„Nach dem Sturm ist vor dem Sturm. Dieses Motto des Winterkolloquiums Forst und Holz 2003 sollte die rund 360 Besucher am 30. und 31. Jänner in Freiburg/DE nicht dumpfer Schicksalsergebenheit preisgeben, sondern die an der erfolgreichen Schadensbewältigung nach dem Jahrhundertsturm Lothar offenkundig gewordenen neuen Potenziale des Risikomanagements in den Vordergrund stellen.Keine Schubladen-Strategien. Am 26. Dezember 1999 brachte ein Atlantiktief mit orkanartigen Wirbelstürmen in den Wäldern Frankreichs, der Schweiz und Süddeutschlands rund 200 Mio. fm Holz zu Boden. Damit belaufen sich die Sturmschäden in den 90erjahren nach einem Jahrzehnt der Stürme in Deutschland auf 90 Mrd. €.
Im Rückblick auf die Stürme Wiebke, Vivien und Lothar wurde eines klar: „Es gibt keine Patentrezepte zur Schadensbewältigung”, bringt MR Meinrad Joos, Landesforste Baden-Württemberg, Stuttgart/DE, die Erfahrung vieler Forstbetriebe auf den Punkt. Dennoch könne man aus erkannten Defiziten Instrumentarien ableiten und zukünftigen Gegebenheiten anpassen.Kein Platz für Schnäppchen-Jäger. Dass es im Sog fallender Holzpreise nach einem Sturm auf lange Sicht keine Gewinner, sondern nur Verlierer geben könne, war Tenor unter den Konferenz-Teilnehmern. Verbesserte Koordination zwischen Forstbetrieben als auch mit den Verarbeitern sollte deshalb das Ziel haben, Marktverhältnisse auch nach einem Sturmereignis stabil zu halten. Die Möglichkeiten der Holzabnahme bestimmten letztlich die Geschwindigkeit der Aufarbeitung, so Joos.
Als eine wesentliche Voraussetzung für das Abfangen des Preisverfalls sieht Eugen Ladenburger, Geschäftsführer der Holzwerke Ladenburger, Bopfingen/DE, die Einrichtung von Dauernasslagerplätzen, die von Forstbetrieben als auch von Holzindustrien als Puffer für Holzüberangebot wie -knappheit betrieben werden sollen. Die Erfahrung zeige jedoch, fuhr Ladenburger fort, dass die Gefahr der Einlagerung von Pilz- oder Käfer-befallenem Holz nicht unterschätzt werden dürfe.
Im Rückblick auf die Stürme Wiebke, Vivien und Lothar wurde eines klar: „Es gibt keine Patentrezepte zur Schadensbewältigung”, bringt MR Meinrad Joos, Landesforste Baden-Württemberg, Stuttgart/DE, die Erfahrung vieler Forstbetriebe auf den Punkt. Dennoch könne man aus erkannten Defiziten Instrumentarien ableiten und zukünftigen Gegebenheiten anpassen.Kein Platz für Schnäppchen-Jäger. Dass es im Sog fallender Holzpreise nach einem Sturm auf lange Sicht keine Gewinner, sondern nur Verlierer geben könne, war Tenor unter den Konferenz-Teilnehmern. Verbesserte Koordination zwischen Forstbetrieben als auch mit den Verarbeitern sollte deshalb das Ziel haben, Marktverhältnisse auch nach einem Sturmereignis stabil zu halten. Die Möglichkeiten der Holzabnahme bestimmten letztlich die Geschwindigkeit der Aufarbeitung, so Joos.
Als eine wesentliche Voraussetzung für das Abfangen des Preisverfalls sieht Eugen Ladenburger, Geschäftsführer der Holzwerke Ladenburger, Bopfingen/DE, die Einrichtung von Dauernasslagerplätzen, die von Forstbetrieben als auch von Holzindustrien als Puffer für Holzüberangebot wie -knappheit betrieben werden sollen. Die Erfahrung zeige jedoch, fuhr Ladenburger fort, dass die Gefahr der Einlagerung von Pilz- oder Käfer-befallenem Holz nicht unterschätzt werden dürfe.
Grenzen für Harvester. Einen klaren Altersgradienten erbrachten Stichproben-Inventuren im Fürstlich Fürstenbergischen Forstbetrieb, Donaueschingen/DE, im Jahr vor und nach Lothar: Ab der V. Altersklasse war der Schaden mit 22% am Vorrat doppelt so hoch wie in jüngeren Beständen, berichtete Betriebsführer Dr. Jens Borchers. Für seinen privaten Forstbetrieb stand die Fixkostenreduktion sowie eine dezentrale Aufgabenverteilung (Produktion, Verkauf, hochmechanisierte Ernte) im Zentrum der erfolgreichen Schadensbewältigung.
