Als Sprecher von 150 Habsburgern wurde Christian Habsburg-Lothringen nominiert. Er forderte gestern im Presseclub Concordia in Wien mit dem früheren US-Staatssekretär Stuart E. Eizenstat, was für 1938 enteignete jüdischstämmige Österreicher selbstverständlich scheint: "angemessene Entschädigung" des 1938 von den Nazis eingezogenen Familienfonds. Gute Chancen auf Abgeltung, weniger auf Rückgabe, eröffnet das Entschädigungsfondsgesetz 2001, das allen NS-Opfern Restitution gewähren soll. Die entsprechenden Anträge wurden gestern eingebracht. Treibende Kräfte: die in Schönbrunn geborenen Erzherzöge Felix, Jahrgang 1916, in Mexiko lebend, und Carl-Ludwig, Jahrgang 1918, wohnhaft in Brüssel.
Auf der Restitutionsliste stehen: Schloss Laxenburg, Eckartsau samt der von starken Hirschen geprägten Auwälder (dort jagten früher die Mitglieder der Kaiserfamilie besonders gerne), Essling, Schlosshof, Orth, Mattighofen, Pöggstall, Vösendorf, Mannersdorf, Groß-Enzersdorf, Teschen und mehrere Häuser in Wien. Mit diesem Stück Geschichte werden sich nun auch die Österreichischen Bundesforste in und vor der Öffentlichkeit beschäftigen müssen. Eine entsprechende Beratergruppe wurde schon vor einigen Jahren noch unter Gen.-Dir. DI Richard Ramsauer eingesetzt.