Die Software Poltermax garantiert auch bei schlechten Lichtverhältnissen und regionalen Besonderheiten genaue Poltervermessungen © GDD-IT
Forstwirte stehen bei der Rundholzvermessung vor der Entscheidung zwischen schnellen, ungenauen Methoden sowie präziseren, aber teureren Verfahren zur Volumenerfassung von Holzpoltern. Gerade größere Betriebe benötigen genauere Methoden, da Falscheinschätzungen zu erhöhten Logistikkosten und fehlerhaften Lieferungen führen können. Fotogrammetrische Verfahren mit spezieller Ausrüstung, wie Kameras oder Drohnen, bieten höhere Genauigkeit, erfordern jedoch technische Expertise und bringen hohe Kosten für Ausrüstung sowie Wartung mit sich. Abhilfe schafft nun die im vergangenen Jahr vollständig überarbeitete Software Poltermax von GDD-IT.
Je größer der Betrieb und die Holzmengen sind, desto mehr sind die Förster auf präzisere Methoden angewiesen, mit denen sich das tatsächliche Festmaß zuverlässig ermitteln lässt, welches zudem die Grundlage für den Verkaufspreis ist. Um nicht jeden Baumstamm aufwendig einzeln vermessen zu müssen, kommen dann fotogrammetrische Verfahren ins Spiel. Nicht zuletzt sind die Verfahren auf eine gute Bildqualität angewiesen, um die Anteile von Holz, Rinde und Luft auf den Bildern korrekt zu identifizieren und entsprechend auf den ganzen Polter hochzurechnen. „Selbst wenn die Aufnahmen sehr sorgfältig und aus den optimalen Blickwinkeln angefertigt wurden, scheitern viele herkömmliche Algorithmen an schlechten Lichtverhältnissen oder regionalen Besonderheiten im Holzbestand“, fügt Michael Gessel, Geschäftsführer von GDD-IT, hinzu.
Lernende Künstliche Intelligenz
Die sehr präzise Mustererkennung der eigens entwickelten KI für Poltermax wird im Einsatz kontinuierlich trainiert. © GDD-IT
Die neue Software Poltermax von GDD-IT ermöglicht nun jedoch eine unkomplizierte und hochpräzise Erfassung der forstlichen Holzmengen im Polter auf Basis einer fotooptischen Auswertung, ohne auf teures Messequipment angewiesen zu sein. Zu diesem Zweck wurde der vormals starre Algorithmus des Tools um eine eigens entwickelte KI ergänzt. Diese verfügt nicht nur über eine deutlich bessere Mustererkennung auch bei mäßiger Fotoqualität, sondern ist zudem lernfähig: „Im Einsatz wird die KI kontinuierlich weitertrainiert“, erläutert Gessel. „Auf diese Weise lernt sie etwa, die Rinde auch bei schlechten Lichtverhältnissen immer besser abzugrenzen, und kann innerhalb kurzer Zeit auch regionale Besonderheiten im Baumbestand zuverlässig erkennen.“
Zum Fotografieren der Polter kann das eigene Smartphone oder Tablet, aber ebenso gut eine handelsübliche Digitalkamera genutzt werden. Anschließend kann die Software Poltermax auf verschiedene Arten in die Holzlogistik integriert werden.
Beim Smart-Modell handelt es sich beispielsweise um eine reine Dienstleistung, die sich vor allem für Tests und kleinere Holzmengen eignet: Die Aufnahmen der Polter werden via Smartphone-Messenger direkt an GDD-IT übermittelt, dort verarbeitet und die Ergebnisse auf demselben Weg zurückgesendet. „Für größere Anwendungen bietet es sich allerdings an, das Tool selbst zu installieren“, erklärt Gessel.