Modular Hallensysteme

Size matters

Ein Artikel von Philipp Matzku | 06.07.2022 - 09:34

34 Mio. € investiert die HS Timber Group in den Bau des neuen Leimholzwerkes im sächsischen Kodersdorf. Neben einer neuen Produktionshalle und einem Trocknungskanal sind die beiden Leichtbauhallensysteme von Modular, Senftenberg, wichtige Bausteine, um die Wertschöpfung am Standort zu optimieren.

Größe ist wichtig

Mit einer Länge von 130 m und 84 m und einer Breite von 50 m und 40 m haben die beiden stützenfreien Hallen eine beachtliche Grundfläche und Spannweite. Sowohl an der Stirn- als auch an beiden Längsseiten sind Tore angebracht, um die Hallen befahrbar zu machen. „Wir können dank der Stützenfreiheit die gesamte Hallenfläche nutzen und haben somit einen optimalen Lagerbestand sowie idealen Produktionsfluss“, erklärt Frank Badeda, Geschäftsführer von HS Timber Productions. „Die Firma Modular kann Spannweiten von bis zu 75 m stützenfrei errichten. In der Länge gibt es kaum Einschränkungen, Hallen mit einer Länge von über 300 m sind umsetzbar“, ergänzt Reinhold Kammerer, geschäftsführender Gesellschafter bei Modular.

Brandschutz und Lichtdurchlässigkeit

„Wir haben bei Hallen dieser Dimension nicht nur baurechtliche, sondern auch brand- und blitzschutztechnische Vorgaben. Das umlaufende Betonfundament schafft die benötigte Erdungssituation. Durch das Hochziehen des Betonfundaments kann vermieden werden, dass Mitarbeiter bei der Warenmanipulation die Stahlkonstruktion beschädigen“, informiert Kammerer. Die Außenhüllen bestehen aus einer lichtdurchlässigen Membran, die ein angenehmes Arbeiten bei indirektem Tageslicht ermöglicht.

„Während des Tages kommt man ohne zusätzliche Energien aus. Die Stapler fahren nicht in ein dunkles Gebäude hinein, wo künstliches Licht benötigt wird“, betont der Hallenexperte.

Die Membran gehört mit 950 g/m2 und einer maximalen Fungizidausstattung zu den schwersten Produkten auf dem Markt. Bei dem beidseitig mit PVC beschichteten Polyestergewebe handelt es sich um ein zugelassenes Bauprodukt, weshalb eine Einzelprüfung im Membranbau bei Modular nicht notwendig ist.

Gleichbleibendes Hallenklima

„Leimholz lässt nur sehr geringe Temperaturschwankungen zu. Das in den Hallen verbaute Be- und Entlüftungssystem schützt nicht nur vor Witterungseinflüssen, sondern gewährleistet bei geschlossenen Toren auch ein gleichbleibendes Innenklima“, erläutert Badeda. Modular verwendet zum Be- und Entlüften feuchtigkeitsgesteuerte Axialventilatoren, die an den Stirnseiten der Hallen montiert sind. Dabei kann innerhalb einer Stunde ein vollständiger Luftaustausch ermöglicht werden. „Wenn es das Halleninnenklima zulässt, strömt trockenere Luft herein, falls nicht, wird die Halle automatisch luftdicht abgeschlossen. Am Dach montierte Ventilatoren durchdringen das Dach, was wiederum Auffangvorrichtungen für den Blitzschutz notwendig macht. Ein ungehinderter Lufteinzug wird so ermöglicht, dieser wird durch unser Ventilationssystem verhindert“, betont Kammerer.

Optimale Zusammenarbeit

„Die Hallenlösung von Modular ist für uns die perfekte Konstruktion, welche sehr viel Spielraum für die Manipulation des Lagerbestandes lässt. Die Planungs- und Umsetzungsphase verliefen optimal. Wir haben seitens Modular auch im Nachgang der Bauphase sehr gute Unterstützung und eine ideale Zusammenarbeit“, bekräftigt Badeda die Entscheidung für die oberösterreichischen Hallenbauexperten, Die HS Timber Group hat an ihren rumänischen Standorten schon Erfahrungen mit anderen Hallensystemen gemacht. In Kodersdorf ist es die erste Zusammenarbeit mit Modular.

Modular betreut von seinem Büro in Passau/DE alle seine Kunden in Deutschland und ist während der Planungs- und Bauphase immer vor Ort. „Als Generalunternehmer sind wir bereits bei den Kick-off-Meetings persönlich vor Ort und begleiten die Baumaßnahmen entsprechend mit unserem Know-how. Hierbei arbeiten wir nicht nur in Deutschland auf Basis der deutschen DIN-Normen, sondern in ganz Europa. Wir haben bei allen bau- und architekturrechtlichen Genehmigungen und Unterlagen sowohl mit der Werksleitung bei HS Timber als auch dem örtlich zuständigen Architekturbüro eng und intensiv zusammengearbeitet. Es ist besonders wichtig, dass von allen Seiten fachkundige Projektmanager vor Ort sind. Die Bauwerke müssen der Postleitzahl zugrunde liegende Lastannahmen, wie Wind- und Schnelllast Stand halten. Die Koordination dieses großen Bauvorhabens war eine Herausforderung, die wir dank eines effektiven Projektmanagements gemeinsam im Rahmen des Fertigstellungszeitplans umsetzen konnten“, erklärt Kammerer.

Modular Hallensysteme

Standorte: Senftenbach, OÖ, Passau/DE
Geschäftsführer:  Reinhold Kammerer, Uwe Szekely
Mitarbeiter: 100
Geschäftsfelder: Giebel- und Bogenhallen sowie Sonderbau
Absatz: Deutschland, Österreich, Schweiz / Europa 

HS Timber Productions

Standort: Kodersdorf/DE 
Übernommen: 2015
Geschäftsführer: Jürgen Bergner, Christian Hörburger, Frank Badeda
Mitarbeiter: 380 (2021)
Einschnittskapazität: 1,2 Mio. fm/J
Produkte: Schnittholz, getrocknet, gehobelt
Trocknungskapazität: 600.000 m3/J
Hobelkapazität: 400.000 m3 /J