Die Innovationstage-Besucher bei Ott in Lambach ließen sich die Kantenanleimmaschinen genau erklären © Birgit Fingerlos
Die Hersteller präsentierten den Besuchern besondere Maschinen- oder Werkzeugentwicklungen, Zubehörlösungen sowie Serviceangebote. Das Format kam gut an. Die vielen Besucher kamen vorrangig aus Tischlereien. Unter ihnen waren auch einige Unternehmer aus dem Ausland sowie mehrere Schulgruppen. Die jeweiligen Ansprechpersonen waren mit hochwertigen Kundengesprächen gut beschäftigt.
60-jähriges Jubiläum
Beim Maschinenbauer Ott in Lambach nutzte man die diesjährigen Innovationstage für die Feier zum 60-jährigen Unternehmensbestehen. Bereits seit 1963 stellt Ott Holzbearbeitungsmaschinen her. Im Ott-Schauraum präsentierte man eine Storm+ mit Translift+ und Roboterintegration sowie nachfolgender Beschickung einer CNC. Mit einer Strongedge Dooredition zeigte man eine Speziallösung für die Türenfertigung. Im Rahmen der Hausmesse bot man auch Führungen durch die Produktion an.
Hohe Oberflächengüte
Kündig präsentierte im Ott-Ausstellungszentrum in Lambach eine Breitbandschleifmaschine der Serie Perfect © Kündig
Zum ersten Mal bei den Innovationstagen als Mitaussteller dabei war der Schleifmaschinenhersteller Kündig aus Wetzikon/CH. Am Standort von Ott präsentierte Kündig eine Breitbandschleifmaschine aus der Serie Perfect. „Diese Maschine wird hier in Lambach zwei Monate lang stehen bleiben, so haben Interessierte auch nach den Innovationstagen noch die Möglichkeit, sich davon zu überzeugen“, erklärte Kündig-Österreich-Geschäftsführer Stefan Schöttli. In den Maschinen der Serie Perfect verbergen sich eine Vielzahl schleiftechnischer Innovationen, die eine hohe Oberflächengüte ermöglichen. Eine neu entwickelte Bedieneinheit macht das Schleifen noch einfacher und intuitiver, erfuhr man vor Ort.
Saubere Kantenbearbeitung
Peter Feigl präsentierte im Ott-Schauraum seine Produkte für die Kantenbearbeitung © Birgit Fingerlos
Ebenfalls bei Ott in Lambach präsentierte Peter Feigl, Geschäftsführer Feigl Technische Produkte, Kirchberg-Thening, spezielle Produkte für die Kantenverarbeitung. Die Innovationstage-Besucher interessierten sich dabei vor allem für das von ihm vorgestellte, patentierte Brush‑tec-Bürstenaggregat. Dieses wird am Ende einer Kantenanleimanlage eingebaut. Eine nachträgliche Montage auf Anlagen, beispielsweise von Ott, Homag, IMA oder Biesse, ist ganz einfach möglich.
Das Brush‑tec-Bürstenaggregat entfernt mittels innovativer Technik, Klebstoffrückstände im 90°-Winkel von der frisch verleimten Fläche – selbst bei stark strukturierten Oberflächen. Ein händisches Nacharbeiten ist nicht mehr nötig. Das Herzstück des Nachbearbeitungsaggregats sind die beiden, speziell dafür entwickelten Premium-Tellerbürsten. Diese sind nicht nur strapazierfähig, in Kombination mit den bei Feigl erhältlichen chemischen Mitteln, sind sie zudem sehr leistungsstark. Dank des Brush-tec-Prinzips erreicht man eine erhebliche Qualitätsverbesserung in der Kantenbearbeitung.
Alles rund ums Werkzeug
Roman Edelhofer und Hannes Bernhofer (v. li.) informierten die Besucher am Homag-Standort über die Oertli-Leuco-Neuheiten © Birgit Fingerlos
Oertli-Leuco war als Partner auf den meisten Standorten vertreten. „Eine Besonderheit, die wir hier vorstellen, ist die Regeneration von Werkzeuggrundkörpern“, informierte Roman Edelhofer, Key Account Manager bei Oertli-Leuco. Für zwei seiner festbestückten Fügefräsertypen bietet Leuco eine Wiederherstellung, wenn kein Nachschärfen mehr möglich ist. So erhalten die Werkzeuge eine neuwertige Qualität. „Das rechnet sich. Zudem ist die Regeneration der verbrauchten Werkzeuge nachhaltig“, argumentierte Hannes Bernhofer, der im Gebiet Österreich Mitte für den Oertli-Leuco-Vertrieb zuständig ist.
An den Oertli-Leuco-Informationsständen wurde den Innovationstage-Besuchern auch die Werkzeugverwaltung mit Twinio präsentiert. Die Leuco-Werkzeuge haben einen QR-Code aufgedruckt. Scannt man diesen, kann man das Werkzeug in der Twinio-App finden. Mittels eines Ampelsystems sieht man, wo sich das Werkzeug gerade befindet. „Ich sehe, ob es einsatzbereit ist, sich auf der Maschine oder zur Instandsetzung im Service befindet“, erklärte Edelhofer.
