Laubholz besäumen

Besäumautomaten für Laubholz sind heute nicht Standard der Technik in Hartholz-Sägewerken - noch nicht, ist man bei EWD, Rottenburg/D, überzeugt. „Spezielle Lösungen sind aber mehr im Kommen”, erläutert DI Thomas Lang, EWD-Exportleiter.Hartholz-Anpassung. Gerade beim Hartholz müssen rohstoff-spezifische Besonderheiten auch beim Besäumautomaten berücksichtigt werden. „Ansonsten sind Qualitäts- und Ausbeuteverluste in Kauf zu nehmen”, erklärt Lang.
Die Anpassungen beginnen bei der Mechanik. Spezielle Kettenbette in den Besäumer- und Nachschnittkreissägen verhindern Markierungen am Holz, Eindrücke in der Faser und den damit verbundenen Wertverlust bei den Lamellen für den Sichteinsatz wie etwa Möbelfronten, Fußboden- oder Wandpaneele.

Spezifische Optimierung. Von EWD wurde eine spezielle Abstimmung der Messdatenverarbeitung und Optimiersoftware entwickelt. So trägt man den Besonderheiten der Hartholz-Schnittware und Model Rechnung. Die Berücksichtigung der Krümmung, Abholzigkeit, aber auch der Handelsgebräuche (Qualitäten) ist ebenfalls enthalten.
Die Hartholzschiene fährt EWD über die Optimes- und Combimes-Baureihe. Diese werden alleine für die Besäumung und kombiniert zusätzlich als Nachschnittanlagen eingesetzt.Finnisches Birken-Sägewerk. Eines der aktuellen Beispiele wäre der Combimes BNK mit 6 Achsen im finnischem Birkenholz-Sägewerk Talasniemen in Sysmäa/FI. Hier in der Nähe von Lahti/FI wird der adaptierte Combimes für das Besäumen der Gatter-Seitenware und den Modelnachschnitt bis 200 mm Stärke eingesetzt.
In Finnland stellte sich das spezielle Problem, dass Birke druckempfindlich ist. Trotzdem ist es der deutschen Maschinenfabrik gelungen, eine Lösung für prismierte Ware oder die Verarbeitung von stufenlose Brettbreiten zu ermöglichen.

Nur gefrorenes Holz. Ausgerichtet ist der Combimes auf Wertoptimierung nach Lamellenbreite und -länge. Für Mitteleuropa nur schwer vorstellbar ist der ausschließliche Einschnitt des Holzes im gefrorenem Zustand. Dieses Spezifikum erfolgt wegen der Holzqualität. Denn: Die Schnittflächen verfärben sich bei Sägen aufgetauter Stämme wesentlich leichter.
Eine Optimes BNK mit 6 Achsen wird zur Zeit bei Main Wood in Portage Lake, Massachusetts/USA. Dort wird der Kunde künftig Ahorn, Zuckerahorn und Yellow Birch („Gelbbirke”) verarbeiten. Geplante Jahresleistung: 50.000 fm/J.

US-Säge mit deutscher Technik. Für den Vorschnitt wird bei Main Wood eine Twin-Bandsäge mit Spaner genutzt. Parallel betreibt man auf einer 2. Linie eine 17° geneigte Blockbandsäge. Im Betrieb ist auch noch eine Trennbandsäge.
Die Zuführung der Bretter (bis 60 mm Stärke) und der Model/Kanthölzer erfolgt getrennt über 2 Decks. Arbeitseinteilung: Einschnitt in Chargen nur Bretter besäumen oder Nachschnitt.Schonender Transport. Der installierte Optimes BNK ist mit speziellem Kettenbett mit größerer Auflagefläche ausgerüstet - wegen der Druckempfindlichkeit von Zuckerahorn. Die Optimiersoftware berücksichtigt die Anforderungen der NHLA-Rules (nordamerikanische Hartholz-Qualitäts/Handelsregeln.Automatik vorbereitet. Bei Main Wood hat man die Möglichkeit der Qualitätsbeurteilung mit verfahrbaren Laser - gesteuert durch Bediener. So markierte Zonen besserer oder schlechterer Qualität werden automatisch von der Optimierung berücksichtigt. Die Anlage ist aber bereits vorbereitet für den späteren Einbau einer automatischen Qualitätserkennung.
Durch die EWD-Installation wurde zweierlei ermöglicht: dank höherer Leistung beim Besäumen und im Nachschnitt reicht eine Maschine. Es genügt daher auch ein Bediener gegenüber vorher 2 Anlagen mit insgesamt 3 Arbeitskräften.Hartholz aus dem Burgenland. Eine Hochleistungsanlage mit 4 Achsen wird zur Zeit bei Theurl & Tinzl Massivholz in Betrieb genommen. In Heiligenkreuz werden Buchen- und Eichen-Lamellen bearbeitet. Die Besonderheit hier: Die Anlage ist für die spätere Nachrüstung einer automatischen Qualitätserkennung vorbereitet.