Halbzeit in Freiburg

Ein Artikel von DI Michael Gasser, aus Freiburg/DE | 26.01.2007 - 00:00
„Männer kaufen Wald und schnelle Autos weil sie damit ihren Urinstinkten folgen”, so beantwortete am ersten Tag des 27. Freiburger Winterkolloquiums Dr. Hans-Martin Oettinger, Forstbetrieb Blauwald, Blaustein/DE, schmunzelnd die Frage nach den eigentlichen Gründen eines Waldkaufs.
Dieses fand gestern und heute unter dem Titel „Wald als Vermögensobjekt und Kapitalanlage” an der Albert-Ludwigs-Universität in Freiburg/DE statt, wobei alte und neue Motive für Kauf und Verkauf von Wald beleuchtet werden sollen.
Auch Dr. Andre Blum, Universität Wageningen/NL, verwies am Ende seines Referats unter dem Thema „Vermögensanlage Wald aus internationaler Sicht”, auf die „Liebe zum Wald oder die Affinität zum Anlagevermögen”, wie er es nannte, als letztlich entscheidenden Faktor für derartige Entscheidungen.
Timo Heikka, Direktor Forschung und Entwicklung bei Stora Enso Wood Supply Europe/Fi, beleuchtete die Frage nach der Notwendigkeit zu Waldbesitz und -kauf für einen internationalen Forstindustriekonzern. Diese halte er nur zur Sicherung der Biomasse- und Faserversorgung für nötig, wobei er gleichzeitig die Bedeutung der Rohholzmobilisierung durch die kleineren Privatwälder betonte.
Eine fachliche Einleitung zur Tagesthematik unter Verweis auf die Situation in Deutschland lieferte Dr. Ulrich Schraml von der Universität Freiburg.
Über die strategische Bedeutung des Erwerbs von Wald und Nutzungsrechten aus Sicht der ÖBf AG referierte, DI Günther Lettau, Leiter der Stabsstelle Immobilien-Wasser-Energie. Einzig der Erwerb von Nutzungsrechten, welche die ÖBf AG durch Servitutsberechtigte belasten, sei für das Unternehmen von Interesse, fasste Lettau zusammen.
DI Herbert Wötzel, Geschäftsführer der TGG in Berlin/DE, komplettierte die hochkarätige Runde der Redner des ersten Tages. Er sprach über Waldverkäufe im Zuge der Privatisierung in den neuen deutschen Bundesländern.