Unterhält einen Lkw-Zug für eigene Zwecke und für Fremdlieferungen: Hannes Schorn mit Nachwuchs © Holz Schorn
Vom klassischen Säger zum reinen Holzhändler. Im 1950 vom Vater Hans Schorn gegründeten Sägewerk in Golling verarbeitete man mit einem Seitengatter Buchenholz zu Schwellen. Von 1965 bis 1999 wurde Laub- und Nadelholz am Pini & Kay-Gatter verarbeitet. Danach hat man sich ausschließlich dem Handel verschrieben und lässt die gehandelte Ware bei Bedarf individuell im Lohnschnitt aufarbeiten. Beim Lohnschnitt vertraut man auf langjährige Partnerschaften und der Chef ist beim Aufschneiden jeweils selbst dabei: „Bei der Qualität kann man keinen Kompromiss mehr eingehen. Reklamationen kann man sich heutzutage nicht mehr leisten”, erklärt der Händler.
In der Region zu Hause. Die Region Tennengau bietet für Schorn ein geografisch und klimatisch optimales Umfeld. Am 6000 m² großen Areal gleich neben der Autobahnabfahrt findet man aufgrund der Föhnlage passende Verhältnisse für eine Lufttrocknung, wo die auf Vento-Latten gelagerte Ware in bis zu acht Monaten luftgetrocknet wird. „Wir beziehen unser Rundholz vor allem in der Region und in Deutschland”, erläutert Schorn. Nach Übernahme, die Stück für Stück „Chefsache” ist, geht die Ware entweder gleich direkt zum Sägekunden oder wird auf Wunsch in beliebigen Dimensionen eingeschnitten.
Aus der Tatsache heraus, dass Großwaldbesitzer aufgrund von Effizienzsteigerungen am liebsten keine Kommissionen unter 500 fm mehr abgeben, kauft Schorn ausschließlich aus Klein- und Privatwald sowie von Händlern.
Ahorn gilt für Schorn als eine der zukünftig interessanten Holzarten 40% seines Geschäftes tätigt er damit © Mag. (FH) Hubert Burböck
Im Rundholz handelt Schorn bis zu 8000 fm/J. „4000 fm/J Laubholz werden bei uns im Lohnschnitt verarbeitet und weitere 1000 m³/J Schnittholz werden gehandelt.”
Kooperationen in alle Richtungen. Die Zukunft bewertet Schorn nicht zuletzt aufgrund der entstehenden Sägewerkskapazitäten in Deutschland und des regionalen Mitbewerbs als „äußerst spannend”. „Es wird künftig nur mehr ganz Große oder Kleinunternehmen geben”, wobei letztere flexibel auf Veränderungen reagieren und sich Nischen aussuchen könnten. „Dazwischen wird sich der Markt bereinigen”, ist Schorn sicher.
In Österreich seien, speziell für seinen Wirkungsbereich, die Lohn- und Versicherungskosten zu hoch. „Verdienen kann man heute nur noch, wenn man die Arbeiten weitestgehend selbst macht”, argumentiert er die Tatsache, dass er mit einem Mitarbeiter und einem Kooperationsnetzwerk arbeitet. Dieses erstreckt sich neben Lohnschnitt über Handelspartner bis hin zu regionalen Mitbewerbs-Betrieben, unter denen das Klima ausgesprochen gut sei und man sich das eine oder andere Geschäft gegenseitig zukommen lässt.
Künstliche Preise. Seine Absatzmärkte findet Schorn vor allem in der Möbel- und Parkettindustrie in Österreich, Deutschland und Italien. Ein Problem für die Preise sieht der Unternehmer in den Wertholz-Submissionen: „Da werden Preise, etwa für Ahorn, künstlich in die Höhe getrieben - das ist nicht gut für den Markt.”
Schorn-Facts
Gegründet: 1950Geschäftsführer:
Hannes Schorn
Standort: Kuchl
Produkte: Handel mit Schnittholz und Rundholz, Brennholz, Transporte
Holzarten: Buche, Ahorn, Esche, Ulme, Eiche, Birke, Fi/Ta, Lärche und Zirbe