Warum findet eine Pressekonferenz im Theater Wiener Neustadt statt? Die Antwort wurde den anwesenden Journalisten alsbald klar: Eine Holzart die nicht knarrt, die widerstandsfähig ist und zahlreichen Verschraubungen und Nagelverbindungen von unterschiedlichen Bühnenbildern standhält. Die Rede ist von der Schwarzkiefer. Deshalb werden bei den meisten Bühnen Europas Schwarzkiefern-Böden verwendet, erfuhr man anlässlich einer Pressekonferenz. Weiters gelte die Schwarzkiefer laut Bauordnung als schwer brennbar. Was für das Theater geeignet ist, müsste doch auch zu Hause passen, so die Überlegung in der Thermenregion Wiener Neustadt. Deshalb wurde der Theaterboden für zu Hause entwickelt.
„Wir haben eine der härtesten heimischen Nadelholzarten in der Region, die für Fußböden ideal geeignet ist”, erklärte DI Herbert Kohlross, Bezirksbauernkammer Wiener Neustadt, der auch ein Buch über die Schwarzkiefer mitverfasst hat. Derzeit arbeitet man an einem Verzeichnis, um das Know-how über die Schwarzkiefern-Verarbeitung zusammenzufassen.
„Wir haben eine der härtesten heimischen Nadelholzarten in der Region, die für Fußböden ideal geeignet ist”, erklärte DI Herbert Kohlross, Bezirksbauernkammer Wiener Neustadt, der auch ein Buch über die Schwarzkiefer mitverfasst hat. Derzeit arbeitet man an einem Verzeichnis, um das Know-how über die Schwarzkiefern-Verarbeitung zusammenzufassen.
Kurt Priestersberger, DI Herbert Kohlross, Dr. Sepp Prober und Ing. Franz Zodtl (v. li.) setzen sich für die Schwarzkiefer ein © Dr. Johanna Kanzian
Im Handel versuche man Kundenbewusstsein zu wecken. „Das Argument, dass die Schwarzkiefer zu schwer und zu pechig sei, gibt es bei den Zimmerern noch immer”, weiß Priestersberger.
Gut als Brennholz geeignet. „Ich verwende die Schwarzkiefer auch gerne als Brennholz”, so Priestersberger, der selbst seit 17 Jahren seinen Kachelofen damit heizt. „Schwarzkiefern-Brennholz ist um 15 bis 20% günstiger als Buchenbrennholz”, betont der Holzhändler.
„Insgesamt stehen 9,5 Mio. fm Schwarzkiefer in unseren Wäldern. Damit gibt es mehr Schwarzkiefern als Zirben in Österreich. In Niederösterreich ist sie die dritthäufigste Nadelholzbaumart nach Fichte und Weißkiefer. 150.000 fm/J beträgt der Schwarzkiefernzuwachs in Österreich, 120.000 fm/J werden genutzt”, so Kohlross.
Aufwecken aus Dornröschenschlaf. „Die Waldwirtschaftsgemeinschaft Flatzer Wand-Steinfeld wurde 2001 gegründet und besteht zu 90% aus Schwarzkiefernbestand. Derzeit gibt es 52 Mitglieder mit 900 ha Fläche”, berichtete Ing. Franz Zodtl, Obmann der Waldwirtschaftsgemeinschaft Flatzer Wand-Steinfeld. „Seit die Harznutzung vorbei ist, ist der Schwarzkiefern-Wald in einen Dornröschenschlaf verfallen”, bedauerte Zodtl. 2001 bis 2007 lagen die verkauften Holzmengen in der Umgebung bei 500 fm. „In der Zwischenzeit kommen wir durch die Bemühungen der WWG auf 3000 bis 4000 fm/J. Wir haben das Bewusstsein bei den Waldbesitzern wecken können”, freut sich Zodtl.
Die Großindustrie nimmt die schwachen Sortimente ab. „Vor allem aber bei den Stangen, Schwachmasten und Masten kann man gute Preise erzielen”, berichtete Zodtl. 50 €/fm kann für Stangen erlöst werden, bei gerade gewachsenen Starkmasten liegt man bei 90 €/fm. Bei den Industrie-Sortimenten etwas über 50 €/fm. Die Bringungskosten betragen je nach Lage um 20 €/fm. Das Schwarzkiefernprojekt Kiefernwald 2010 stellte Dr. Sepp Prober, Agrarmanagement NÖ Süd, vor. Beteiligt sind die Agrarmanagement NÖ-Süd, die Bezirkshauptmannschaften Neunkirchen und Wiener Neustadt sowie die Bezirksbauernkammern Neunkirchen und Wiener Neustadt.