Thüringen

Borkenkäferkalamität weiter hoch

Ein Artikel von Lukas Klamert (bearbeitet für holzkurier.com) | 27.09.2021 - 12:24

Die Borkenkäferschadholzmenge bei Fichten in den Wäldern Thüringens befindet sich weiter auf hohem Niveau. Sie lag im August mit etwa 568.000 fm nur geringfügig unter der Schadholzmenge vom August 2020 mit rund 600.000 fm. Nach einer historischen Rekordmenge im Juni (800.000 fm) sank diese im Juli und August um insgesamt etwa 200.000 fm. Trotz dieser ersten Zeichen einer Entspannung sind die Experten nur vorsichtig optimistisch: Die Bemühungen in der Käferholzsanierung müssten seitens der betroffenen Waldbesitzenden und Forstleute in den Fichtenbeständen konsequent fortgeführt werden, betont Volker Gebhardt, ThüringenForst-Vorstand. Die Brennpunkte bezüglich der Fichtenborkenkäferschäden haben sich teilweise von Süd- nach Ostthüringen verlagert.

Gebhardt erwartet bis Jahresende eine durch den Borkenkäfer verursachte Gesamtschadholzmenge von etwa 4 Mio. fm (2020: 3,5 Mio. fm). Dies wäre die höchste jemals erfasste Fichtenschadholzmenge im Freistaat Thüringen. Zurückzuführen sei dies unter anderem auf die Dürre- und Hitzeperioden der vergangenen Jahre.

Ebenfalls lässt sich in diesem Jahr erkennen, dass ein niederschlagsreicher und nicht ganz so heißer Witterungsverlauf dem Ökosystem Wald nach einer mehrjährigen Dürrephase eben nicht sofort zu alter Vitalität verhilft. Experten vermuten, dass Bäume – je nach genetischer Ausstattung – eine ausreichende Phase der Gesundung benötigen, um das Feinwurzelwerk wieder zu erneuern.