Die derzeitige absolute Trockenheit im Gesamtboden, verbunden mit den großen betroffenen Flächen, ist für den Wissenschaftler eine sehr außergewöhnliche Situation. In den vergangenen beiden Jahren kam es im Nordosten Deutschlands zu fast keiner Grundwasserneubildung. In den anderen deutschen Regionen stellten die Forscher des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ) eine erhebliche Reduktion der Neubildung fest. „Die Dürre verschiebt sich in den vergangenen Jahren auch in die Vegetationsphase. Dürren gibt es tatsächlich auch im Winter“, erklärt Marx weiter.
Dürreperioden sind kein neues Phänomen. Auf dem Dürremonitor des UFZ wird mittels Karten der tagesaktuelle Dürrezustand des Gesamtbodens (etwa bis 1,8 m) und des Oberbodens (bis 25 cm) in Deutschland dargestellt.
Dürremagnituden im Gesamtboden in der Vegetationsperiode April bis Oktober (1952 bis 2019). Der DeSH veranschaulicht diese Dürremagnituden mithilfe eines Schaubildes mit Jahrringen, beginnend mit 1952. Weiße Ringe stehen für dürrefreie Jahre, dunkelrote markieren eine starke Dürre im gesamten Bundesgebiet © DeSH
Das UFZ sammelt seit 1951 Daten und Informationen zum Bodenfeuchtezustand. Die Forscher haben in den vergangenen Jahren während der Vegetationsperiode viele aufeinanderfolgende Dürren im Gesamtboden gemessen. Diese können sich bei weiter ansteigenden Treibhausgas-Emissionen in Mitteleuropa versiebenfachen. Eine UFZ-Studie weist darauf hin, dass eine moderate CO2-Reduktion die Wahrscheinlichkeit von Trockenphasen um fast 40% senken könnte.
Der DeSH veranschaulicht diese Dürremagnituden mithilfe eines Schaubildes mit Jahrringen, beginnend mit 1952. Weiße Ringe stehen für dürrefreie Jahre, dunkelrote markieren eine starke Dürre im gesamten Bundesgebiet.