600 bayerische Waldbesitzer und geladene Gäste verfolgten gespannt die Rede von Ministerpräsident Horst Seehofer im Münchener Hofbräuhaus © Forstassessor Peter Liptay
Mit einem Anrühren des deutschen Bundeswaldgesetzes (BWaldG) sei er nicht einverstanden, erklärte Seehofer ausdrücklich: „Ich bin gegen das Einbringen eines Entwurfes für ein neues BWaldG in den Bundestag.” Es gelte, ein bürokratisches Ungeheuer zu verhindern. Dem Bundesumweltministerium warf Seehofer vor, mit einem neuen Gesetz und der neuen Definition einer ordnungsgemäßen Forstwirtschaft Zuständigkeiten an sich ziehen zu wollen.
Bayern statt Bali
Zwei Türme aus Ulmenholz erhielt Horst Seehofer (2. v. re.) von Josef Spann, Waldkönigin Veronika Weinberger und Waldprinzessin Maria Stuffer (v. li.) © Forstassessor Peter Liptay
„Wir wollen Eigenverantwortung und Handlungsfreiheit der Waldbesitzer stärken. Die bayerische Landesregierung bleibt dabei ein verlässlicher Partner”, versprach der Ministerpräsident. 41 Mio. € stellt Bayern 2009 für forstliche Maßnahmen zur Verfügung. Mit 3 Mio. €/J sollen die 139 forstlichen Zusammenschlüsse unterstützt werden. Zudem unterstütze Seehofer den Grundsatz Wald vor Wild, sagte er mit dem Hinweis auf die derzeit laufenden Vegetationsgutachten in den bayerischen Wäldern. Für seine Rede erntete Seehofer großen Applaus von den Waldbesitzern.
Als Dankeschön für den Beistand überreichte Josef Spann, der 1. Vorsitzende des Bayerischen Waldbesitzerverbandes, mithilfe der neuen bayerischen Waldkönigin Veronika Weinberger und der neuen bayerischen Waldprinzessin Maria Stuffer Seehofer zwei Türme aus Ulmenholz. Spann dankte der bayerischen Regierung für das liberale Bayerische Waldgesetz ohne Vorgaben zu Kahlschlägen oder Baumartenwahl, was das Vertrauen in die 700.000 Waldbesitzer zum Ausdruck bringe.
Nicht Täter, sondern Opfer
Georg Schirmbeck zeigte sich erfreut über die Ablehnung des BWaldG durch Seehofer © Forstassessor Peter Liptay
Auch Hans Baur, Geschäftsführer des Bayerischen Waldbesitzerverbandes zeigte sich gegenüber dem Holzkurier sehr zufrieden über die Betonung der eigenverantwortlichen Bewirtschaftung und den versprochenen Bürokratieabbau vom waldfreundlichen, ehemaligen Bundeslandwirtschaftsminister Seehofer.