Die Auswirkungen der Trockenjahre und der Holzmarktkrise zeigen sich deutlich in der Jahresbilanz 2021 der Bayerischen Staatsforsten. BaySF-Vorstand und Aufsichtsratsvorsitzende: Martin Neumeyer, Monika Kaniber, Manfred Kröninger, Reinhardt Neft (v. li)) © BaySF
„Die Ertrags- und Finanzlage der Bayerischen Staatsforsten hat sich im vergangenen Geschäftsjahr deutlich verbessert: Neben den positiven Wald- und Holzmarktentwicklungen haben der umfangreiche Holzlagerabbau, eine weiterhin sehr strikte Ausgabendisziplin der Betriebe und die Fokussierung auf das Kerngeschäft der Waldbewirtschaftung die Trendwende eingeleitet“, berichtet BaySF-Finanzvorstand Manfred Kröninger auf der Bilanzpressekonferenz am 9. Oktober in München.
„Wir müssen noch die nächsten fünf Jahre Rückstellungen für die Pensionslasten bilden, um den Gesamtverlust auszugleichen. Die Staatsforsten weisen erfreulicherweise einen positiven operativen Cashflow von 46,7 Mio. € aus. Das Unternehmen ist also wieder in der Lage, sich zumindest zum Teil aus eigener Kraft zu finanzieren“, gibt sich Kröninger optimistisch.
Der Holzumsatz konnte im Geschäftsjahr 2021 (1. Juli 2020 bis 30. Juni 2021) um 16,3 Mio. € (6,1%) auf 284,7 Mio. € gesteigert werden. Der Umsatz aus den weiteren Geschäftsfeldern entwickelte sich im abgelaufenen Jahr ebenso positiv.
„Die Borkenkäferzahlen gehen insgesamt im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurück, die Nachfrage nach gesundem, frischem Nadelholz ist gestiegen und die Rundholzpreise haben sich nach einem deutlichen Anstieg der Schnittholzpreise wieder nach oben entwickelt. Dies sorgt dafür, dass die BaySF im laufenden Geschäftsjahr wieder in die Gewinnzone kommen“, erklärt, BaySF-Vorstandsvorsitzender Martin Neumeyer.
„Der Holzeinschlag und –verkauf bewegen sich, wie in den Vorjahren auf einem stabilen Niveau. Der Holzeinschlag im Geschäftsjahr 2021 betrug rund 4,1 Mio. fm, davon waren 1,35 Mio. fm Schadholz. Ein Jahr zuvor waren es noch rund 60%“, informiert Neumeyer. 4,4 Mio. fm (Holzeinschlag und -lager) wurden im Geschäftsjahr insgesamt verkauft. „Wir brauchen keinen internationalen Export, wir haben in Bayern und Umgebung eine starke Säge- und Holz verarbeitende Industrie“, stellt Neumeyer klar.
„Wir machen keine Abstriche beim naturnahen Waldumbau. Klimafeste Wälder haben Priorität“, betonte die bayerische Forstministerin und BaySF-Aufsichtsratsvorsitzende Michaela Kaniber. „Die BaySF setzen das von der Staatsregierung initiierte 30 Millionen-Bäume-Programm konsequent um. Sechs Millionen Bäume werden jedes Jahr gepflanzt. Eine Million mehr pro Jahr als geplant“, erklärt BaySF-Vorstand Reinhardt Neft. Über die Hälfte der gepflanzten Bäume im vergangenen Jahr waren Eichen. Ausschlaggebend hierfür war eine starke Eichenmast im Vorjahr. Daneben pflanzt man verstärkt Tannen, Buchen und Douglasien. „Insgesamt 8000 ha Waldumbaufläche konnte so jährlich zu klimastabilen Mischwäldern umgebaut werden. Wir wollen bis 2030 alle Reinbestände in Mischwald überführen“, informiert Neft. Ein weiteres Ziel der Staatsforsten ist die Schalenwildbestände an den zukünftigen Klimawald anzupassen.