Finnland, Baltikum

Weltkonzerne kaufen Wald in Nordeuropa

Ein Artikel von Philipp Matzku (für holzkurier.com bearbeitet) | 04.12.2024 - 09:15

Das US-amerikanische Technologieunternehmen Google erwirbt vom finnischen Staatsforstbetrieb Metsähallitus vier Grundstücke in den Gemeinden Muhos und Kajaani südöstlich von Oulu. Die finnische Regierung hat am 28. November die Genehmigung der überwiegend forstwirtschaftlich genutzten, 1400 ha großen Landflächen genehmigt. Der Gesamtwert der Transaktion beträgt 27 Mio. €.

Google betreibt seit 2011 Rechenzentren in Finnland und plant auf den neu erworbenen Grundstücken den Ausbau seiner Cloud- und Rechenzentrumsinfrastruktur. Die Nutzung erfordere eine gesetzliche Bauleitplanung, geht aus der gemeinsamen Pressemitteilung der finnischen Regierung, des finnischen Landwirtschaftsministeriums sowie von Metsähallitus hervor. Das Umweltministerium, die finnische Denkmalbehörde sowie das Verteidigungsministerium sehen „keine Hindernisse für die Übertragung der Grundstücke“ an Google.

Innovative Forstwirtschaft und Rohstoffquelle

Die Inter Ikea Group hat mit dem schwedischen alternativen Investmentfonds Skogsfond Baltikum eine Vereinbarung zum Erwerb von rund 8080 ha in verschiedenen Teilen Lettlands unterzeichnet. Die Waldflächen sind FSC-zertifiziert und sollen dem Möbelkonzern ermöglichen, einen Teil seiner Holzversorgung in den baltischen Staaten selbst zu verwalten und neue Methoden für eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung innerhalb der Ikea-Wertschöpfungskette zu entwickeln. Der Abschluss der Transaktion wird bis Jahresende erwartet.

Ikea stellt laut eigener Aussage an das gesamte Holz in seiner Lieferkette „strenge Anforderungen an die verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung“. Dazu gehöre auch „die Identifizierung von Gebieten mit hohem Schutzwert, in denen Forstwirtschaft eingeschränkt oder verboten sein sollte“, betont man seitens der Ikea Group.