Standzeiterhöhung

Verschwindend gering erscheint die Beschichtung von 1 µm bei HSS-Hobelmessern von Kanefusa, Eindhoven/NL. Umso erstaunlicher ist das Ergebnis: eine Vervielfachung der Standzeit.
Seit 10 Monaten setzt Josef Frießnegg, Leiter der Werkzeuginstandsetzung der beiden Leitinger-Standorte Wernersdorf und Preding, die Hobelmesser ein: „Die Verfügbarkeit der Anlagen ist gestiegen und die Instandhaltung wurde entlastet.”Vorhobeln, Finish-Hobeln, Profilieren. In Wernersdorf produziert Leitinger mit 4 Hobelanlagen Profilholz, Fußböden und Zuschnitte für die Massivholzplattenproduktion. Es sind jeweils 3 Mitarbeiter pro Anlage beschäftigt: Aufgabe, Sortierung und Abtransport.
Die Kanefusa-Messer werden auch bei den egalisierenden Vorhobel-Wellen eingesetzt, die bis zu 2 mm abnehmen und mit mineralischen Einschlüssen zu kämpfen haben. „Ich stelle praktisch keine Ausbrüche bei der Schneide mehr fest”, ist Frießnegg zufrieden.
Das Oberflächen-Finish erzielt man mit Rotoplan-Wellen, die bis zu 5 Zehntel Millimeter abnehmen. Auch im Astbereich ist mit den neuen Messern eine bessere Holz-Oberfläche feststellbar. Natürlich werden die beschichteten Werkzeuge auch bei Profilfräsern eingesetzt.

Der richtige Joint-Stein. „Die einzige Umstellung hatten wir bei den Joint-Steinen”, berichtet Frießnegg. Beim Vorhobler wurde bisher ein aggressiverer Joint-Stein als bei der Rotoplan eingesetzt. Dieser würde allerdings die Beschichtung der Werkzeuge zerstören. Jetzt wird die ganze Anlage mit den gleichen Steinen bestückt.
Bei den Rotoplan-Wellen wird automatisch gejointet: früher alle 800 lfm, neuerdings erst bei 4000 bis 4500 lfm.
Positiv wirkt sich auch der nun steilere Fasetten-Winkel aus: Es kann öfter gejointet werden, bis die maximale Fase von 5 Zehnteln erreicht ist. Bei einer größeren Fase wird die Holzoberfläche zu stark verdichtet, was zu Einbußen bei der Beschichtung führt: Der Wasserlack wird schlechter aufgenommen.

5-fache Standzeit. Bisher wurden in Wernersdorf jeden Tag die Hobelmesser getauscht - nun verbleiben sie eine Woche lang in der Maschine. Dies ergibt jeden Tag eine Zeitersparnis von einer halben bis 3-viertel Stunde.
„Die gebrauchten Schneiden sind nicht mehr so abgerundet wie früher und müssen deshalb nicht mehr so stark nachgeschärft werden”, so Frießnegg. Für die Messer der Vorhobler und der Rotoplan wird nun ein gleiche Fasetten-Winkel verwendet: 30°.
Bis zu einer dreiviertel Mann-Stunde nimmt das Schärfen in Anspruch: Der Kopf wird dabei gereinigt und die Messer herausgesetzt.
Das Schärfen übernehmen die beiden Schärfmaschinen Rondomat von Weinig, Tauberbischofsheim/DE. Mit den Messern genügt eine Schärfmaschine.
Die Lieferzeit für Standardmesser liegt bei 1 Woche, bei Sonderanfertigungen muss man 10 Wochen auf das Schiff aus Japan warten. Einziger Wermuths-Tropfen der neuen Messer-Generation: Der 5-fache Anschaffungspreis.

Kanefusa-Facts
Mutterkonzern: Kanefifusa, Achi-Ken/JP
Niederlassung: Eindhoven/NL
Mitarbeiter: 1100
Produkte: HW-Kreissägeblätter, Hobelmesser, Hobelkopfsystem,
Fingerzinkenfräser, VHM-Schaftfräser
Umsatz: 138 Mio €/J