11054698472482.jpg

Steirischer Waldwirtschaftspreis 2001: Herbert Pretterhofer, Preisträger Horst Johann Gspurnig mit Gattin und Vater, Landeskammerrätin Elisabeth Leitner, Helmut Spitzer (v. r.) © Sprenger

Mobilmachung im Kleinwald

Ein Artikel von Administrator | 18.10.2001 - 00:00
Waldverband Steiermark-Facts
Gründung: 1991
Mitglieder: 11.500 in 84 Waldgemeinschaften
Holzvermarktung (2001): 440.000 fm, davon 330.000 fm Sägerundholz, 110.000 fm Industrieholz
Holzenergie-Contracting: bisher 66 Projekte mit gesamt 6,8 MW Wärmeleistung und 18.000 Srm Waldhackgutbedarf
Neu 2001: Mitgliedscard eingeführt, Komplettanbieter bei Forstpflanzen, Internes Handbuch Holzernte mit Bonus-Malus-System für Forst-maschineneinsatz im Test
11054698472482.jpg

Steirischer Waldwirtschaftspreis 2001: Herbert Pretterhofer, Preisträger Horst Johann Gspurnig mit Gattin und Vater, Landeskammerrätin Elisabeth Leitner, Helmut Spitzer (v. r.) © Sprenger

Die im Waldverband Steiermark organisierten Waldbauern können sich über immer umfassendere Dienstleistungen freuen. Allein der Rundholzverkauf, Grundlage der Verbandsarbeit, erreichte im vergangenen Jahr einen Rekordwert von 440.000 fm (davon 330.000 fm Sägerundholz, 110.000 fm Industrieholz), so Obmann Herbert Pretterhofer beim Steirischen Waldbauerntag am 11. Oktober in der HBLA Forst in Bruck /Mur. Zum Vergleich: etwa 1 Mio. fm Rundholz wurde von allen Waldwirtschaftsgemeinschaften und -verbänden in Österreich zusammen vermarktet. Professionalität im Kleinwald. Weiters wird die nach deutschem Vorbild eingeführte Laubholz-Wertholzsubmission heuer noch ausgebaut. Der Verband habe auch zur Entwicklung des neuen Musterschlussbriefes für Rundholzverkäufe beigetragen.
Ein Handbuch für den überbetrieblichen Forstmaschineneinsatz soll seit wenigen Monaten verbandsintern die Organisation und Abwicklung von Holzernteeinsätzen vor allem durch die Waldhelfer verbessern. Das Bonus-/ Malus-System für den Maschineneinsatz sei in Österreich einzigartig. Die verbindlichen Richtlinien für Schlägerungsunternehmer sollen deren Qualitätsarbeit auf den ersten Blick erkennbar machen.
Mit dem Partner Papierholz Austria wird in gemeinsamen Projekten mehr Holz aus Durchforstungsreserven gewonnen.
11054698472481.jpg

Verantwortung für den Wald: Dir. Anton Aldrian und Erich Pöltl (v. l.) © Sprenger

Neue Leistungen für Mitglieder. Mit der heuer eingeführten Mitgliederkarte können Betriebsmittel günstiger eingekauft werden. Seit kurzem tritt der Waldverband auch als Komplettanbieter bei Forstpflanzen aus heimischer Produktion auf. Die verbandseigene Kommunikationssoftware für Mitglieder findet Anklang bei anderen Waldverbänden: Salzburg und Kärnten wollen diese in ihre Systeme integrieren, so Pretterhofer. Es werde zudem an einer Datenvernetzung mit den Abnehmern gearbeitet. Vor allem die Sägeindustrie steht einer engeren Zusammenarbeit positiv gegenüber.Strukturreform selbst auferlegt. Der junge, aber rasch gewachsene Waldverband (sh. Kasten), will mit der selbst auferlegten Strukturreform noch effizienter werden, berichtete Pretterhofer. Eine Mindestgröße wurde auf Bezirksebene fixiert. Der Kontakt zu den Einzelmitgliedern müsse aber sichergestellt bleiben: Die automatisch im Vorstand des Bezirksverbandes integrierten WWG-Obmänner seien die beste Brücke zur Basis. Weiters sollen Holzstammtische und Waldhelfer einen intensiven Gedankenaustausch möglich machen.
Dieses neue Konzept wurde in Deutschlandsberg, Bruck/Mur und im eben gegründeten Bezirksverband Voitsberg bereits umgesetzt. Der von hier stammende Waldwirtschaftspreisträger der Landeskammer für Land- und Forstwirtschaft, Johann Horst Gspurning vlg. Schablpfödl, Köflach-Kleinwöllnmiss, bringt dem jungen Bezirksverband einen großen Auftrieb, freuten sich Kammer-Forstreferatsleiter Dipl.-Ing. Helmut Spitzer, und Dipl.-Ing. Dieter Frei, Bezirkskammer Voitsberg und Bezirksverbands-Geschäftsführer.
11054698472483.jpg

Univ.-Prof. Dr. Walter Warkotsch © Ebner

Holzmarkt verunsichert. Die Verunsicherung auf den Holzmärkten bedrängt auch die steirischen Säger, so GF Dipl.-Ing. Winfried Eberl. Vor allem Bauholzsäger werden die Konkurrenz aus den eigenen Reihen noch deutlicher als bisher spüren.
Spürbar und nicht einsichtig für die Waldbesitzer seien die Preisabschläge von Starkholz ab 4a. Der Einschlag wurde daraufhin zurückgenommen. Eberl erwartet dennoch für 2001 eine Steigerung bei der Holzvermarktung für die Waldverbandsmitglieder. Sein Ziel: Neben dem Holzpreis sollte demnächst eine Servicepreis-Komponente lukriert werden können.Megatrend Kooperation. Megatrends der Delphi-Studie des Max-Plank-Institutes ’98 präsentierte Univ.-Prof. Dr. Walter Warkotsch, Institut für forstliche Arbeitswissenschaften und angewandte Informatik, TU-München. Die Globalisierung müsse als Chance gesehen, die Selbstständigkeit des Waldbesitzers dabei erhalten bleiben.
Mehr Eigenverantwortung für Waldbesitzer bringe auch die neue Verwaltungsreform, so Kammer-Vizepräsident Fritz Grillitsch, der am 13. Oktober zum neuen Bauernbund-Präsidenten gewählt wurde (sh. auch Holzkurier vom 18.10.2001 S. 29).