Neuer Geschäftsführer, veränderte Sägewerks-Ausstattung, erweiterter Trocknungskomplex, zusätzliche Kraftwärme-Kopplung, neue Verkaufs-Philosophie, frischer 5 Mio. €-Kapitalzuschuss vom Hauptgesellschafter - man kann nicht sagen, dass momentan nicht alles unternommen wird, die Hartholz-Produktion bei TTM Massivholz in Heiligenkreuz doch noch auf die erwartete Leistung zu bringen.
Der Reihe nach: Seit Anfang Februar ist es nun auch im Firmenbuch verankert: Manfred Reinkemeier ist neuer Geschäftsführer bei TTM und trägt die alleinige operative Verantwortung für den Neustart (sh. Holzkurier Heft 46, S. 6). Damit übernahm ein Mann das Ruder, der in der Branche als Begleiter des Pioniers der industriellen Hartholz-Verarbeitung - Ralf Pollmeier - bekannt wurde. Dieses Knowhow, das unter anderem das Hochfahren des Pollmeier-Standortes Creuzburg/DE umfasst, soll nun helfen.Umkrempeln. Erste Maßnahme wird der Umbau der Sägelinie sein. Das bisherige Einschnitt-Konzept sei viel zu unflexibel gewesen. „Vom Engineering her war die Anlage toll - für Hartholz fehlte aber die Flexibilität, alles war eine Stufe zu kompliziert”, analysiert Reinkemeier.Hauch von Ami-Technik. Was kommen wird, will Reinkemeier zwar nicht verraten, sein Lob für nordamerikanische Produktions-, Sortierung- und Vermarktungs-Ideen lässt allerdings vermuten, dass die geänderte Produktionslinie Anleihen an US-Lösungen nehmen wird.
Nach dem „Scheitern der europäischen Sortierrichtlinien” (Reinkemeier) hält der neue TTM-Geschäftsführer ein Agieren nach US-Vorbild für umso wichtiger. „Dort steht alleine die Kunden-Ausbeute im Vordergrund - das ist der Weg der Zukunft”, ist er überzeugt. „Dieser Standard hat sich etabliert, daran kann man sich anlehnen.”
Soviel 5 Mio. € auch sein mögen, „ein komplettes Sägewerk bekomme ich dafür nicht”, erläutert Reinkemeier, dass die Produktionslinie punktuell geändert wird. Bis jetzt wird auf der Hauptlinie mit den EWD-Twinbandsägen noch produziert - nach Auftragvergabe werden sofort neue Anlagen installiert. Sobald man mit dem Umbau beginnen wird, wird der Personalstand auf die Hälfte reduziert: 50 statt 95 Mitarbeiter.
Der Reihe nach: Seit Anfang Februar ist es nun auch im Firmenbuch verankert: Manfred Reinkemeier ist neuer Geschäftsführer bei TTM und trägt die alleinige operative Verantwortung für den Neustart (sh. Holzkurier Heft 46, S. 6). Damit übernahm ein Mann das Ruder, der in der Branche als Begleiter des Pioniers der industriellen Hartholz-Verarbeitung - Ralf Pollmeier - bekannt wurde. Dieses Knowhow, das unter anderem das Hochfahren des Pollmeier-Standortes Creuzburg/DE umfasst, soll nun helfen.Umkrempeln. Erste Maßnahme wird der Umbau der Sägelinie sein. Das bisherige Einschnitt-Konzept sei viel zu unflexibel gewesen. „Vom Engineering her war die Anlage toll - für Hartholz fehlte aber die Flexibilität, alles war eine Stufe zu kompliziert”, analysiert Reinkemeier.Hauch von Ami-Technik. Was kommen wird, will Reinkemeier zwar nicht verraten, sein Lob für nordamerikanische Produktions-, Sortierung- und Vermarktungs-Ideen lässt allerdings vermuten, dass die geänderte Produktionslinie Anleihen an US-Lösungen nehmen wird.
Nach dem „Scheitern der europäischen Sortierrichtlinien” (Reinkemeier) hält der neue TTM-Geschäftsführer ein Agieren nach US-Vorbild für umso wichtiger. „Dort steht alleine die Kunden-Ausbeute im Vordergrund - das ist der Weg der Zukunft”, ist er überzeugt. „Dieser Standard hat sich etabliert, daran kann man sich anlehnen.”
Soviel 5 Mio. € auch sein mögen, „ein komplettes Sägewerk bekomme ich dafür nicht”, erläutert Reinkemeier, dass die Produktionslinie punktuell geändert wird. Bis jetzt wird auf der Hauptlinie mit den EWD-Twinbandsägen noch produziert - nach Auftragvergabe werden sofort neue Anlagen installiert. Sobald man mit dem Umbau beginnen wird, wird der Personalstand auf die Hälfte reduziert: 50 statt 95 Mitarbeiter.
Neustart schon heuer? Gelingt die Adaptierung nach Reinkemeiers Plan will man im IV. Quartal mit der selben Mitarbeiter-Zahl neu starten. Ziel für 2005: 120.000 bis 150.000 fm Einschnitt im 2-Schichtbetrieb, samt 2-schichtiger Weiterverarbeitung.
