Der Trend zu immer größeren Waldbränden wird durch eine kombinierte Auswertung von Daten des European Forest Fire Information System und der Waldbrand-Datenbank Österreich bestätigt. Demnach nahm die von Waldbränden betroffene Fläche in Österreich zwischen 2011 und 2021 um 210% zu. 2021 brannten insgesamt 164 ha. Die Zahlen bestätigen auch eine Zunahme größerer Brände, während die absolute Zahl deutlich zurückgegangen ist.
Der Rückgang der Einzelbrände lässt sich mit der zunehmenden Sensibilisierung der Bevölkerung erklären. Denn laut der Studie zu "Waldbränden in den Alpen" werden 90% aller Brände im Alpenraum von Menschen ausgelöst. Die Zunahme großer Brände scheint eine Folge der klimabedingt immer häufiger auftretenden Dürreperioden und Hitzewellen zu sein.
Grund ist, dass Ausbreitung und Intensität der Brände unter anderem vom Feuchtigkeitsgehalt des Brennmaterials abhängen. Außerdem beeinflussen auch Vegetationsstruktur und -kontinuität, Topografie und der auftretende Wind die Waldbrandgefahr. Auch das ist ein Ergebnis der vorhin zitierten Studien.
Dass der Niederschlag in Österreich im laufenden Monat März großflächig bei maximal 30% des langjährigen Mittels liegt, verheißt daher nichts Gutes. In Deutschland ist die Situation wesentlich entspannter. Das zeigt die entsprechende Prognose des Deutschen Wetterdienstes. Allgemein ist das Frühjahr eine kritische Periode, da die Winterfeuchtigkeit nicht mehr im Boden steckt und die Vegetation noch kein Laub trägt.
Bezogen auf einzelne Waldgesellschaften, gelten vor allem Kiefernwälder als gefährdet. Das liegt auch daran, dass sich deren Nadeln nur langsam zersetzen und die Bodenauflage deshalb viel Sauerstoff enthält. Als praktisches Beispiel dient hier der Brand am Mittagstein. Dort war ein Schwarzkiefernbestand betroffen.
Online-Waldbrandprognosen für den DACH-Raum
In Deutschland wird die Waldbrandgefahr zwischen Februar/März und Oktober auf Grundlage des Waldbrandgefahrenindex eingeschätzt. Vorhersagen werden für den aktuellen Tag und die vier Folgetage ermittelt. Herausgeber des Gefahrenindex ist der Deutsche Wetterdienst.
Auch in Österreich erfolgen die Erfassung und Veröffentlichung der Waldbrandgefahr auf Grundlage eines Waldbrandgefahrenindexes. Verantwortlich ist die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik. Vorhersagen werden für den aktuellen und die zwei Folgetage ermittelt. Im Bergland und hier insbesondere bei Sonnenhängen ist die Prognosequalität limitiert. Ähnliches gilt für Föhnsituationen und kühlere Jahreszeiten.
Für die Schweiz veröffentlicht das Bundesamt für Meteorologie und Klimatologie eine regelmäßig aktualisierte Karte zur Waldbrandsituation. Verantwortlich ist das Institut für Schnee- und Lawinenforschung.