So schnelllebig ist die Holzbranche mittlerweile geworden: Am 4. Juli erschien im Wirtschaftsblatt ein Interview mit Philipp Freiherr zu Guttenberg, Obmann der Land & Forst Betriebe Steiermark, mit der Kernaussage, dass die steirische Forstwirtschaft massiv auf höhere Rundholzpreise pocht. Nur dann sei die Holzernte rentabel, hieß es im Artikel.
Das Interview löste laut Freiherr von Guttenberg einige Reaktionen aus. Denn: Während das Interview in der Wirtschaftsblatt-Redaktion ruhte, hat sich beim Rundholzpreis natürlich einiges getan: „Im II. Quartal lagen wir in der Steiermark für Fichte 2a+, ABC bei einem Durchschnittspreis von 78 bis 79 €/fm”, informiert DI Georg Mähring, Vorsitzender der Wirtschaftsführertagung des Steirischen Waldbesitzerverbandes.
Auf der Wirtschaftsführer-Tagung am 5. Juli in Niklasdorf war man sich einig, dass der preisliche Aufwärtstrend noch intakt ist - derzeit wähnt man sich leicht über dem Durchschnittsniveau von 2002. „Eine weiter moderate Aufwärtsentwicklung halten meine Kollegen für möglich”, erzählt Mähring. Er erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass die aktuellen Rundholzpreise insofern zu relativieren wären, als in den 1980er-Jahren die Sägerundholzpreise 100 €/fm überschritten, die Industrieholzpreise bei 50 €/fm lagen - „und das ohne Inflationsbereinigung”.
Wenn möglich liefern. Gleichzeitig wurde an die Kollegen appelliert, „Lieferungen nicht in der - an sich berechtigten -Hoffnung auf noch höhere Preise zurückzustellen. Zu abrupte Änderungen sind immer schlecht in der Wirtschaft”, argumentiert Mähring vorausschauend.
Preis motiviert Klein-Privatwald. Freiherr von Guttenberg wollte im Wirtschaftsblatt seinemWunsch Ausdruck verleihen, dass dem Wald auch von hoffernen Eigentümern wieder ein wirtschaftlicher Wert zuerkannt wird. Und hier habe sich in den vergangenen Monaten auf Grund der Preissteigerungen einiges getan. „Den Bauern ist mittlerweile der attraktivere Preis bekannt”, urteilt er. Noch mangle es diesen Besitzsparten mitunter an Infrastruktur zur rationellen Holzernte. „Hier sind große Anstrengungen am Weg. Diese greifen aber nicht binnen weniger Monate”, urteilt Freiherr von Guttenberg.
„Der steirische Großwaldbesitz tut alles, damit mehr Rundholz auf den Markt kommt”, fasst Mähring die Stimmung nach dem Treffen in Niklasdorf zusammen. „Die Versorgungssicherheit unserer Kunden ist uns wichtig.”
Holzernte-Kapazitäten Mangelware. Derzeit steht man allerdings vor der Problematik, dass es gebietsweise an Holzernte-Kapazitäten mangelt. Kurz: Die Holzernte-Unternehmer sind über Monate voll ausgelastet. „Das ist doppelt schade, weil nach dem langen Winter das Zeitfenster für die Holzernte ohnehin verkürzt ist”, analysiert Mähring.
Weiters müssen bei der Holzernte die gestiegenen Ölpreise, die sich bei etwa 1 €/fm niederschlagen, untergebracht werden. Die Holzerntekosten in der Steiermark liegen in der von Land & Forst Betriebe Österreich erhobenen Bandbreite von 15 bis 25 €/fm.
In vielen Großbetrieben gibt es Durchforstungsreserven an schwierigen Standorten. „Diese lassen sich „mobilisieren” wenn die Ernte sich rechnet.” Freiherr von Guttenberg denkt daher darüber nach, ob es nicht sinnvoll wäre, „für gewisse Standorte Bonus-Zahlungen einzufordern. Wenn dort ein positiver Deckungsbeitrag garantiert ist, wird auch mehr Holz kommen.”
Für verbesserbar halten die steirischen Wirtschaftsführer den Geschäftsumgang: Etwa dass von den Verarbeitern die Lieferverlässlichkeit in Menge und Zeit honoriert wird. „Es kommt vor, dass Spotmengen sehr teuer von Sägewerken zugekauft werden - während einige Betriebe im heurigen Winter deutlich erhöhte Ernteund Schneeräumkosten auf sich genommen haben, um ja pünktlich ihren Lieferzusagen nachzukommen”, beklagt sich Mähring.
Schadholz ohne Einfluss. Die Schadholz-Situation in der Steiermark sei derzeit entspannt. Die Sturmholzmengen von Anfang Juli seien unerheblich. Der Käferholz-Anfall ist derzeit unter dem Vorjahr.
„Energieholz wird auch in der Steiermark zusehends zu einer Alternative zum Industrieholz und hat den Vorteil, kaum Qualitätsansprüche zu haben”, formuliert es Mähring, der bei Industrieholz im 1. Halbjahr eine Preissteigerung von einem 1 €/fm nennt. Weitere 3 €/fm seien im 2. Halbjahr zu realisieren. „Das erhöht die Deckungsbeiträge und ermöglicht dadurch eine Bewirtschaftung und Holzlieferung aus Lagen, in denen dies zuletzt kaum möglich war.”
