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Paketstapel werden am Waggon mit BXT19-Akku-Umreifungsgerät von Signode gebunden © Signode Austria

Hobelware verpackt

Ein Artikel von Mag. (FH) Hubert Burböck | 22.11.2005 - 00:00
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Je fünf Pakete wurden in drei Lagen zu einem Stapel verbunden © Signode Austria

Nach Einführung einer neuen EU-weiten Verladerichtlinie für den Transport von gehobeltem Schnittholz (sh. Holzkurier Heft 16, S. 16) beschäftigen sich Holz verarbeitende Betriebe in Europa mit der Thematik des sicheren Verladens, weiß man beim Hersteller von Verpackungs-Systemen und -Konzepten, Signode Austria, Hennersdorf.

Verschärfte Normen beim Bahntransport. „Laut den neuen Normen beim Bahntransport muss die Einheitsbindung bei gehobeltem Schnittholz mit einem Band, das 10 daN aushält, gebunden werden”, erklärt Signode-Verkaufsleiter Bernd Marake. Dafür hat man bisher ein gewebtes PE-Cord-Band verwendet, welches mit Verschlussschnallen zu befestigen war. „Die so genannten Dolyczech-Bänder sind aufwändig anzubringen und kostenintensiv”, berichtet Marake über die Notwendigkeit, neue Produkte für diese Anforderungen einzuführen.
Um den Forderungen aus der Praxis gerecht zu werden, initiierte man ein Gemeinschaftsprojekt mit Signode-Kunden MM-Holz, Paskov/CZ, und dem größten europäischen Bahn-Frächter, Railion Deutschland, Seelze/DE.
Das Projekt basiert auf einem Test von PET-Umreifungsbändern mit Reibverschluss, die zur Sicherung oben liegender Einzelpakete (Einheitsbindung) bei gehobeltem Schnittholz angebracht werden. Insgesamt wurden sechs Schnittholz-Waggons vom Standort Paskov in Richtung Dresden/DE und nach Seelze versandt.

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Paketstapel werden am Waggon mit BXT19-Akku-Umreifungsgerät von Signode gebunden © Signode Austria

Kosten- und Handlingfaktor. Dass der Produzent im Falle von Schäden durch unsachgemäße Verpackung das Risiko zu tragen hat, sind sich die Verantwortlichen in Paskov bewusst, weshalb man sich mit Interesse auf das Projekt eingelassen hat. „Neben verpackungstechnischen Verbesserungen erwarteten wir auch kostenseitig eine Entlastung”, argumentiert man in Paskov.
Tatsächlich betragen die Bindungs-Kosten der bis heute verwendeten Technologie bis zu 36 € pro Waggon. „Wir rechnen dabei mit 200 lfm Bandmaterial und bis zu 20 Verschlussschnallen”, erläutert Marake. Das für die Tests verwendete PET-Band Tenax 2222 (19 mal 1 mm glatt) mit einer Bruchlast von 850 daN wurde bei fünf sowie das Tenax 2220 (19 mal 0,89 mm glatt) mit einer Bruchlast von 750 daN wurde bei einem Waggon eingesetzt. „Nach unseren Versuchen konnten wir feststellen, dass die Kosten bei unseren Bändern bei 11 € pro Waggon liegen”, gibt man sich bei Signode zufrieden. Eine weitere Erleichterung und Zeiteinsparung von vier Minuten pro Bindung konnte man durch die Anwendung des Akku-Umreifungsgerätes BXT 19 erzielen, mit dem Spannkräfte bis zu 3300 N aufgebracht werden können. Für MM-Holz, die in Paskov bis zu 1 Mio. fm/J verarbeiten und in alle Welt exportieren, sind dies schlagende Argumente.

Versuchsablauf im Detail. Jedes Paket wurde mit je drei Umreifungen mittels Kunststoffband einer Fremdmarke mit
700 daN zusammengebunden.
Diese wurden zu einem Stapel, bestehend aus insgesamt fünf Paketen in drei Lagen, auf Unterleghölzer verladen. Jeder Stapel wurde durch drei Stapelbindungen zusammengebunden. Die Stapel wurden durch drei Niederbindungen mit einer Bruchkraft von mindestens 1000 daN im geraden Zug niedergebunden.
Auf der Fahrt nach Seelze wurden bereits in Dresden alle Bindungen kontrolliert, wobei diese „tadellos gehalten haben”. Nach Ankunft am Verteilbahnhof in Seelze wurden die Waggons einem Auflauftest unterzogen, um die Ladungssicherheit festzustellen. „Obwohl die Folie als auch die Paketbänder rissen, hielt die Stapelbindung von Signode die Ladung einwandfrei zusammen”, gab man sich bei Railion zufrieden. Die durchgeführten Tests ergaben einen Spannungsverlust von bis zu
300 N.
Das Fazit der Studie konnte zur Zufriedenheit aller Beteiligten präsentiert werden: Die Signode PET Bänder Tenax 2222 und Tenax 2220 sind für die Einheitsbindungen geeignet und für die Verwendung seitens Railion zugelassen, wobei das Tenax 2222 aus Sicherheitsgründen vorzuziehen sei.