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Holtec installierte bei Holzwerke Weinzierl vor wenigen Wochen eine neue Rundholzsortierung © Holtec

Holtec

Um die Ecke …

Ein Artikel von Günther Jauk | 25.02.2019 - 12:49

Mit einem Rundholzeinschnitt von rund 650.000 fm zählen die Holzwerke Weinzierl heute zu den leistungsstärksten Nadelholz-Sägewerken in Deutschland. Bereits in der vierten Generation wird in Vilshofen Holz gesägt. Das Unternehmen entwickelt sich seit Jahren ausgesprochen dynamisch und expandierte bereits mehrfach deutlich. Um den gestiegenen Anforderungen der internen Rundholzlogistik und Lagerung weiterhin gerecht zu werden, wurde der Betrieb 2018 ein weiteres Mal um ein 4 ha großes Grundstück erweitert. Diese Fläche bot die Möglichkeit, die gesamte Rundholzlogistik auf neue Beine zu stellen – durch eine neue, leistungsstarke Rundholzsortierung. Holtec erhielt bereits 2017 den Auftrag, eine komplett neue Kurzholz-Sortieranlage zu liefern.

Lebenszykluskosten im Fokus

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Zufriedene Geschäftspartner: Hans Weinzierl (li.) und Holtec-Geschäftsführer Alexander Gebele vor der neuen Rundholzsortierung © Holtec

Ausschlaggebend für die Lieferantenauswahl waren neben den Investitionskosten vor allem die zu erwartenden Betriebskosten. „Wir wollen die Anlage über lange Zeit betreiben – da spielen die laufenden Kosten eine ganz entscheidende Rolle. Das Holtec-chain-less-Konzept hat uns hier erneut überzeugt“, so Geschäftsführer Hans Weinzierl. „Wir merken eindeutig, dass die Lebenszykluskosten aus wirtschaftlicher Sicht immer mehr an Bedeutung gewinnen und in steigendem Maße in die Investitionsentscheidung unserer Kunden und Betreiber miteinfließen“, ergänzt Holtec-Geschäftsführer Alexander Gebele.

Klare Vorstellungen im Detail

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Von Weinzierl gewünscht und von Holtec umgesetzt: Ein dickwandiges PE-Rohr beim Metalldetektor garantiert Verschleißsicherheit in diesem Bereich © Holtec

Den Mitarbeitern des niederbayerischen Unternehmens kann durchaus eine starke Technik-Affinität unterstellt werden. Konkrete Vorstellungen wurden an Holtec herangetragen – von der Stärke der Verschleißleiste bis zur Ausführung der Kettenräder. „Unsere Forderungen wurden klar aufgenommen und im Detail sauber umgesetzt“, kommentiert Hans Weinzierl und ergänzt, dass an Material nicht gespart wurde. Den Engpass bei Hochleistungssortier-Anlagen bildet oft die Rundholzbeschickung. Um hier genügend Reserve zu haben, wurde das Annahmedeck mit 20 m Länge ausgeführt. Auf diesen Förderer können zwei Lkw gleichzeitig entladen – bei Bedarf kann eine Umschlagmaschine unterstützend mithelfen. Vereinzelt werden die Stämme über den Holtec chain-less-Stufenschieber. Auch die Stammausrichtung erfolgt kettenlos mittels eines Ausrichtrades. Klarer Vorteil der Technologie: Gerade der kritische und verschleißträchtige Teil der Stammvereinzelung kommt ohne Ketten und Schmierung von Gleitbahnen aus. Die Bewegung der Doppelstufen erfolgt rein über Gelenke und Kurbeltrieb – eine laut Holtec robuste und wenig anfällige Technik.

Beurteilt werden die Stämme vor dem Erdstammreduzierer. Besonderen Wert legte Weinzierl hier auf gute Ergonomie und Sichtverhältnisse für den Bediener. Die Hölzer durchlaufen drei Staustufen – auch diese mit Kurbeltrieb anstelle einer Hydraulik ausgeführt. Über einen V-Rollengang werden die Stämme im Anschluss beschleunigt und lückenoptimiert der Entrindung zugeführt. Detailvorstellungen brachte der Kunde auch in die Ausführung des Metallsuchgerätes ein. „Nehmt doch ein dickwandiges PE-Rohr – dann haben wir für immer Ruhe“, schlug Klaus Urmann, Mechanikverantwortlicher bei Weinzierl, vor. Nach kurzer Prüfung wurde schnell klar, dass dies eine gute Verbesserung der doch anfälligen Holzkonstruktionen darstellt. Die Idee wurde umgesetzt und läuft laut Weinzierl „von der ersten Minute an ohne Probleme“.

Aufgrund der topografischen Verhältnisse bot es sich an, den Blockzug zu teilen und, im 100°-Winkel – quasi „ums Eck“ – versetzt und verbunden mittels Wendescheibe, weiterzuführen. Dadurch wird der vorhandene Platz besser ausgenutzt und die Wege werden optimiert.

Zeitkritische Inbetriebnahme

„Unser Platz darf nicht leerlaufen“, war die Sorge von Weinzierl. Der bestehende Rundholzplatz wurde Ende 2018 stillgelegt, Kernkomponenten, wie Entrindung und Reduzierer wurden in die neue Anlage übernommen. Die Mühen und Abstimmungen in der Planungsphase haben sich gelohnt – binnen kurzer Zeit konnte die Anlage Anfang 2019 hochgefahren und der Produktion übergeben werden. Hand in Hand wurde gearbeitet – unterstützt von Josef Brauneis, der bei Holzwerke Weinzierl den gesamten Elektrobereich verantwortet. Die Leistung von ca. 3.000 fm / Tag wurde bereits nach wenigen Tagen erreicht.