Stammsitz: Viechtach/D
Mitarbeiter: 60 (davon 9 Mitarbeiter in Konstruktion)
Standort: Vimperk/CZ
Mitarbeiter: 32 (davon 6 Ingenieure)
Das Konstruktions-Team in Tschechien mit Geschäftsführer Schmidt (3. v. re) und Verkaufsleiter Kirschner (2. v. re) © Ebner
Ganze Werksüberholungen und komplexere Reparaturen werden mit dem zweiten Produktionsort schneller machbar. In Viechtach wurden die Platzverhältnisse in den vergangenen Jahren zu einem großen Problem - ansonsten ist man mit Brennschneidtechnik, Kanttechnik, CNC-Dreherei sowie mit dem CNC-Bearbeitungszentrum fertigungstechnisch gut ausgerüstet. Viechtach bleibt also der führende Konstruktionsstandort. Vimperk, die neue tschechische Niederlassung, ist schwerpunkt- mäßig für Konstruktion und Fertigung von Mechanisierungen ausgerichtet.
Tschechische Techniker verstehen sich auf Maschinenbau GF Schmidt (r.) wird nun zwischen Vimperk und Viechtach pendeln © Ebner
Bei dieser Arbeit lernte man, wo Schwachstellen, wo häufige Störungsquellen liegen, verlautet aus dem bayerischen Unternehmen.
Es lag also nahe, selbst einige Verbesserungen anzubieten: das waren vor zwei Jahren Holzwendevorrichtungen. Diese sind nun etwa bei Rettenmeier, Wildburgstetten/D, Karl Decker, Morbach/D, oder Fruytier, Vivy/B, installiert.Kurbeltrieb statt Kette. Anstelle des bisher üblichen Kettenantriebs, der einem erhöhten Verschleiß unterworfen ist, setzt Schmidt auf einen Kurbeltrieb. Mit diesem sei sanftes Beschleunigen und Bremsen möglich. Außerdem kann auf eine aufwändige Steuerung wie bei Antrieben mit Ölmotoren verzichtet werden.
Zentriertische sind der zweite Renner bei Schmidt. Der Clou bei dieser Konstruktion ist auch hier der Verzicht auf eine Kette - der Antrieb erfolgt bei Zentrier- und Einzugstischen über Winkelgetriebe und bei Vorschubrollenwerken über Stirnräder.Walzen doppelt nutzbar. Praxistauglich ist auch die Ausführung der Walzen. Üblicherweise werden diese an der unteren Hälfte wesentlich stärker abgenutzt, da hier der häufigste Kontakt zum Holz stattfindet. Bei der Schmidt-Ausführung lassen sich die Walzen umdrehen, so kann ihr Lebenszyklus nahezu verdoppelt werden.
Für die Zentriertische hat man ebenfalls renommierte Kunden gewinnen können: Rettenmeier, Fruytier und Vente Holz, Finnentrop/D. In Finnentrop wurden von Schmidt der Zentrier- und Einzugstisch, der Profilspaner mit integrierter Seitenwaren-Kappsäge, eine Holzwendevorrichtung und mehrere Vorzentriereinheiten installiert. Aus Viechtach stammt auch die Mechanisierungs- und Konstruktionsplanung.
Werksüberholungen und Reparaturen werden mit neuer Mannschaft und größeren Hallen in Vimperk beschleunigt © Ebner
Seit Oktober hat Schmidt diese Niederlassung. In der für Maschinenbau bekannten Stadt Vimperk, erwarb man das Grund- stück der ehemaligen Skoda-Denpendance - die Entfernung zum Stammsitz Viechtach beträgt nur 100 km.
Am 1,2 ha-Gelände mit groß- zügiger 2000 m²-Hallenfläche startet man mit einem 32-köpfigen Mitarbeiterteam. Erste große Aufgabe war der Bau der Bauholz-Sortierung für Gelo, Weißenstadt/D. Im April fertigte man die Anlagenteile.
In Viechtach hat man eine Elektronikabteilung, die den Steuerungsbau für die eigenen Anlagen erledigt © Ebner
In Deutschland sei es nahezu unmöglich gewesen, ausreichend geschultes Personal zu bekommen. Zu wenig Platz für das geplante Wachstum war der zweite Grund für die Erweiterung und Gründung der Schmidt s.r.o. als eigenständiges Unternehmen.Testläufe möglich. In Vimperk hat man eine eigene Trafostation. Diese ermöglicht praxisgerechte Testläufe für die hergestellten Mechanisierungen. Je nach Anforderung und Komplexität werden getestete Anlagenteile geliefert.
Noch ist man nicht ganz eingerichtet. Im Spätfrühjahr folgen Brennschneidtechnik, Dreherei und CNC-Bearbeitung, sowie zwei Portalkräne.
Durch Zusammenarbeit mit dem Stammsitz kann man dann Großaufträge realisieren. Komplette Maschinenüberholungen und komplexe Reparaturen werden mit zwei Standorten schneller machbar.
Zentrier- und Einzugstische (l.) und Holzwendevorrichtungen waren für Schmidt der Einstieg in die Maschinenentwicklung © Ebner
Als „mehrschichtfähigen Maschinenbau” umschreibt man die robuste Bauart der VCS, die sich in 16 t Gewicht niederschlägt. Mit den Worten „wir haben weniger Overhead-Kosten” will man die VCS preislich unter den am Markt befindlichen Maschinen positionieren.
Hauptaugenmerk wurde bei der VCS auf robuste Mechanik, Langlebigkeit und Wartungsarmut gelegt. Außerdem zielt die Gesamtkonzeption auf möglichst dünne Schnittfugen ab. Auf der Ligna in Hannover wird die VCS erstmals einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt. Im Juli ist der Einbau bei Fruytier geplant.
Die Einbaumaße und die technische Leistungsfähigkeit der VCS machen den Einsatz bei Maschinenerneuerungen sowei bei Funktionserweiterungen in den Sägelinien aller namhaften Hersteller von Profilier- und Reduzierkreissägenanlagen möglich. Als Gatteralternative könnte sie ebenso Verwendung finden, verlautet aus Viechtach.