Papierholz-Verkäufermarkt. Wie schnell sich die Marktsituation ändern kann, versinnbildlicht für Mähring das Industrieholz: „Hier entstand in kürzester Zeit ein Verkäufermarkt.” „Mittelfristig hat aber jedes Produkt seinen Platz: Papier, Platte oder Pellets. Mir ist es wichtig, dass die Ausformung und Vermarktung vom Eigentümer optimiert wird. Damit bleibt die Verantwortung in der Hand des Waldbesitzes, die Erlöse können gesteigert und alle Marktpartner bedient werden. Andere Lösungsansätze schwächen uns”, formuliert es Freiherr von Guttenberg. „Eine unserer Prämissen lautet: kein Schleifholz ins Feuer.”
Auf der Wirtschaftsführer-Tagung am 5. Juli in Niklasdorf war man sich einig, dass der preisliche Aufwärtstrend noch intakt ist - derzeit wähnt man sich leicht über dem Durchschnittsniveau von 2002. „Eine weiter moderate Aufwärtsentwicklung halten meine Kollegen für möglich”, erzählt Mähring. Er erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass die aktuellen Rundholzpreise insofern zu relativieren wären, als in den 1980er-Jahren die Sägerundholzpreise 100 €/fm überschritten, die Industrieholzpreise bei 50 €/fm lagen - „und das ohne Inflationsbereinigung”.
Wenn möglich liefern. Gleichzeitig wurde an die Kollegen appelliert, „Lieferungen nicht in der - an sich berechtigten -Hoffnung auf noch höhere Preise zurückzustellen. Zu abrupte Änderungen sind immer schlecht in der Wirtschaft”, argumentiert Mähring vorausschauend.
Preis motiviert Klein-Privatwald. Freiherr von Guttenberg wollte im Wirtschaftsblatt seinemWunsch Ausdruck verleihen, dass dem Wald auch von hoffernen Eigentümern wieder ein wirtschaftlicher Wert zuerkannt wird. Und hier habe sich in den vergangenen Monaten auf Grund der Preissteigerungen einiges getan. „Den Bauern ist mittlerweile der attraktivere Preis bekannt”, urteilt er. Noch mangle es diesen Besitzsparten mitunter an Infrastruktur zur rationellen Holzernte. „Hier sind große Anstrengungen am Weg. Diese greifen aber nicht binnen weniger Monate”, urteilt Freiherr von Guttenberg.
„Der steirische Großwaldbesitz tut alles, damit mehr Rundholz auf den Markt kommt”, fasst Mähring die Stimmung nach dem Treffen in Niklasdorf zusammen. „Die Versorgungssicherheit unserer Kunden ist uns wichtig.”
Holzernte-Kapazitäten Mangelware. Derzeit steht man allerdings vor der Problematik, dass es gebietsweise an Holzernte-Kapazitäten mangelt. Kurz: Die Holzernte-Unternehmer sind über Monate voll ausgelastet. „Das ist doppelt schade, weil nach dem langen Winter das Zeitfenster für die Holzernte ohnehin verkürzt ist”, analysiert Mähring.
Weiters müssen bei der Holzernte die gestiegenen Ölpreise, die sich bei etwa 1 €/fm niederschlagen, untergebracht werden. Die Holzerntekosten in der Steiermark liegen in der von Land & Forst Betriebe Österreich erhobenen Bandbreite von 15 bis 25 €/fm.
In vielen Großbetrieben gibt es Durchforstungsreserven an schwierigen Standorten. „Diese lassen sich „mobilisieren” wenn die Ernte sich rechnet.” Freiherr von Guttenberg denkt daher darüber nach, ob es nicht sinnvoll wäre, „für gewisse Standorte Bonus-Zahlungen einzufordern. Wenn dort ein positiver Deckungsbeitrag garantiert ist, wird auch mehr Holz kommen.”
Für verbesserbar halten die steirischen Wirtschaftsführer den Geschäftsumgang: Etwa dass von den Verarbeitern die Lieferverlässlichkeit in Menge und Zeit honoriert wird. „Es kommt vor, dass Spotmengen sehr teuer von Sägewerken zugekauft werden - während einige Betriebe im heurigen Winter deutlich erhöhte Ernteund Schneeräumkosten auf sich genommen haben, um ja pünktlich ihren Lieferzusagen nachzukommen”, beklagt sich Mähring.
Schadholz ohne Einfluss. Die Schadholz-Situation in der Steiermark sei derzeit entspannt. Die Sturmholzmengen von Anfang Juli seien unerheblich. Der Käferholz-Anfall ist derzeit unter dem Vorjahr.
„Energieholz wird auch in der Steiermark zusehends zu einer Alternative zum Industrieholz und hat den Vorteil, kaum Qualitätsansprüche zu haben”, formuliert es Mähring, der bei Industrieholz im 1. Halbjahr eine Preissteigerung von einem 1 €/fm nennt. Weitere 3 €/fm seien im 2. Halbjahr zu realisieren. „Das erhöht die Deckungsbeiträge und ermöglicht dadurch eine Bewirtschaftung und Holzlieferung aus Lagen, in denen dies zuletzt kaum möglich war.”
Papierholz-Verkäufermarkt. Wie schnell sich die Marktsituation ändern kann, versinnbildlicht für Mähring das Industrieholz: „Hier entstand in kürzester Zeit ein Verkäufermarkt.” „Mittelfristig hat aber jedes Produkt seinen Platz: Papier, Platte oder Pellets. Mir ist es wichtig, dass die Ausformung und Vermarktung vom Eigentümer optimiert wird. Damit bleibt die Verantwortung in der Hand des Waldbesitzes, die Erlöse können gesteigert und alle Marktpartner bedient werden. Andere Lösungsansätze schwächen uns”, formuliert es Freiherr von Guttenberg. „Eine unserer Prämissen lautet: kein Schleifholz ins Feuer.”