11054698609447.jpg

Walter Sekot © Sprenger

Werte halten

Ein Artikel von Dipl.-Ing. Anton Sprenger | 12.11.2004 - 00:00
11054698609447.jpg

Walter Sekot © Sprenger

Die forstwissenschaftliche Ausbildung an der Universität für Bodenkultur Wien ist im Sinkflug. Heuer gab es 40 Absolventen nach 68 noch im Vorjahr. 40 Studienanfänger für das Bakkalaureat sowie 12 Inskriptionen für das forstliche Masterstudium stehen 185 Studenten für das Bakkalaureat Umwelt- und Ressourcenmanagement gegenüber”, ist ao. Univ.-Prof. DI Dr. Walter Sekot, Department für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften, besorgt. Auch die forstwissenschaftliche Personal-Verteilung sei unbefriedigend.
Neue Zwischenergebnisse des mit Mitte Dezember abzuschließenden Forstberichts 2003 liegen vor. Demnach steht die repräsentative Einschlagsintensität bei 9 fm/ha, die Stückkosten der Holzernte bei 22 €/fm, der Deckungskostenbeitrag I kommt auf 32 €/fm und die Fixkosten der Testbetriebe machen 162 €/ha aus. Für die Analyse 2005 arbeitet Sekot an einem neuen Effizienzvergleich.Positionspapier. Ein realisierbares, jährliches, zusätzliches Nutzungspotenzial von 2 bis 3 Vfm je ha im Ertragswald im Kleinwald orten die österreichischen Waldverbände im neuen Positionspapier, so DI Martin Höbarth, Präsidentenkonferenz der Landwirtschaftskammern Österreichs (Präko). Die Holznutzung der Mitgliedsbetriebe soll im Ertragswald bis 2010 an den Zuwachs (10,4 fm/ha/J laut ÖWI 2000/02) herangeführt und Nutzungsreserven mobilisiert werden. Bedingung: Abstimmung auf die Marktlage sowie unter Voraussetzung positiver Einkommenseffekte. Die im Einflussbereich der Waldverbände gemeinschaftlich vermarktete Holzmenge soll bis 2010 um jährlich 10% auf 4 Mio. fm gesteigert werden. Für 2004 erwartet Höbarth jedoch aufgrund der Marktlage eine angebotenen Holzmenge leicht über dem Vorjahres-Niveau. Vertikale und horizontale Kooperationen müssen verstärkt sowie die Dienstleistungen ausgebaut werden. Gegebenenfalls wird es für die Waldverbände notwendig sein, das Holzverkaufssystem verstärkt auf „frei Werk” - Basis umzustellen, so Höbarth.
11054698609448.jpg

Dominik Bancalari © Sprenger

Rationalisierung in Forstbetrieben. Über Rationalisierung durch Funktionalorganisation referierte DI Dominik Bancalari, FV Wittgenstein. Die positiven Effekte seien neben der Stärkung personeller Potenziale auch monetär bereits spürbar.Das Konzept des „Wertverteilungsverfahrens” für Forstbetriebe, von Ing. Franz Reiter, Forsttechnisches Büro in Kirchdorf, stellt die laufende Wertleistung in Form von Deckungsbeiträgen in den Vordergrund: Im Zuge der Inventur werden neben Mengendaten auch Wertparameter (Werbungskosten und Holzqualität) erhoben. Ferner sind Rundholzverkaufserlöse zu prognostizieren. Die Wertverteilung beruht auf Basis eines gleitenden Mittelwertes der jeweils ältesten Bestände. Das Konzept wurde bei der Tagung als sehr positive Bereicherung für das forstliche Controlling aufgenommen.