Es gibt 935.000 ha Wald in NRW, wovon laut der Waldinventur von 2014 58% Laub- und 42% Nadelholz, hauptsächlich Fichten, ausmachen. Eine neue Waldinventur wird für 2024 erwartet.
Kalamitätsereignisse, wie Stürme, Hitze und infolgedessen der Borkenkäferbefall, haben in den letzten fünf Jahren in Nordrhein-Westfalen zu massiven Waldschäden geführt. „Unsere Wälder sind stark vom Klimawandel betroffen. Der regenreiche Sommer 2023 spiegelt sich nicht im Ergebnis des Waldzustandsberichts wider, jedoch nimmt die Massenvermehrung des Fichtenborkenkäfers ab”, erklärte NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen bei der Vorstellung des Waldzustandsberichts 2023.
Ein Viertel der Bäume zeigt keinen Verlust von Nadeln oder Blättern (2022: 28%), 36% der Bäume haben einen mittleren und 39% einen starken Kronenverlust. Dürre und Hitzeperioden beeinträchtigen die Vitalität und Schadstoffe wie Stickstoff schädigen den Waldboden.
Ein Viertel der vom Fichtenborkenkäfer befallenen Waldfläche von 142.000 ha wurde bereits durch Naturverjüngung oder Pflanzung wiederbewaldet. Im Rahmen der Wiederbewaldungsprämie erhalten Waldbesitzer vom Land NRW 800 €/ha Fördermittel für jede gepflanzte Gruppe von 400 Bäumen.
Die Schadholzzahlen bei der Fichte gehen in NRW zwar zurück, die wichtige Baumart verschwindet aber aus dem Flachland © Wald und Holz NRW
Der Borkenkäferbefall der Fichte hat sich 2023 verringert. Das massenhafte Fichtensterben seit 2018 hat jedoch weitreichende Folgen. In den niederen Lagen ist die Fichte fast vollständig verschwunden. Nur 12% der Fichten sind gesund, während 33% deutliche Nadelverluste aufweisen.
Der Zustand der Eiche hat sich deutlich verschlechtert. Nur 7% sehen gesund aus, im Vergleich zu 14% im Jahr 2022. 37% zeigen einen geringen und 56% einen deutlichen Blattverlust. Die Buche, vor allem Altbestände, leidet, wie in den Vorjahren, besonders unter der Trockenheit. Nur ein Fünftel ist gesund, während 43% einen deutlichen Blattverlust aufweisen.