Markt läuft noch nicht

Die Mitglieder des österreichischen Hobelverbandes VÖH reisten zur diesjährigen Generalversammlung zu einem der wichtigsten Zulieferer ihrer Branche: Weinig, Tauberbischofsheim/D. Zu Bedauern ist nur, dass sich lediglich 4 ordentliche Mitglieder entschlossen haben, am 24. und 25. Mai die Chance zu nutzen, hinter die Kulissen dieser Maschinenproduktion zu schauen.
Erfreulich: Der VÖH konnte seine Mitgliederzahl weiter erhöhen. Kirnbauer, Prigglitz, ist seit Mitte 2001 in der VÖH-Runde. Mit anderen Unternehmen aus Oberösterreich und Salzburg ist die Verbandsspitze bereits im Gespräch. Derzeit sind im VÖH 13 ordentliche sowie 6 außerordentliche Unternehmen Mitglieder.Auszeichnung verliehen. Bei der Generalversammlung am 25. Mai in Tauberbischofsheim wurde Franz Waibel, Lustenau, die Ehrenmitgliedschaft mit einer Urkunde und einer goldenen Nadel von VÖH-Präsident Komm.-Rat Herbert Handlos, Tragwein, und VÖH-Geschäftsführer Mag. Christian Rebernig verliehen. Waibel hatte in Vorarlberg ein reines Hobelwerk mit über 65 Mitarbeitern. Vor 2 Jahren wurde der Betrieb aufgrund der Marktlage geschlossen.

Versicherungen werden teurer. Wie schon bei der Sägersitzung in Anif am 15. Mai erwähnt wurde, werden die Versicherungen für die Holzbranche immer kostspieliger. „Die Prämien könnten um das 2- bis 7-fache angehoben werden”, bringt es Handlos auf den Punkt. So gravierende Erhöhungen seien nicht zu verkraften.
„Holz wird in den heimischen Baunormen nicht anerkannt, die Aktivitäten von proHolz in Frage gestellt”, beklagt Handlos. Die EOS, Europäische Organisation der Sägewerke, hat demnächst ihre Generalversammlung und will diesbezüglich eine Hilfestellung für die Betriebe leisten.Besser so, als anders. „Die Konjunkturlage ist für uns nicht befriedigend”, analysiert Handlos. „Wir haben aber auch in Hoch-Konjunkturzeiten gejammert, also sollten wir froh sein, wenn es noch so läuft wie zur Zeit.” Österreich sei stark von Deutschland abhängig (sh. Beitrag S. 4). Wenn sich unsere Nachbarn wieder erholt haben, wird das Österreich zu spüren bekommen.

„Der Motor in Europa ist für mich Deutschland."
Komm.-Rat Herbert Handlos

Ausführlich diskutiert wurde über einen Stand bei der Holzmesse in Klagenfurt vom 29. August bis 1. September. Da der Schnittholztag um einen Tag auf den Freitag vorverlegt wurde, beschloss die Generalversammlung, nur mit einem Informationsstand vertreten zu sein. „Auf der Holzwerk in Salzburg sprechen wir bestimmt besser unsere Zielgruppe - Zimmerer und Architekten - an”, meint Ing. Gerhard Huber, Perwang.PEFC voll in der Umsetzung. In Österreich sind derzeit 49 Betriebe nach den Vorgaben von PEFC zertifiziert, bis zu 100 werden bis Jahresende erwartet. „In Europa sind wir mitten in der Umsetzungsphase”, berichtet Rebernig. Es seien bereits 43 Mio. ha Waldfläche nach PEFC zertifiziert, bei FSC lediglich 27 Mio. ha.
Von den VÖH-Mitgliedern dürfen Leitinger, Wies, und Hasslacher Drauland Holzindustrie, Sachsenburg, das PEFC-Zeichen führen. Kirnbauer arbeitet daran, auch Handlos will wieder entsprechend den PEFC-Kriterien sortieren. „Ich empfehle allen, Holz, das nach diesen Richtlinien geerntet wurde, zu vermarkten”, meint Handlos.Projekt Holzfassade. In Tauberbischofsheim präsentierte Dr. Andreas Neumüller, HFA, Wien, den von der Holzforschung herausgegebenen Ratgeber Holzfassaden. Zusätzlich sollen im Herbst gemeinsam mit dem VÖH Seminare zum Thema stattfinden.
Mit Promolegno ist Rebernig voll im Gespräch. Die Italiener wollen mit Holz bauen, wissen aber nicht alle Anwendungsmöglichkeiten. Darum bringt der VÖH einen neutralen Folder in italienische heraus, der die Verwendung von Holzprodukten anschaulich mit Bildern erklärt werden soll.
„In Österreich herrscht fast nur mehr Verdrängungwettbewerb. Italien hingegen birgt große Potenziale”, so Handlos.