Wildverbiss trotz Schutzsäule Hubert Pichler,Staatspreisträger für vorbildliche Waldwirtschaft,will auch bei der Jagd ansetzen © Ebner
Seine Ideen setzt Pichler nicht nur auf den 150 ha des eigenen Waldbesitzes um, sondern wirkt als Kassier auch in der Waldwirtschaftsgemeinschaft Dreiländereck und als Gastlehrer an der forstlichen Ausbildungsstätte in Ossiach.„Zu teuer”, so urteilt Pichler über die am Markt befindlichen Seilspulwagen. In den Wintermonaten fand er die Zeit, sich eine eigene Lösung zu überlegen. Das Resultat: ein Spulwagen, der schon als Prototyp weniger als 50.000 S gekostet hat, der mit einem 1,4 kW Öldruckmotor versehen wurde und eine Zugleistung von 4,5 t aufbringt. Damit reicht diese Maschine aus, um die bei Pichler üblichen bis zu 500 m langen Seilungen vorzuspannen - „und die Technik ist wesentlich schlichter und damit störungsunanfälliger als herkömmliche”.
Mit Öldruckmotor funktioniert der Spulwagen Marke Eigenbau er fasst 500 m Länge bei einem 18 mm-Seil © Ebner
Noch hat Pichler erst einen Spulwagen gebaut. Bei Interesse von seinen Kollegen könnte er sich vorstellen, weitere Maschinen zu konstruieren.Dichtes Wegenetz. Vor zwei Jahren hat der ausgebildete Forstwirtschaftsmeister den 100 ha großen Forstbetrieb seines Vaters - Vulgoname Ojc - um weitere 50 ha erweitert. Parallel dazu startete er einen massiven Ausbau des Wegenetzes. 56 lfm/ ha hat man aktuell erschlossen, im Endausbau 2002 werden es 60 lfm/ha sein - „90% LKW-befahrbar”, betont Pichler, der mit zwei Akkordanten den Gesamtbetrieb bewirtschaftet. „In der Endnutzung schaffen wir eine Bringungsleistung von rund 70 fm/ Tag, das kostet 120 S/fm bis zur Waldstraße.”
Eine dichte Erschließung hält er in Betrieben wie seinem für unumgänglich. „Wir haben 70% Seil- und 30% Traktor befahrbares Gelände. Ohne Wege könnte ich nie so kleinflächig arbeiten”, betont Pichler, der nach eigenem Bekunden vor 10 Jahren die letzte Forstpflanze gekauft hat. Seither setzt er zu 100% auf Naturverjüngung, was bei den Misch- baumarten wie Tanne, Buche, Ahorn oder Esche nicht immer leicht fällt - „das Wild lässt sie nur schwer aufkommen.”
Mutige Eigenjagd. Aus diesem Grund hat sich Pichler heuer die Eigenjagd gesichert. „Der Hegeringleiter wollte, dass ich auf 150 ha vier Rehe schieße. Ich habe 12 durchgesetzt”, freut er sich. Dass ein geschossener 1er-Rehbock nur 15 kg hatte, ist für ihn ein weiterer Beleg der zu hohen Wilddichte. Mit zwei 2000 m2-Probezäunen soll der endgültige Beweis gelingen.
Verstärken will Pichler den Harvestereinsatz. Im Zuge des Straßenbaus wurden bei ihm 650 fm geerntet, die er motormanuell zur Trasse schnitt und mit dem Harvester aufarbeitete. Kosten: 100 S/fm.Lieber verbrennen Die unerfreuliche Preisentwicklung beim Industrieholz bewog Pichler 1996 zum Bau einer 150 kW-Biomassefeuerung, mit der er nun zum Selbstkostenpreis die Nachbarn - insgesamt 5 Objekte - versorgt. Schon immer gehörte zum Forstbetrieb auch eine kleine Säge. Die Bürger-Säge mit horizontaler Kreissäge wird nun von Bruder Franz bedient. Der Student des Bauingenieurwesens will künftig Holzhäuser bauen. Eine weitere Holzveredelung ist beschlossene Sache.GE
Verstärken will Pichler den Harvestereinsatz. Im Zuge des Straßenbaus wurden bei ihm 650 fm geerntet, die er motormanuell zur Trasse schnitt und mit dem Harvester aufarbeitete. Kosten: 100 S/fm.Lieber verbrennen Die unerfreuliche Preisentwicklung beim Industrieholz bewog Pichler 1996 zum Bau einer 150 kW-Biomassefeuerung, mit der er nun zum Selbstkostenpreis die Nachbarn - insgesamt 5 Objekte - versorgt. Schon immer gehörte zum Forstbetrieb auch eine kleine Säge. Die Bürger-Säge mit horizontaler Kreissäge wird nun von Bruder Franz bedient. Der Student des Bauingenieurwesens will künftig Holzhäuser bauen. Eine weitere Holzveredelung ist beschlossene Sache.GE