. Dieses Wissen nutzt man, um das Gesamtsystem ständig weiterzuentwickeln.

Materialnutzung gegen 100 %

Stora Enso ist einer der führenden Hersteller von CLT und laut eigenen Aussagen auch stets bemüht, den Rohstoff so effizient wie möglich einzusetzen. „In einem unserer Projekte befassen wir uns mit der Verwertung von CLT-Ausschnitten, wie Fenster- oder Türöffnungen, die zum Teil bei uns im Werk bleiben und bisher thermisch verwertet werden. Wir haben einen Weg gefunden, diese Ausschnitte in den Produktionsprozess zurückzuführen, und besitzen seit Mitte vergangenen Jahres eine Europäische Technische Bewertung (ETA) dafür“, erklärt Florian de Monte, der seit Dezember 2019 als CLT-Produktmanager arbeitet. Neben dieser Initiative widmet sich Stora Enso verstärkt den Themen Lifecycle-Szenario und End-of-Life-Strategie. „Stora Enso ist ganz klar einer der Pioniere in diesem Bereich und wir werden auch weiterhin gezielt daran arbeiten, den Holzbau noch attraktiver zu machen und weiter voranzutreiben“, ergänzt de Monte.

Veredelungszentrum für CLT

Noch in der Phase der Machbarkeitsstudie ist bei Stora Enso eine „automatische Oberflächenstraße“. „Einerseits wollen wir den Kunden temporären Witterungsschutz anbieten: also Bauzeitabdichtungen bis zum finalen Einsatz der Elemente. Anderseits sollen auch konstant und präzise Brand- und UV-Schutz applizierbar sein“, erläutert de Monte. „Die ersten Versuche machten wir mit manuellem Auftrag. Daraus soll ein industrieller Prozess für technische und optische Beschichtungen werden.“ Diese Tests, etwa mit aufgeklebten Membranen, wertete man aus.

„Die Veredelung wurde bereits vielfach realisiert“, ergänzt Weiß. „Nicht nur in der DACH-Region kann ein erhöhter Veredelungsgrad den Zimmerern und Holzbau-Unternehmen helfen.“

Produktentwicklung

Heuer brachte Stora Enso CLT-Stiegen auf den Markt. „Die Nachfrage ist da. Es gibt Projekte, die wir aufgrund dieser Komponente für uns gewinnen konnten", freut sich de Monte.

„Durch die kontinuierliche Weiterentwicklung unseres Produktportfolios ist es uns gelungen, weitere Großprojekte für uns zu entscheiden, wie ein Bürogebäude in Frankreich mit 1.500 m³ CLT, 10.500 m² CLT-Rippenplatten und 200 m³ CLT-Stiegen. Ein weiteres Beispiel ist auch der weltweit größte Bürokomplex in Massivholzbauweise mit einer Fläche von 125.000 m² bei Paris, für welchen wir die gesamten CLT-Deckenelemente liefern werden", ergänzt Weiß. Sowohl CLT 360+ als auch temporäre Bauzeitabdichtungen werden zur Anwendung kommen.

Ein weiteres Projekt, das der Markt initiierte, waren vorinstallierte Stahlteile. Hier ist man ebenfalls mit der Resonanz der Kunden sehr zufrieden. Beim Projekt „Studentenwohnheim Norwegen“ waren die Verbindungsmittel in einem hohen Umfang vorinstalliert.

App für effizienteren Bauprozess

Heuer wurde eine weitere Stora Enso-App praxistauglich: „CLT 360+“. Weiß dazu: „Auf der Baustelle soll es mehr Orientierung bringen. Der Nutzer kann den QR-Code der Bauteile einlesen. Die App zeigt, wo das Element verbaut werden soll. Das bringt eine Qualitätssteigerung und zudem eine Beschleunigung des Baus“.

De Monte verweist auf ein weiteres digitales Tool: „Unsere Statiksoftware Calculatis liegt in einer weiteren Version vor und umfasst nun auch ein Akustikmodul und eine umfangreichere Auswahl an Verbindungsmitteln für die Bemessung. “

Nun auch US-Zulassung

Mit Projekten auf allen Erdteilen ist Stora Enso ein CLT-Global Player. Gerade erst hat man eine US-Zulassung erhalten. Die ANSI/APA PRG 320 soll auch die Ambitionen Stora Ensos auf diesem wichtigen Markt unterstreichen. In Europa hat man die Europäische Technische Zulassung (ETA) für die CLT-Rippenplatte erweitert. „Diese hatten wir schon bisher als Einziger in diesem Umfang. Nun können wir die Möglichkeiten nochmals ausdehnen“, erklärt Weiß.

Feuchtesensoren in Wien schon verbaut

Die Baufeuchte ist bei der CLT-Anwendung von herausragender Bedeutung. In gemeinsamer Entwicklungsarbeit mit einem nordischen Start-up-Unternehmen wurde ein Feuchtesensor für Holzbauteile entwickelt. Diesen hat man beim neuen Seminargebäude auf der BOKU auch gleich eingebaut. „Wir wollen den Feuchteschutz überwachen – in der Produktion, beim Transport, aber auch im eingebauten Zustand“, verweist de Monte. „Und ermöglichen dies somit im Anschluss an den Bau auch den Gebäudeinhabern.“

CLT-Produktion #4

Standort: Zdirec/CZ

Investition: 79 Mio. €

Start Bau der Infrastruktur & Halle: 1. Quartal 2021

Testbetrieb: 3. Quartal 2022

Beschreibung: mechanische Festigkeitssortierung; großformatige Platten bis 3,5 m Breite (ideal für Erdgeschoss von mehrgeschossigen Gebäuden); Basis des CLT sind Einschichtplatten; bereits zum Start drei Zuschnittstationen