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Rundholz - wie hier Pao-Rosa - erhält meist eine schützende Behandlung der Stirnflächen mit Holzwachs © Huxohl

Von Westfalen in die Hochsee

Ein Artikel von Administrator | 06.09.2001 - 00:00
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Rundholz – wie hier Pao-Rosa – erhält meist eine schützende Behandlung der Stirnflächen mit Holzwachs © Huxohl

Waren die Produkte aus dem westfälischen Niehorst früher eher klein, wirken sie jetzt gigantisch: Nicht mehr Getreide, wie noch wie vom Gründer des Familienunternehmens Hermann Huxohl & Sohn, sondern exotische Stammhölzer bis zu 13 m Länge und 1,8 m Durchmesser werden hier individuell und liebevoll verarbeitet.Marktanteil 8%. Während bereits die Mühle 1927 mit einem Sägewerk ausgestattet war, leistet der Betrieb heute Lohnschnitt, Trocknung, Lagerung und Holzhandel. 5 Zugwagen und 8 Auflieger gewährleisten den Transport der Rund- hölzer, mit denen die Geschäfts- führer Paul-Hermann und Rudolf Huxohl und ihre 12 Mitarbeiter 80% des Umsatzes bestreiten.
Neben Mahagoni, Kambala, Limba, Teak, Wenge, Bubinga oder Pao-Rosa stehen Eiche, Buche und Esche auf dem Programm. Den eigenen Marktanteil beim Exoteneinschnitt schätzt Sägewerksmeister Paul-Hermann Huxohl auf 8%.
Zwei Drittel des Holzvolumens erreichen Niehorst über den Seehafen Nordenham, Hamburg steht vorrangig für die Einfuhr von Teak. Viele Stämme tragen daher ein Logo von Holzim- port Alfred Neumann, Hamburg/D.
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Aufgrund ihrer Laufruhe gut für exotisches oder schweres Laubholz geeignet: Schulte HB 16 © Peters

Kette für den ersten Schnitt. Bevor das Stammholz per Portalkran auf dem 4000 m³ fassenden Rundholzplatz eingelagert wird, erfolgt eine Behandlung der Stirnflächen gegen Austrockung mit Holzwachs von Mobil-Oil, Hamburg/D - bei extremer Witterung schützen zusätzlich aufgebrachte Sägespäne. Während die mobile Entrin-dung meist als Dienstleistung kurzfristig vor dem Einschnitt erfolgt, übernehmen große Kettensägen das Ablängen.
Zwei horizontale Blockbandsägen von Schulte Sägewerkstechnik, Hamm/D, trennen die Blockware auf. Eine HB 12/ 16 mit 80 kW sowie eine HB 16 mit 100 kW überzeugen Paul Hermann Huxohl - Geschäftsführer in der dritten Generation - durch schwingungsarmen und laufruhigen Betrieb. Aufgrund gusseiserner Konstruktionen „ideal für exotische oder schwere Laubhölzer” geeignet, verfügen beide im Vorlauf über lasergesteuerte Kreissägen für exakte Besäum- oder Trennschnitte.Schleifen auch im Lohn. Sägeblätter in Stärken von 1,65 mm oder 1,47 mm - für besonders wertvolle Hölzer - stammen von Alber, Ebersbach/ D. Die eigene Schleiferei, wo auch Lohnarbeit erledigt wird, ist mit einer Maschine von Vollmer, Biberach/D, sowie einer vollautomatischen Planier- und Spannmaschine Optimatic - den Prototyp entwickelte Walter Oppliger aus der Schweiz - bestückt.
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Größter, jemals bei Huxohl aufgearbeiteter Stamm: Ein Bobinga mit 11,2 m Länge, 2,70 m Durchmesser und 39,5 m3 Volumen © Peters

Aufwändig gestapelt. Für drei Stapelvorgänge (eckig vor sowie rund nach dem Trocknen, rund in ursprünglicher Stammlage für den Versand) will Huxohl demnächst in eine vollautomatische Stapelanlage investieren.
Nach der Trocknung in drei Kammern von Brunner-Hildebrand, Gehrden/D, sowie kurzen Aufenthalten in der 1000 m³-Lagerhalle, verarbeiten meist Schiffsbauer oder Restaurateure die ausgesuchten Hölzer zu edlen Kreuzfahrtschiffen.
Wer künftig mit der „Astor” reist, sollte besonders auf das Deck achten - die im Riftschnitt hergestellten Planken sind oft in Niehorst gesägt.