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Spezialanfertigungen und ein starker Vorfertigungsgrad zeichnen Holzbau Brixen aus © Dr. Johanna Kanzian

Spezial-Anfertigungen

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian | 24.08.2005 - 00:00
Fast ausschließlich auf Spezialanfertigungen ist Holzbau Brixen, Brixen/IT, ausgerichtet.Verstärkter Absatz an Sonderanfertigungen. „Wir haben noch nie so viele gebogene Leimbinder wie im vergangenen Jahr angefertigt“, berichtet der Technische Leiter DI Oskar Rainer. Holzbau Brixen, ein Tochterunternehmen der Rubner-Gruppe, beschäftigt 130 Mitarbeiter und produziert 28.000 m³/J Leimholz. Zwei weitere Standorte hat das Unternehmen in Storo/IT und in der Nähe von Neapel/IT.Vorsortiertes Rohlamellenlager. Das eingesetzte Rohmaterial stammt vom Tochterunternehmen RHI, Rohrbach an der Lafnitz. Im dortigen Sägewerk wird die Gütesortierung der Rohbretter, deren Vorhobelung und Trocknung durchgeführt. Aufgrund der beachtlichen Lagerkapazität in Rohrbach und der kurzen Anlieferungszeit kann das Rohlamellenlager im Werk Brixen klein gehalten werden. Für die Decklamellen und für den Wohnhausbau wird vorwiegend aus Skandinavien stammendes Rohmaterial verarbeitet. Pro Tag werden im Werk Brixen 180 m³ Rohholz verleimt.
„Eingesetzt werden ausschließlich Lamellen mit einer Fertigstärke von 33 mm, da diese für die gebogenen Binder am besten geeignet sind. Sie sind von der Qualität her besser und weisen weniger Trockenrisse auf“, berichtet der Technische Leiter.Kompaktanlage mit neuer Mechanisierung. Auf der Keilzinkenanlage von Grecon, Alfeld/DE, wird eine Endloslamelle erzeugt. Vorher erfolgt die Auskappung von großen Astansammlungen, Rissen oder anderen Fehlstellen auf einer Opticut 350 von Dimter, Illertissen/DE.
Die Mechanisierung stammt von Springer, Friesach. Seit etwa eineinhalb Jahren ist die neue Anlage mit den vier Aufgabequerförderern für die unterschiedlichen Qualitäten der Rohholzbretter in Betrieb. Der Zentralrechner, die Laser gesteuerte Dimensionsvermessung und die Software zur Steuerung der gesamten Anlage stammt von Microtec, Brixen/IT. Die Holzfeuchte der verarbeiteten Lamellen beträgt zwischen 8 und 12%.
Als Zwischenpuffer werden vier Etagen für die verschiedenen Qualitäten eingesetzt. Unmittelbar vor der Keilzinkung werden die Fehlstellen im Brettinneren über eine zweite Opticut 350 ausgekappt.
Die ausgekappte Ware wird zu den zwei Keilzinkenfräsen befördert. Der Leimauftrag erfolgt im getrennten Verfahren zwischen Leim und Härter, so dass bei einem eventuellen kurzen Produktionsstillstand die Leimauftragsmaschine nicht verklebt. Nach der Vereinzelung werden die Einzelbretter der Grecon-Presse zugeführt, auf der Kupfermühle-Lamellenhobelung bearbeitet, und auf der mitlaufenden Säge auf die spätere Trägerlänge abgelängt.
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Spezialanfertigungen und ein starker Vorfertigungsgrad zeichnen Holzbau Brixen aus © Dr. Johanna Kanzian

Bis 2,25 m Breite bearbeitet. Die Maximallänge, die im Werk Brixen produziert werden kann, beträgt 44 m. Auf der großen Hobelmaschine können sowohl gerade als auch gebogene Binder bis zu einer maximalen Breite von 2,25 m bearbeitet werden. Für kleinere Dimensionen und für eine besonders hochwertige Oberfläche verwendet man eine Hobelanlage von Kupfermühle. Das Werk Brixen hat die Zulassung für die Herstellung von Brettschichtholz der Güteklassen BS11, BS14, BS16 und BS18.
„Unser Ziel ist es, so viel wie möglich im Werk vorzufertigen“, so Rainer. Um diesen Anforderungen gerecht zu werden, wird derzeit zu den zwei bestehenden Baljer & Zembrod-Abbundanlagen eine CNC-Anlage K2 von Hundegger, Hawangen/DE, installiert.Marktdruck durch Überkapazität. Der Hauptabsatzmarkt ist Italien. „Österreichische und deutsche Produzenten drücken derzeit stark auf den italienischen Markt. Wir hoffen aber, dass die Preise wieder etwas anziehen“, so Rainer.
Vor allem das Service spiele in Italien eine große Rolle. „Die italienischen Kunden wollen vom Angebot bis zur Fertigstellung intensiv betreut werden“, bringt es Rainer auf den Punkt. „Die Zahlungsmoral in den vergangenen sieben Monaten ist bedeutend schlechter geworden“, so Rainer weiter.Einkaufszentrum aus Holz. Ein kürzlich realisiertes Objekt ist das neue Einkaufszentrum für die Kaufhauskette Carrefour in Mailand. Dort werden unter anderem zwei schräg stehende kegelförmige Türme mit einer Gesamthöhe von 25 m errichtet. Besondere Anforderungen an die Statik stellt dabei die geforderte Berechnung nach dem neuen Erdbebengesetz in Italien dar.
Anspruchsvoll für die Produktion und den Abbund sind die 1500 m Rundstützen mit einem Durchmesser von 40 beziehungsweise 60 cm mit einer Einzellänge bis zu 25 m und die zweifach gekrümmten und blockverleimten Horizontalringe. Insgesamt werden 1600 m³ Brettschichtholz verbaut.

Holzbau Brixen-Facts

Gegründet: 1974
Tochterunternehmen der Rubner-Gruppe
Mitarbeiter: 130
Leimholzproduktion: 28.000 m³/J
Standort: Brixen/IT