Zwei neue Container-Kräne im Hafen Rijeka-Susak/HR ergänzen in diesem Jahr die Leistung der beiden bisherigen Kräne. Der Umschlag im 1. Halbjahr im Hafen erreichte 2,3 Mio. t. Heuer rechnet man mit 4,6 Mio. t, 2003 waren es 3,6 Mio. t. Die zusätzliche Million erwartet man vor allem aus der Containerfracht. Die 28.000 Container 2003 wurden heuer schon bis Ende Juli mit 30.000 Stück übertroffen, sagte Vorstandsmitglied Mladen Pesut der Hafen AG im Gespräch mit dem Holzkurier. Der mehrjährige Weltbankkredit von 150 Mio. US-$, der im Sommer 2003 fixiert werden konnte, wird bereits Zug um Zug in die Modernisierung des Hafens und seiner Zubringer investiert.
Jadrosped-Chefin DI Fides und Stellvertreter Marcinkovic Wotan nimmt in Rijeka Schnittholz in Container an Bord © Gadenz
Buchungsmanager Dusan Simonovic wies darauf hin, dass zwar Containerschiffe auch Häfen der oberen Adria anfahren, aber regelmäßig Ware in Containern über Malta den internationalen Containerschiffslinien zugeführt werden.Knapper Schiffsraum, steigende Kosten. In der klassischen Seefracht (auch für Holz) hält seit einigen Jahren der Trend zu knappem Schiffsraum und steigenden Kosten an. Eine der Ursachen sieht Simonovic in den ständig neuen internationalen Vorschriften für die Reedereien, aber auch für die Häfen. Die zumeist von Nordamerika initiierten und mit dem Argument höherer Sicherheit lancierten Maßnahmen wurden zuletzt mit Jahresbeginn 2004 und dann mit 1. Juli in Kraft gesetzt. Weitere sind für Anfang 2005 angekündigt.
Auf alle Fälle kosten diese Maßnahmen Geld: Ältere Schiffe müssen verschrottet werden oder wandern zumindest bis dahin in abgelegene Meeresteile für den Lokalverkehr ab. Die Empfänger der Ware wissen auch, dass die Frachten steigen. Im Verkehr mit den Häfen im Roten Meer war im 1. Halbjahr der Schiffsraum besonders knapp. Nach Ägypten beispielsweise haben die Seeraten seit Mitte 2003 um 40% angezogen und dürften weiter steigen. Hartholz-Transit nimmt zu. Die israelische ZIM-Reederei, eine der größten im Container-Geschäft, steht im Kontrakt mit dem Verkehr über Rijeka ins Hinterland, vor allem nach Ungarn. Dies nützt auch dem Holztransit, wobei hochwertige Hobelware, auf 12% getrocknet, die Kunden in unveränderter Qualität erreicht.
Mato Marcinkovic, Direktor-Stellvertreter von Jadrosped, hob hervor, dass trotz aller Schwierigkeiten der Hartholz-Transit über See von 50.000 m³ im 1. Halbjahr 2003 auf 55.000 m³ (1. Halbjahr 2004) gestiegen ist. Da im 12 m-Container 3 mal 4 m langes Nadelschnittholz nicht zu verstauen ist, vereinbart der Kunde häufig mit den Produzenten, die Pakete in 2 mal 5 m Länge für eine optimale Befüllung zu erzeugen.
Auch die Reedereien, die vorwiegend im Mittelmeer und in Nahost tätig sind, leiden unter dem weltweiten Stahl- und Koksmangel, der besonders Südkorea als größtes Land im Schiffs- und Containerbau trifft. Finanziert werden die Werften vor allem aus Europa.Keine Steigerungen erwartet. Für das 2. Halbjahr erwartet man - vor allem aus Gründen des verfügbaren Schiffsraumes - kaum eine größere Menge an Holzverladungen als in den ersten 6 Monaten.
Jadrosped als Hafenspedition in Rijeka, speziell auf Holz und Holzprodukte ausgerichtet, verdient aber auch mit Stahl aus der Slowakei, Zement aus Kroatien und Granit aus Südafrika Geld.Hafen Rasa hält Zollfrei-Zone bereit. Der auf halbem Weg nach Pula gelegene und zu Rijeka gehörende Naturhafen Rasa mit eigenem Bahn- und Straßenanschluss sowie eingezäunter Zollfrei-Zone, wartet auf den Kuss des Märchenprinzen, das heißt, auf neue Ideen und finanzielle Mittel. Überlegungen für einen Transit von Trassenholz russischer Pipelines, eventuell mit eigenem Sägewerk in Rasa und Verschiffung der Schnittware in den Mittelmeerraum, ließen sich nicht realisieren. Die offenen, gedeckten Hallenlager des ehemaligen Holzexporthauses Buben & Fried aus Österreich sind nach wie vor verfügbar.
Jadrosped ist heute in Rijeka selbst so gut ausgerüstet, dass man wegen einer Mehrmenge von vielleicht 20.000 oder 30.000 m³/J keinesfalls Rasa in Betrieb nehmen müsste, sagte Fides. Die von Exporteuren gewünschte exportfertige Adjustierung der Schnittware ist durch die Fachkräfte im Hafen Rijeka qualitativ und fristgerecht gewährleistet.