Eichennetzwanze wütet in Kroatien

Ein Artikel von Robert Spannlang | 17.10.2017 - 16:44
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Die Slawonische Eiche ist wegen ihrer großen Dimensionen (bis zu 8 fm/Baum) begehrt.
© Bayerische Staatsforsten AÖR

Nach Angaben des BMLFUW suchen epidemisch auftretende Eichennetzwanzen derzeit Bestände in Ostslawonien heim. "Befallene Bäume zeigen bereits ab Juli vergilbte Blätter, Zuwachsverluste und – was am schwerwiegendsten ist – eine aussetzende Fruktifizierung", bestätigt Phytosanitär-Experte im Ministerium, Martin Nöbauer. Eine Flugbesprühung habe die Epidemie bisher kaum eindämmen können, da die Wanzen ihre Eigelege ausschließlich auf der Blattunterseite anlegen. Nun gebe es Überlegungen, Bekämpfungsmittel vom Boden aus schneekanonenartig auszubringen.

Die kroatische Regierung habe eilfertig im Juni einen Exportstop von Eichenrund- und -schnittholz veranlasst. "Es hat aber bislang etwa noch keine Meldung an den Pflanzenschutzausschuss der EU gegeben", merkte Nöbauer an. Es sei nun rasch zu erheben, wie hoch das Risiko der Weiterverbreitung durch Ausfuhr von Eichen-Schnittholz sowie von Eichenrundholz in und ohne Rinde wirklich sei. Pikanterweise sei gescheitetes Eichenbrennholz vom kroatischen Ausfuhrverbot derzeit nicht betroffen, fügte der Experte hinzu.

Laut Importstatistik der Wirtschaftskammer hat Österreich 2016 Eichenholz (Roh- und Schnittholz) im Wert von insgesamt 105 Mio. € importiert. 21 Mio. € davon stammten aus Kroatien – das ist ein Anteil von fast 20%.