Weinig Luxscan

Künstliche Intelligenz bei Laubholz

Ein Artikel von Martina Nöstler (für holzkurier.com bearbeitet) | 07.10.2022 - 13:19
Weinig_Einlernphase-KI.jpg

Einlernenphase für die KI © Weinig

2019 hat Weinig Luxscan seine Software mit künstlicher Intelligenz (KI), Opticore AI, auf den Markt gebracht. Diese ermöglicht es, die Holzmerkmale mit hoher Genauigkeit zu erkennen. „Nach den ersten Ergebnissen bei unseren Kunden war uns schnell klar, dass diese Technologie unser Geschäft revolutionieren würde“, erläutert Jean-Philippe Hildebrand, Geschäftsführer von Weinig Luxscan. Bis Ende 2020 war die KI nur für Nadelholz verfügbar. 

„Anfang 2021 haben wir die Option der künstlichen Intelligenz auch für Laubholz verfügbar gemacht. 20 spezialisierte Maschinen für Laubholz wurden seit der Einführung der KI verkauft“, verdeutlicht der Geschäftsführer. „Als Marktführer auf dem nordamerikanischen Laubholzmarkt wurde die künstliche Intelligenz von unseren Kunden, die ihre Maschinen erneuern wollten, mit großer Spannung erwartet. Wir haben sie nicht enttäuscht. Neben der Verbesserung der Maschinenleistung wurden auch die Installationszeiten erheblich verkürzt“, erläutert Hildebrand.

Laufende Weiterentwicklung

Weinig_Easyscan-Buche.jpg

Der Easyscan Smart-Scanner von Weinig Luxscan im Einsatz auf roher Buche © Weinig

Die Entwicklung der KI wird von zwei dedizierten Teams bei Weinig Luxscan durchgeführt: dem R&D-Team, das die Funktionsweise des Algorithmus kontinuierlich ver-
bessern wird, und dem KI-Anwendungsteam, das für die Lernphase und das Testen neuer Softwareentwicklungen in der Praxis zuständig ist. Um zu funktionieren, muss die künstliche Intelligenz mit Erkennungsbeispielen gefüttert werden, damit sie diese später selbst erkennen kann. „Die Lernphase der KI steht im Mittelpunkt unserer Bemühungen“, verdeutlicht Paul Rigaux, Produktmanager bei Weinig Luxscan. Mehrere Tausend Bretter wurden in das KI-Modell eingelernt, um gute Erkennungsergebnisse zu erzielen.

Die künstliche Intelligenz ermöglicht es Weinig Luxscan, Kunden im Laubholzbereich anzusprechen, für die man bisher kein passendes Produkt hatte. „Dank der Zuverlässigkeit des Systems können wir alle Arten von Bedingungen der Bretter anpassen, wie gehobelt oder roh, trocken oder feucht. Wir werden 2023 in Frankreich eine vollautomatische Auftrennlinie mit Scannern in einem Eichensägewerk installieren. Es ist ein Projekt, das vor einigen Jahren aufgrund der Komplexität der Erkennung von Holzmerkmalen bei nassen und unbehandelten Brettern unmöglich gewesen wäre“, erläutert Rigaux.

Durch die KI können die Maschinen einfacher ausgerüstet, aber gleichzeitig kann eine gute Leistung beibehalten werden. In den meisten Kapplinien mit Scannern verwendet Weinig Luxscan keine Röntgenstrahlen mehr, da diese teuer und wartungsintensiv sind. „Dank der KI können wir Merkmale, wie Rotkern bei Buche und Splintholz bei Eiche, besser erkennen. Zudem fallen diffuse Farbfehler eher auf. Letztlich führt dies zu einem höheren Ertrag für unsere Kunden und einem schnelleren Return on Investment“, ist Rigaux überzeugt.