Zwei Varianten
Die eine Gruppe spricht von fallenden bis abstürzenden Rundholzpreisen bis ins I. Quartal 2010 hinein - abhängig von der Schnittholzpreis-Entwicklung und den Produktionsrücknahmen. Die große Gefahr ist, dass die Forstwirtschaft und speziell der Klein-Privatwald „die Motorsägen in den Kasten stellen”. Dadurch würde es wiederum zu einer Verknappung im Frühjahr kommen, und weitere Preisschwankungen wären programmiert. „Wir müssen den Rundholzpreis auf ein vernünftiges Maß zurückschrauben”, ist eine oft gehörte Forderung.Die zweite Variante ist, dass die Rundholzpreise über den Winter weitgehend stabil bleiben, weil das Angebot gering ist beziehungsweise gehalten wird. Man könnte eventuell mehr Rundholz bekommen, jedoch würde sich die Preisschere zum Schnittholz weiter öffnen. Mehr Anhänger zählt die erste Theorie.
Aussichten ernüchternd
In Nord- und Ostösterreich liegt die Preisspanne zwischen 74 und 77 €/fm, während im Westen und im Süden zwischen 78 und 80 €/fm geboten werden. Die Versorgung wird vor allem in den Hochpreisregionen als kritisch bezeichnet. Dazu ein Tiroler Einkäufer: „Wir kämpfen um jeden Prügel!” Man hat das Gefühl, dass die Sägewerke ausgehungert werden. Im Osten ist man mit der Versorgung zufriedener. Hier sind die Importe aus Tschechien und der Slowakei ein stabilisierender Preisfaktor.Von der forstlichen Seite wird der zu hohe Käferholzanfall - vor allem eines Großbetriebes - oftmals kritisiert, da er das Marktgefüge störe. Die Euphorie der vergangenen Monate ist bei vielen verblasst. Nun versucht man, möglichst den Wintereinschlag unter Dach und Fach zu bringen. Die Aussichten sind ernüchternd, weswegen vor allem die Großbetriebe über Einschlagsreduktionen nachdenken, um den Preis stabil zu halten. „Wenn wir im Winter wenige Euros verlieren, können wir uns mehr als glücklich schätzen”, so ein Betriebsleiter. „Wäre mehr Rundholz am Markt, würden die Preise für Rund-, aber auch Schnittholz in den Keller fallen.” Die Privatwald-Besitzer gehen vereinzelt in den Wald. Hier herrscht ein großer Unsicherheitsfaktor bezüglich der bereitgestellten Mengen.
Ähnlichkeiten in Bayern
Eine ähnliche Situation findet sich in Bayern. Die Marktteilnehmer geben an, dass die österreichischen Sägewerke 80 €/fm in Bayern zahlen würden, was den bayerischen Kollegen nicht mundet. Die Bayerischen Staatsforsten (BaySF) liegen im Einschlagsplan. Seit Anfang Juli wurden 1,3 Mio. fm geerntet und ausgeliefert.Der überwiegende Anteil der Lieferverträge ist auf ein Jahr gebunden, wodurch man von Liefer- und Preisstabilität spricht. Einen erhöhten Käferholzanteil kann man nur regional (Bayerischer Wald und Nordbayern) feststellen. Der Anfall zwischen Juli und Oktober ist mit etwa 400.000 fm aber wesentlich weniger als in den Vorjahren.