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Fichtenpreis seit 1968 © Hannes Plackner

Sturmeinfluss auf den Fichtenpreis

Ein Artikel von Hannes Plackner, Lorenz Pfungen (bearbeitet für Timber-Online) | 08.05.2015 - 13:32
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Fichtenpreis seit 1968 © Hannes Plackner

Fichte hat in den vergangenen Jahrzehnten den mehrmaligen sturmbedingten Preiseinbruch aufgeholt. Das Diagramm zeigt neben dem Stammholz-Preisindex und dem Verbraucherpreisindex auch die größten Windwürfe der vergangenen Jahrzehnte. Richtig katastrophales Ausmaß nahmen die Orkane Wiebke und Vivian im Februar 1990 sowie Lothar 1999 an.

Eine Auflistung des Rückversicherers Munich Re führt noch den im November 1972 als „Niedersachsenorkan“ bekannt gewordenen Sturm Quimburga. Allein in Niedersachsen fielen 17 Mio. fm. Im Rundholzpreisindex zeigte das aber keinen Niederschlag.

Ganz anderes geschah 18 Jahre später. Vivian und wenige Tage später Wiebke fällten von 25. Februar bis 1. März von Frankreich bis in die Schweiz rund 100 Mio. fm. Es folgte ein beispielloser Preiseinbruch. Direkt vor dem Sturm war Fichtenstammholz kurz davor, mit 113 % ein neues Allzeithoch zu erklimmen. Das Stammholz kostete damals so viel, wie zuletzt im II. Quartal 2011.

Doch der Preis stürzte binnen weniger Monate ab. Der Boden war erst im Juni 1991 mit 52,5 % gefunden. Fichte verlor über die Hälfte ihres Werts. Sie erholte sich zwar relativ rasch auf rund 70 %. Erst gegen Ende des Jahrzehnts zeigte die wichtigste Baumart Deutschlands aber wieder nachhaltige Tendenz nach oben. Doch dann kam Lothar.

Vom Ausmaß war der Orkan zu Weihnachten 1999 der folgenschwerste Waldzerstörer. Die Schadensmeldungen summierten sich auf 180 Mio. fm. Die Rundholzmärkte reagierten – aber nicht mehr so panisch wie bei Vivian. Der Preis sank laut Destatis-Angaben um rund 20 % – verharrte bis 2005 auf diesem Niveau.

Nur sieben Jahre später kam der dritte katastrophale Orkan, diesmal mit Namen Kyrill. Sowohl Forst- als auch Holzbranche waren diesmal besser vorbereitet. Der Preis fiel um nur mehr rund 10%. Nasslager und die massiv angestiegenen Einschnittkapazitäten verhinderten einen nachhaltigen Preiseinbruch. Emma und Paula führten zwar bis 2009 hinein zu sinkenden Preisen, aber seitdem geht die Reise nach oben.

Quelle dieser Zahlen ist das deutsche statistische Bundesamt Destatis, das monatlich die Indikatoren „Erzeugerpreisindex der Produkte des Holzeinschlages“ veröffentlicht. Als Basis dienen die Abschlüsse der deutschen Staatsforste. Aufgrund des Staatsforstanteils von 30%, sind diese Daten als repräsentativ anzusehen. Die Zahlen reichen zurück bis in das Jahr 1968.