Österreich

Thomas Stemberger verstorben

Ein Artikel von Martin Höbarth | 09.02.2022 - 09:23

Stemberger stand 40 Jahre im Dienst der Landwirtschaftskammer Österreich (PRÄKO) und leitete dort von 1990 bis 2009 sehr umsichtig die Abteilung Forst- und Holzwirtschaft, Energie. Er gilt als jener Experte des österreichischen Forstrechtes, der von Beginn seines Wirkens an wesentlich an der Schaffung des österreichischen Forstgesetzes und in den Folgejahren an dessen wegweisenden Novellierungen beteiligt war.

Neben anderen zahlreichen forstpolitischen Weichenstellungen war Stemberger auch am Aufbau der gemeinschaftlichen Holzvermarktung in Österreich maßgeblich beteiligt. Als Geschäftsführer lenkte er die Geschicke des Waldverbandes Österreich über 20 Jahre. Seine Bemühungen und sein Einsatz zur Intensivierung der Kooperation innerhalb der Wertschöpfungskette Holz führten letztlich zur Gründung der Kooperationsplattform Forst Holz Papier (FHP). Auch der Forstverein Österreich, dessen Geschäftsführung er von 1978 bis 2009 innehatte, konnte sich immer auf seine Fachexpertise verlassen. In dieser Funktion bemühte sich Stemberger über die Erstellung forstpolitischer Positionspapiere und zahlreicher Publikationen immer am Puls der Zeit zu sein.

Weit über Österreichs Grenzen hinaus wurde Stembergers Kompetenz auch international sehr geschätzt. So begleitete er die wichtigen Verhandlungen zum EU-Beitritt Österreichs in Forstfragen. Er war zudem Mitbegründer der Holzzertifizierungsinitiative PEFC und somit maßgeblich daran beteiligt, dass die Kompetenz der Waldbewirtschaftung bis heute in den Händen der Waldbesitzer verblieben ist.

Alle, die ihn privat kannten, wissen, dass ihm das Wohlergehen seiner drei Töchter und seiner Frau Edith immer das größte Anliegen war.

Mit deiner fachlichen Kompetenz, deinen Besonderheiten und als pfeiferauchender Rauhaardackel-Liebhaber werden dich alle deine Wegbegleiter als „Grandseigneur der Forstwirtschaft“ in bester Erinnerung behalten.