Wollten die Maukonens ursprünglich am mittelfinnischen Standort in Toivakka bauen, so plädierte Vapo für die Errichtung in Lieksa in unmittelbarer Nähe ihres Sägewerkes „Kevätniemi”. Vapo hält nun eine Minderheitsbeteilung an Anaika-Components und wird im Vollbetrieb 50% der benötigten Rohware „über den Zaun” zum Hobelwerk liefern.
Durch den Partner weiß man exakt, was benötigt wird und stimmt die Produktion darauf ab. Wie mit japanischen Kunden üblich, ist der Kontakt sehr intensiv. Alle zwei Monate ist einer der Maukonens in Japan, dazwischen erfolgen Gegenbesuche.
Der Markt in Fernost soll künftig 90% der geplanten Produktion aufnehmen. Das werden im nächsten Jahr 100.000 m3 sein, die man mit 20 Mann in fünf Tagen im Dreischicht-Betrieb erzeugen will.Liefern, was Japan will. Sämtliche Qualitätsstandards sind auf die strengen Anforderungen der Japaner ausgelegt: exakte Dimensionen in breiter Variabilität, hohe und gleich bleiben- de Schnittholzqualität, maschinelle Festigkeitssortierung, Bündelung sowie saubere Paketbildung samt Folierung. Hohe Leistung als Voraussetzung für entsprechende Wertschöpfung versteht sich als Grundvoraussetzung von selbst.
Da ursprünglich auch eine KVH-Produktion angedacht war, ist die Anlage auf starke und lange Stücke (bis 14 m) ausgelegt.
Der deutsche Anlagenplaner und Maschinenlieferant arbeitet auch mit Ersson, Storvik/S, zusammen, der die Flach-Keilzinkenanlage und die Festigkeitssortierung lieferte.Ami-Geschwindigkeit umgesetzt. Bei den Anforderungen an die Hobelmaschine orientierte sich Juhani Kukkonen, Betriebsleiter Technik, an amerikanischer Hochgeschwindigkeitstechnik.
Der Hersteller, der mit diesem Tempo mithalten und eine entsprechend stabile Maschine liefern konnte, ist Ledinek, Bleiburg und Marburg/Slo. Er installierte eine Stratoplan, die bei 400 m/min die Hölzer bearbeiten kann.
Qualitätssortierung nach Hobelung und maschineller Festigkeitssortierung zweite Wahl fährt am separaten,grünen Förderer nach oben © Ebner
Hinsichtlich der Länge liefert Vapo bereits einen Teil der gewünschten Sortimente (2,8 m; 3 m; 3,65 m; 4 m). Häufig muss aber gekappt werden. Dazu hat man sich eine eigene kleine Paket-Kappstation gebaut.
Nur 25% der eingesetzten Ware wird am Standort getrocknet. Dazu stehen vier Eigenbau-Trockenkammern mit je 150 m3 Rauminhalt zur Verfügung, für die Gann-Eisenmann, Stuttgart/D, die Steuerung lieferte.Kappstücke keilzinken. Die Ware wird auf zwei Wegen ins Hobelwerk eingeschleust: als Paketware oder als anfallende Kappstücke. Kappstücke von 25 cm bis 2 m Länge werden händisch aufgegeben. Dazu kontrolliert ein Mann Brettlage und Qualität - nur astreine Ware gelangt in die Produktion. Die Hölzer werden einzeln einseitig gefräst, wechseln automatisch auf die andere Seite, werden dort erneut gefräst und bereits beleimt.
Obwohl die Zinkung kontinuierlich erfolgt, ist Verkaufsleiter Mikko Maukonen von der Genauigkeit angetan: „Ersson hat eine toll funktionierende mitfahrende Fixierung entwickelt.”
Bei der Beleimung setzt man in Lieksa auf das Misch-System von Mixon, Kungälv/S. Für die Keilzinke wird ausschließlich Melamin-Klebstoff verwendet.Kurze Stücke, hohe Leistung. Laut MTG-Geschäftsführer Stephan Lohmeyer können bei einer Eingangslänge von 1 m 50 lfm/min kontinuierlich verpresst werden.
