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Die Krananlage von Künz bei der Schwaiger Holzindustrie misst 380 m in der Länge und hat eine Hauptträgerlänge von 115 m – der neue Rundholzplatz mit den beiden Portalkranen ist auf eine jährliche Leistung von 1,2 Mio. fm ausgelegt © 24 mm Filmproduktion

Schwaiger Holzindustrie

Hohe Verfügbarkeit

Ein Artikel von Martina Nöstler | 23.11.2022 - 15:57

Rund 1,2 Mio. fm schneidet die Schwaiger Holzindustrie, Hengersberg/DE, jährlich. Auf diese Menge ist auch der Rundholzplatz inklusive der beiden neuen Portalkrane von Künz, Hard, ausgelegt. „Wir arbeiten sehr viel für die Containerindustrie – da ist hohe Verfügbarkeit oberstes Gebot. Genau hier können wir auch für die Holzindustrie passende Lösungen bieten“, erzählt Dietmar Nußbaumer, Leiter technischer Vertrieb bei Künz. „Unser Fokus liegt auf Innovationen und einem hohen Automatisierungsgrad. Darum möchten wir künftig verstärkt unseren Fokus auf die Holzindustrie legen – mit der Schwaiger Holzindustrie haben wir einen perfekten Projektpartner gefunden, der Innovationen nicht scheut.“

Große Fläche, wenig Lärm, hohe Automatisierung

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Die beiden Portalkrane sind auf Hochleistung getrimmt und lassen sich auch bei Windgeschwindigkeiten von bis zu 105 km/h betreiben © Martina Nöstler

Die gesamte Rundholzmanipulation – also die Entnahme der Stämme aus den Boxen, die Zwischenlagerung in den Poltern und die Beschickung der Sägelinie – übernehmen bei der Schwaiger Holzindustrie zwei Portalkrane von Künz. Damit kann in Hengersberg weitgehend auf Bagger verzichtet werden. Bei der Konzeption des neuen Rundholzplatzes achtete man besonders auf die Lärmemissionen. „Die Portalkrane sind auch dahin gehend optimiert“, erläutert Johann Niedermeier, Prokurist bei der Schwaiger Holzindustrie.

Die Gleisanlage hat eine Länge von 380 m und eine Spurweite von 57 m – das ergibt eine Fläche von fast 22.000 m². Zum Vergleich: Die Rasenfläche der Allianz Arena in München hat knapp 8000 m². Die Hauptträgerlänge gibt Nußbaumer mit 115 m an, wobei 105 m befahrbar sind. Ein Kran hat eine Tragfähigkeit von 21,5 t, die Tragfähigkeit des Greifers mit 4,2 m² beträgt 13 t. „Für unser patentiertes Einträgerportal sind wir auch für den Staatspreis für Innovationen in Österreich nominiert“, berichtet Nußbaumer sichtlich stolz.

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Beide Krane verfügen über eine Anti-Pendelausrichtung und sind mit automatischen Abläufen ausgestattet © 24 mm Filmproduktion

Die Hubwerke mit einem Antrieb von zweimal 160 kW schaffen eine Geschwindigkeit von bis zu 60 m/min. Beim Kran- und beim Katzfahrwerk sind es 150 m/min. „Die Portalkrananlage kann auch bei Windgeschwindigkeiten bis zu 105 m/min bedient werden“, führt Nußbaumer aus. Die Krane verfügen über eine Anti-Pendelausrichtung und sind mit automatischen Abläufen ausgestattet. Das heißt, der Mitarbeiter nimmt beispielsweise die Stämme aus der Box, auf Knopfdruck fährt der Kran dann zum auswählten Polterplatz. Genauso automatisch ist der Ablauf vom Polter zur Aufgabe an der Sägelinie. „Durch diese Automatisierung steigt die Produktivität“, ist Nußbaumer überzeugt. Beide Krane können den gesamten Bereich abfahren. Damit es zu keinen Zusammenstößen kommt, gibt es ein Anti-Kollisionssystem.

Eine besondere Herausforderung waren laut Nußbaumer die geplanten kurzen Stillstandszeiten während des Umbaus. „Diese Anstrengung konnte durch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten gemeistert werden“, meint Nußbaumer abschließend.