Weiters zeigten die schwierigen Bedingungen auf Windwurfflächen die Grenzen der hochmechanisierten Holzernte auf, so Borchers. Nach seiner Erfahrung hat der Sturm Rationalisierungs- und Optimierungsmöglichkeiten im Betrieb sichtbar gemacht.
Für FDir. Günther Groß, Pfalzgrafenweiler/DE, hat sich die Organisationsform des Einheitsforstamtes in seiner Funktion als Forstbehörde und Forstbetrieb bei der Bewältigung der Sturmfolgen bewährt: Es vereine die finanzielle und personelle Flexibilität einer Landesbehörde mit Ortskenntnis und Praxisbezug, so der Amtsleiter.Ist der Waldbau mitverantwortlich? Die weite Verbreitung sekundärer Nadelwälder sowie steigende Oberhöhen und Hektarvorräte in den Beständen könnte laut Dr. Yves Birot, Villeneuve-lez-Avignon/FR, die Schadensanfälligkeit europäischer Wälder in den vergangenen Jahrzehnten erhöht haben.
In Frankreich als das am schwersten getroffene Land wäre Lothar ein Katalysator für strukturelle Reformen gewesen: So wurden neue Formen gemeinschaftlicher Vermarktung und die Vergabe von Geldern aus Katastrophenfonds nach Aufarbeitungs-Fortschritt erfolgreich erprobt.
Weiters zeigten die schwierigen Bedingungen auf Windwurfflächen die Grenzen der hochmechanisierten Holzernte auf, so Borchers. Nach seiner Erfahrung hat der Sturm Rationalisierungs- und Optimierungsmöglichkeiten im Betrieb sichtbar gemacht.
Für FDir. Günther Groß, Pfalzgrafenweiler/DE, hat sich die Organisationsform des Einheitsforstamtes in seiner Funktion als Forstbehörde und Forstbetrieb bei der Bewältigung der Sturmfolgen bewährt: Es vereine die finanzielle und personelle Flexibilität einer Landesbehörde mit Ortskenntnis und Praxisbezug, so der Amtsleiter.Ist der Waldbau mitverantwortlich? Die weite Verbreitung sekundärer Nadelwälder sowie steigende Oberhöhen und Hektarvorräte in den Beständen könnte laut Dr. Yves Birot, Villeneuve-lez-Avignon/FR, die Schadensanfälligkeit europäischer Wälder in den vergangenen Jahrzehnten erhöht haben.
In Frankreich als das am schwersten getroffene Land wäre Lothar ein Katalysator für strukturelle Reformen gewesen: So wurden neue Formen gemeinschaftlicher Vermarktung und die Vergabe von Geldern aus Katastrophenfonds nach Aufarbeitungs-Fortschritt erfolgreich erprobt.
Staatlich gestützte Forste zukunftsträchtig? Dr. Anna Roschewitz, Eidgenössische Forschungsanstalt WSL, Zürich/CH, untersuchte Vermögens- und Einkommenswirkungen des Sturmes Lothar auf öffentliche und private Forstbetriebe in der Schweiz. Die Agrarökonomin gelangte zum Schluss, dass angesichts eines Schadausmaßes von 4% des gesamten Holzvorrates der Schweiz oder des 3-fachen Einschlages die Bedeutung des Sturmes Lothar vielfach überbewertet würde.
Weiters zeigen sich laut Roschewitz in der Phase der Sturmbewältigung nachteilige Wirkungen der staatlich gestützten Waldwirtschaft: Sie bestünden auch in der Übertragung von Aufgaben der Schadensbegrenzung von den Forstbetrieben an den Staat. Lothar und Vermögenszuwachs. Für heftige Diskussionen im Plenum sorgte eines der von ihr vorgestellten Szenarien, wonach sich durch die sturmbedingten operativen Einschränkungen unrentabler Forstbetriebe ein realer Vermögenszuwachs im Forstsektor ergäbe.
Weiters zeigen sich laut Roschewitz in der Phase der Sturmbewältigung nachteilige Wirkungen der staatlich gestützten Waldwirtschaft: Sie bestünden auch in der Übertragung von Aufgaben der Schadensbegrenzung von den Forstbetrieben an den Staat. Lothar und Vermögenszuwachs. Für heftige Diskussionen im Plenum sorgte eines der von ihr vorgestellten Szenarien, wonach sich durch die sturmbedingten operativen Einschränkungen unrentabler Forstbetriebe ein realer Vermögenszuwachs im Forstsektor ergäbe.