Der Endlosstrang wird dann von einer fliegenden Kappsäge abgelängt und auf einem Paternosterlift zum Aushärtelager vorm Hobelautomaten gefördert.Kontrolle vor Hobelung. Ein weiterer Mitarbeiter bedient die Aufgabe für die Trockenpakete. Auf den Kipptisch folgt die Vereinzelung. Die Ware wird nach einer Wendung kontrolliert (visuell vom Mitarbeiter und per Laser-Krümmungserkennung), Ausschussware aussortiert.
Soll die Ware aufgetrennt werden, passiert sie über einen Bypass-Förderer eine Stenner-Trennbandsäge, um dann vor der Hobelanlage eingetaktet zu werden. Sämtliche andere Ware nimmt den kürzesten Weg direkt hierher vor die Hobelanlage.
Kappstücke werden vor der Keilzinkenanlage aufgegeben und zuerst links und dann rechts (Hintergrund) gefräst und beleimt © Ebner
Die Informationen der Sortierung werden auf die Brettoberfläche gesprüht. Es folgt ein Querförderer, auf dem die Bretter einem Sortierer präsentiert werden. Durch Herausziehen teilt dieser die zweite Qualität sowie die Ausschussware einem separaten Förderer und damit einer eigenen Abstapelung zu.
In der Bündelstation sind noch eine fixe und einebewegliche Kappsäge integriert mit Paketbildungund Folierung ist der Produktionszyklus beendet © Ebner
Gemeinsam mit der Ausschussware wird ein Rollengang genutzt, der wahlweise direkt zur Paketierung oder zur Bündelstation führt. In letzterer werden in Dauerleistung 12 Bündel pro Minute erzeugt. Da die Ausschussware keine Kappsäge passiert hat, kann sie nun im Bündel abgelängt werden. Eine ähnliche Anlage installiert MTG bei Stora Enso, Ybbs.Minimaler Personalbedarf. Sämtlich Förderbefehle werden automatisch durchgeführt. Nach der Sortierung überwacht nur noch bei der Abstapelung ein Mann die Produktion. Lediglich Kontrollaufgaben hat auch der Bediener der Bündelstation zu erledigen.Ganzjährig Weihnachten. Originell ist schließlich die Endverpackung. Da japanische Kunden Skandinavien insbesondere als Heimat des Weihnachtsmannes empfinden, hatte der japanische Partner eine Marketing-Idee: Anaika Components liefert die Weihnachtsgeschenke für unter Jahr („for those who can`t wait until Christmas”).
Auf die Weihnachtsmann-Folie folgt noch eine Plastikumreifung und Etikettierung in der Fromm-Station. Per Kalmar-Stapler werden die LKWs mit 90 m3 beladen und zur Container-Verschiffung nach Hamina gefahren.
Der Produktionsstart erfolgte wunschgemäß: in zwei Schichten produzierte man praktisch aus dem Stand 5000 m3 im Monat. Maukonen hebt insbesondere die Leistung von Almab hervor, welche die komplexe Steuerung und Automatisierung schnell in den Griff bekamen.Kiefer in Japan im Kommen. Derzeit wird nur Fichte verarbeitet. Künftig kann sich Geschäftsführer Markku Maukonen aber auch vorstellen, verstärkt Kiefer einzusetzen. Rotholz käme ebenso aus dem Gebiet um Lieksa, wozu man auch den russischen Teil Kareliens zählen kann. Kiefer gewinnt in Japan an Bedeutung. Hintergrund: Fichte hat zunehmend mit dem Vorurteil zu leben, zu wenig dauerhaft zu sein.
Rotholz könnte über die bestehende Anlage laufen. Doch die Gebrüder Maukonen halten es für möglich, in absehbarer Zeit noch eine weitere Produktion in Lieksa zu errichten.GE
Investition: 40 Mio. FIM
Kapazität: 150.000 m3/J (dreischichtig, fünf Tage)
Produktion: 100.000 m3/J (2001)
Mitarbeiter: 25 (9 Mann pro Schicht)
Märkte: Japan (90%), Europa, USAAusrüster:
Generalunternehmer/Hobelanlage: Almab
Festigkeitssortierung: Ersson
Keilzinkung: Ersson
Hobelautomat: Ledinek
Trennbandsäge: Stenner