Kundenindividuelle Lösungen
Im Schauraum von Handl Maschinen in Wels konnten die interessierten Besucher den Arbeitstisch XPS für CNC-Bearbeitungszentren live auf der Biesse Rover B live erleben. „Mit diesem automatischen Tisch kann man viel schneller und präziser die Teile positionieren“, hob Handl-Geschäftsführer Peter Handl hervor. XPS steht für extreme Positioning System und ist laut Handl die leistungsfähigste Lösung auf dem Markt in Bezug auf Geschwindigkeit und Positioniergenauigkeit. Die einzelnen Tische und Schlitten sind mit voneinander unabhängigen Motoren ausgestattet und ermöglichen die gleichzeitige und genaue Positionierung aller Aufspannsysteme. Zusätzlich zur Ausrichtung der Vakuummodule und pneumatischen Spannzangen unterstützt XPS den Bediener während der Ladephasen und bewegt die Werkstücke bei der Ausführung des Programms automatisch und ohne manuelle Eingriffe.
Thomas Egger, Spezialist für Massivholz-Maschinen bei Handl, führte dem Publikum einen Leadermac-Hobelautomaten vor. Er verwies auf die massive Bauweise und erklärte, dass dadurch eine hohe Laufruhe und präzises Arbeiten ermöglicht wird. Der Hersteller Leadermac LMC punktet mit einer hohen Flexibilität in seiner Maschinenzusammensetzung. Zweispindelige Maschinen werden genauso umgesetzt wie welche mit zehn oder elf Spindeln. In seinem Schauraum hatte Handl eine Leadermac-Standardmaschine ausgestellt. Diese hat eine Arbeitshöhe von 200 mm und -breite von 240 mm. „Leadermac baut auch Modelle mit bis zu 1,3 m Arbeitsbreite“, erklärte Egger.
Von der CNC-Technik bis zur Oberfläche
Die Drillteq V-310 wurde auf der diesjährigen Ligna erstmals vorgestellt, bei den Innovationstagen gab es das vertikale CNC-Bearbeitungszentrum in Oberhofen zu sehen © Homag
Das Highlight im Homag-Schauraum in Oberhofen am Irrsee war das einfach zu bedienende vertikale CNC-Bearbeitungszentrum Drillteq V-310. „Homag hat diese Maschine auf der diesjährigen Ligna erstmals präsentiert“, erklärte Susanne Petermann, Assistentin der Homag Austria-Geschäftsführung. Die Drillteq V-310 ist ein vertikales Bearbeitungszentrum für Bohr- und Fräsarbeiten. Es hat eine Bearbeitungsspindel mit C-Achse und Aggregatschnittstelle. Zudem ist es mit einem Werkzeugwechsler mit acht Plätzen ausgestattet. Das Doppelkopf-Bohrgetriebe hat Platz für bis zu 45 Bohrspindeln. Weiters verfügt das Zentrum über zwei schwenkbaren Nutsägen und ein Dübelaggregat. Mögliche Werkstückabmessungen sind maximal 3050 mal 1250 mal 80 mm und minimal 200 mal 50 mal 8 mm.
Bei Homag in Oberhofen am Irrsee fanden zeitgleich mit den Innovationstagen die Expertentage zum Thema Oberfläche statt © Birgit Fingerlos
Am Homag-Standort in Oberhofen am Irrsee widmete man sich nicht nur den Innovationstagen. Am 12. Oktober fanden dort auch die Expertentage Oberfläche statt. Die Teilnehmer erhielten eine Einführung in die Heesemann-Bedienoberfläche und eine Erläuterung sowie Vorführung der Aggregate. Es gab auch Vorstellungen der Lackieranlagen von Makor und der Lacke von Adler. „Wir veranstalten hier immer wieder sogenannte Expertentage und widmen uns
dabei unterschiedlichen Themen. Es gibt beispielsweise auch Expertentage für CNC-Technik, Säge und Kante“, lud Petermann zu den kommenden Expertentagen ein.
Einfache Möbelplanung für Tischler
Hubert Hargassner war in Oberhofen am Irrsee als Mitaussteller vertreten. Er erklärte den Interessierten die Vorteile von SmartWOP © Birgit Fingerlos
Im Homag-Schauraum konnten sich die Innovationstage-Besucher auch von SmartWOP überzeugen lassen. Hubert Hargassner aus Altheim, der mit seinem Unternehmen upgrade to success (u2s) den SmartWOP-Entwickler in Österreich vertritt, erklärte dort dem interessierten Publikum die Vorteile dieser Softwarelösung. SmartWOP ermöglicht eine Möbelplanung durch Datengenerierung mittels 3D-Möbelkonfiguration. Es lassen sich Einzelkorpusse sowie ganze Szenen oder Räume planen. Die im SmartWOP erzeugten CNCProgramme können direkt auf eine CNC-Maschine gelegt werden. „Das System ist einfach zu bedienen. Zudem ist es auch sehr leicht zu erlernen“, bekräftigte Hargassner.