Die Trocknungskapazität wird ebenfalls erweitert. Der 2 mal 1000 m³-Trocknungskomplex wird auf 4000 m³ Nettokapazität aufgestockt. Damit hört die Verarbeitungsstufe aber auf. Reinkemeier: „Ich kenne keinen Hartholzsäger mit gelungener Weiterverarbeitung. Zuschnitte können osteuropäische Unternehmen günstiger machen.” Was man Kunden künftig verstärkt auch anbieten wird, sind Fixbreiten: „Das kommt stark.”Man liefert ab Lager. Für die Zeit des Umbaus steht die Produktion - mit Ausnahme der Blockbandsäge. Das Fertigwaren-Lager hat mittlerweile ein Volumen, das die 160 m langen klimatisierte Halle gut füllt. „So schlimm es für ein Sägewerk ist, auf Fertigware zu sitzen - uns hilft es in unserer derzeitigen Phase”, macht Reinkemeier gute Mine.
Für die Topkunden gibt es nun Liefergarantien. Was man nicht auf Lager hat, wird auf der Blockbandsäge gefertigt. Trockenkammer und Hobelmaschine sind in Betrieb. Auch Lohnschnitt kann er sich vorstellen.Guter Zeitpunkt Das Geschäft am Hartholzmarkt läuft derzeit schlecht. Big-Player agieren äußerst aggressiv. „Nun nicht mit voller Produktion am Markt sein zu müssen, ist Glück im Unglück. Ein idealer Zeitpunkt für den Lagerabbau. Wir können so unsere Kunden halten”, hofft Reinkemeier.
Die Trocknungskapazität wird ebenfalls erweitert. Der 2 mal 1000 m³-Trocknungskomplex wird auf 4000 m³ Nettokapazität aufgestockt. Damit hört die Verarbeitungsstufe aber auf. Reinkemeier: „Ich kenne keinen Hartholzsäger mit gelungener Weiterverarbeitung. Zuschnitte können osteuropäische Unternehmen günstiger machen.” Was man Kunden künftig verstärkt auch anbieten wird, sind Fixbreiten: „Das kommt stark.”Man liefert ab Lager. Für die Zeit des Umbaus steht die Produktion - mit Ausnahme der Blockbandsäge. Das Fertigwaren-Lager hat mittlerweile ein Volumen, das die 160 m langen klimatisierte Halle gut füllt. „So schlimm es für ein Sägewerk ist, auf Fertigware zu sitzen - uns hilft es in unserer derzeitigen Phase”, macht Reinkemeier gute Mine.
Für die Topkunden gibt es nun Liefergarantien. Was man nicht auf Lager hat, wird auf der Blockbandsäge gefertigt. Trockenkammer und Hobelmaschine sind in Betrieb. Auch Lohnschnitt kann er sich vorstellen.Guter Zeitpunkt Das Geschäft am Hartholzmarkt läuft derzeit schlecht. Big-Player agieren äußerst aggressiv. „Nun nicht mit voller Produktion am Markt sein zu müssen, ist Glück im Unglück. Ein idealer Zeitpunkt für den Lagerabbau. Wir können so unsere Kunden halten”, hofft Reinkemeier.
Einer reicht? Mittelfristig sieht Reinkemeier nur noch Licht für industriell produzierende Betriebe. Wenn er sagt, dass es in Österreich nur noch einen Hartholz-Betrieb geben wird, so meint er damit natürlich TTM. Wer der einzige Betrieb in Deutschland sein wird, ist auch nicht schwer zu erraten. „In Osteuropa ist es nur noch eine Frage der Zeit, wann ähnliche Betriebe gegründet werden”, erläutert Reinkemeier.Sortierung verlangt Größe. Der Zwang zur Größe ist für ihn vorgegeben: Eine spezifische, anwenderorientierte Sortierung schafft man nur mit Einschnitten jenseits der 100.000 fm, ist er überzeugt. „Alleine extrem wirtschaftlich einschneidende Betriebe werden überleben”, befindet Reinkemeier. Der Zwang zur Standardisierung wird den Einschnitt in Heiligenkreuz auch auf Buche und Eiche beschränken.
Die Rohstoffnähe ist für ihn in Heiligenkreuz auch durch den Bahnanschluss gegeben. Selbst hinsichtlich der Länder mit künftig verstärktem Hart-Schnittholz-Bedarf sieht er in der Nachbarschaft: Osteuropa.USA riskanter Markt. Ob Buche in USA einmal das Nischendasein verlässt, hängt wesentlich vom Dollar ab. Momentan hätte der europäische Pionier Euro-bedingt schlechte Karten.
Dass Rundholz-Lieferanten nach dem Abnahmestopp heuer neue Kunden suchen werden, glaubt Reinkemeier nicht. „Wir haben das kommuniziert”, erläutert er. Und: So viele Abnehmer gibt es auch in Osteuropa nicht mehr.Nötige Wärme. Für die Wärmeversorgung wird am Standort noch eine 10 MW-Kraft-Wärme-Kopplung entstehen. Betreiber sind die Energieversorger Bewag und Begas.
Die Rohstoffnähe ist für ihn in Heiligenkreuz auch durch den Bahnanschluss gegeben. Selbst hinsichtlich der Länder mit künftig verstärktem Hart-Schnittholz-Bedarf sieht er in der Nachbarschaft: Osteuropa.USA riskanter Markt. Ob Buche in USA einmal das Nischendasein verlässt, hängt wesentlich vom Dollar ab. Momentan hätte der europäische Pionier Euro-bedingt schlechte Karten.
Dass Rundholz-Lieferanten nach dem Abnahmestopp heuer neue Kunden suchen werden, glaubt Reinkemeier nicht. „Wir haben das kommuniziert”, erläutert er. Und: So viele Abnehmer gibt es auch in Osteuropa nicht mehr.Nötige Wärme. Für die Wärmeversorgung wird am Standort noch eine 10 MW-Kraft-Wärme-Kopplung entstehen. Betreiber sind die Energieversorger Bewag und Begas.