Bisher waren Fakturen die Grundlage des Sägerundholz-Preisindex. Das wichtige Branchenbarometer enthielt damit teilweise Preise, die bereits vor längerer Zeit vereinbart wurden und möglicherweise nicht mehr dem aktuellen Preisniveau entsprachen (s. Link). Dadurch hat der Index etwas zeitverzögert auf Marktänderungen reagiert.
Nur Preise von Neuverträgen
Eine wesentliche Neuerung ermöglicht ab sofort, dass der Fi/Ta-Sägerundholz-Preisindex 2009 die Preisbewegungen am Holzmarkt früher abbildet. Ab dem I. Quartal werden nur Preise von Verträgen gemeldet, die in der Erhebungsperiode neu abgeschlossen wurden. Dies erfolgt in Preismeldekategorien, die den gängigen Preisvereinbarungen für österreichisches Holz ohne Exporte, frei Waldstraße und ohne Umsatzsteuer entsprechen. Die Zuordnung zur Erhebungsperiode erfolgt über den Tag, an dem die Vereinbarung zwischen den Vertragspartnern zustande gekommen ist.Verknüpfung mit Index 2005
Der erste Indexwert für 2009 wird mit 100 festgesetzt. Zur Verkettung mit dem Sägerundholz-Preisindex 2005 wurde der Verkettungsfaktor 1,0304 berechnet. Damit kann die Vorgängerversion 2005 fortgeschrieben werden. Der Index 2009 multipliziert mit dem Verkettungsfaktor ergibt den fortgeschriebenen Index 2005.Auch der Index 2009 setzt sich - nach Mengen gewichtet - aus Meldungen des Großwaldes sowie aus Kleinwaldpreisen zusammen. Die Teilnahme an der Erhebung unterliegt einem genormten Standard, um Vergleichbarkeit und Repräsentativität zu gewährleisten.
Gemeldet werden die Vertragsnummer, die Preismeldekategorie (AB 2a, AB 2a+, AC 2a, AC 2a+, AX 2a, AX 2a+), die Fixpreismenge (die Holzmenge des Vertrages, für die der Preis fix ist) sowie der Preis der Meldekategorie pro FMO frei Waldstraße ohne Umsatzsteuer. Die Erhebungsperioden bestehen wie gewohnt jeweils aus drei Monaten: Dezember bis Februar, März bis Mai, Juni bis August sowie September bis November.
Alle drei Monate
Die Veröffentlichungstermine der einzelnen Indexwerte sind Anfang April, Anfang Juli, Anfang Oktober und Anfang Jänner.Mit der Erhebung der Daten und der Berechnung des Index wurde in bewährter Weise Univ.-Prof. DI Dr. Michael Hauser, Department für Statistik und Mathematik der Wirtschaftsuniversität Wien betraut.
Mit den gemeldeten Daten erfolgt eine robuste, gewichtete Mittelwertschätzung, sodass nicht repräsentative Ausreißer nach oben oder unten bei der Indexberechnung nicht berücksichtigt werden.
Um strengste Vertraulichkeit zu gewährleisten, stehen die Angaben der Meldebetriebe nur Hauser zur Verfügung. Ergebnis der Berechnung ist ein hochaggregierter Index für ganz Österreich, sodass Rückschlüsse auf einzelne Betriebe oder Regionen unmöglich sind. Nach Durchsicht der Daten und Berechnung des Index werden alle betriebsbezogenen Informationen gelöscht.
Wertvoller Zeigerwert
Der Sägerundholz-Preisindex ist aus der Forstbranche mittlerweile nicht mehr wegzudenken. Er ist ein wertvoller branchenspezifischer Zeigerwert, der vielfältige Verwendung findet - unter anderem als Markt- und Preistrend, bei der Valorisierung von Entschädigungen, bei der Abgeltung von Naturwaldreservaten, bei Ausgedinge-Regelungen, bei der Anpassung von Renten oder auch bei der Valorisierung von Holzpreisen.Veröffentlicht wird der Fi/Ta-Sägerundholz-Preisindex 2009 im Holzkurier, auf timber-online.net sowie auf der Homepage der Land&Forst Betriebe Österreich.