Werkzeuge aus Wels
Robert Sperl war Mitaussteller am Homag-Standort, er informierte die Besucher über sein umfangreiches Werkzeugsortiment © Birgit Fingerlos
Robert Sperl, Geschäftsführer von Sperl Werkzeugtechnik, Wels, zeigte den Innovationstage-Besuchern im Homag-Schauraum sein umfassendes Sortiment. Sein Unternehmen ist für den Exklusivvertrieb der Sägen von AKE, Balingen/DE, in Österreich zuständig und hat auch eine Eigenproduktion. Das Unternehmen produziert sowohl individuelle als auch standardisierte Werkzeuglösungen für die holzbearbeitende Industrie, Gewerbebetriebe und das Handwerk. Uns ist es wichtig, dass wir unsere Kunden mit den bestmöglichen Werkzeuglösungen versorgen.
Mehrere Stationen
Klaus Weinhäupl, bei Leitz zuständig für Forschung und Entwicklung, erklärte den Besuchern, welche Leitz-Werkzeuge sich für welche Materialien eignen © Birgit Fingerlos
Bei verschiedenen Stationen und Livevorführungen erlebten die Innovationstage-Besucher bei Leitz in Riedau, wie die Leitz-Werkzeuglösungen Qualität, Effizienz, Produktivität und Flexibilität vereinen und sich so auch individuelle Kundenwünsche wirtschaftlich umsetzen lassen. Eine Station widmete sich der Möbelfertigung. Dabei wurde die prozessoptimierte Zerspanung auf einem CNC-Bearbeitungszentrum präsentiert. Ein weiterer Schwerpunkt bei Leitz war die Bearbeitung mittels Werkzeugen von unterschiedlichen Materialien. Gezeigt wurde der effiziente Zuschnitt von Anti-Finger-Print-Dekoren, HPL und Acrylglas. Dabei kamen die BrillianceCut-, Katana, RazorCut- und WhisperCut-Kreissägeblätter zum Einsatz. Bei der Station „Profilieren und Hobeln“ wurden individuelle Profilwünsche flexibel und kurzfristig umgesetzt. Die Besucher hatten bei Leitz auch die Gelegenheit zu informativen Produktionsrundgängen.
Umfassende Produktpalette
Bei SCM in Ansfelden konnten die Innovationstage-Besucher die einzelnen Maschinen genau unter die Lupe nehmen © SCM
Der Schauraum in der SCM Österreich-Niederlassung in Ansfelden bot den Innovationstage-Besuchern eine gute Auswahl der vielfältigen SCM-Produktpalette. Zu sehen gab es die CNC-Bearbeitungszentren Accord 500 und m 200, die Kantenanleimmaschine k230evo, Olimpic k360R HP, Olimpic k560R HP, die Schleifmaschine dmc sd90 sowie eine Gabbiani S95. Speziell für den Handwerker zeigte man mit dem Profiset 60ep einen automatischen Vierseitenhobel- und Profilierautomaten, mit L’invincibile FS 7 eine kombinierte Abricht- und Dickenhobelmaschine sowie die Formatkreissäge L’invincibile si 5. Die Kunden konnten sich die verschiedenen Lösungen direkt vorführen lassen.
Der italienische Maschinenhersteller möchte mit dem Schauraum in Ansfelden seine Marktpräsenz in Österreich verstärken. Dabei setzt er auf eine hochwertige Maschinentechnologie, qualitative Beratung sowie ein großes Vertriebs- und Serviceteam. Man bietet eine schnelle Inbetriebnahme der Maschine, reduzierte Wartungs- und Stillstandszeiten und eine Maximierung der Produktion.
Eine gute Sicherheitseinrichtung
Die Formatkreissäge Format4 Kappa 550 erlebte im Ausstellungszentrum von Felder in Wallern an der Trattnach ein hohes Besucherinteresse. Die Format4 Kappa 550 überzeugt in der e-motion-Ausstattung unter anderem mit dem elektromotorisch gesteuerten Parallelanschlag, unlimitierten Werkzeugspeicherplätzen und programmierbaren Schnittabfolgen in der smarten, hauseigenen Software. Sämtliche Achsen der Maschine können ergonomisch und intuitiv von der zentralen Bedieneinheit mit 15“-Touchscreen angesteuert werden. Die Format4 Kappa 550 ist die weltweit erste Formatkreissäge mit der Sicherheitseinrichtung PCS. PCS ist eine schnelle, kontaktlos auslösende Sicherheitseinrichtung. Das System erkennt Unfallgefahren vor Kontakt mit dem Sägeblatt und entschärft die Gefahrensituation in Millisekunden. „Ab 2024 werden auch die Formatkreissäge Format4 Kappa 450 sowie die Formatkreissäge Felder K 945 S mit PCS ausgeliefert“, erklärte Felder-Mitarbeiter Sebastian Sumereder.