Nessie im Sauerland

Nicht im schottischen, im sauerländischen Hochland ist er zu Hause – und nennt seit Oktober vergangenen Jahres eine „Nessie“ sein Eigen. Bei Hubertus Hegener-Hachmann, Hanxleden/DE, Waldbesitzer sowie Sägewerker in dritter Generation, sprüht Nessie kein Feuer, sondern per Hochdruckdüsen Wasser mit einer Tröpfchengröße von 40 µ unter einem Winkel von 60° auf die Sägeblätter.
Nessie stammt aus dem Hause Danfoss, Nordborg/DK, geliefert von Michael Schubert, bei Kock in Moorrege/DE Verkaufsleiter für CNC-Werkzeuge und Zerspanungstechnik.

Multifunktional. Eine gleichnamige Forschungsgruppe beim dänischen Hersteller entwickelte Hochdruck-Sprühanlagen – diese finden sich in Trockenkammern von Mühlböck, Eberschwang, sowie in 70 skandinavischen und deutschen Sägewerken.
Von Hegener-Hachmann im Oktober 2005 unter „flexibler Mithilfe durch die Mitarbeiter“ installiert, setzt ein separates Aggregat in der Hobelhalle Wasser unter einen Druck von 70 bis 100 bar. Pro Station verfügt es über je ein Ventil sowie maximal acht Ausgänge – diese versorgen über ein Leitungssystem die Sprühdüsen in den Sägeaggregaten mit Wasser – hier stammt es aus privater Versorgung und weise eine besonders hohe Qualität auf, schmunzelt Hegener-Hachmann. Das vorhandene Luftdrucksystem pustet die Leitungen im Bedarfsfall wieder frei.

Wintergefällt. Der Forstbetrieb mit 270 ha Wald sowie Schnittgrün- und Weihnachtsbaumkulturen schneidet 12.000 fm/J – diese stammen nicht alle aus dem eigenen Wald: 2000 fm/J Buche liefert der Bruder aus dem eigenem Sägewerk. Ebenso wie 2500 fm/J Eiche, 6500 fm/J Lärche und Douglasie sowie 3000 fm/J Fichte stammt der Rohstoff aus einem Umkreis von maximal 150 km ausschließlich aus Winterfällung – dies minimiere Quellen und Schwinden sowie späteres Reißen.Wie geölt. Bisher konnte der Einschnitt verkernter Nadelhölzer zu verbrannten, verharzten, knirschenden oder schreienden Blättern führen – nach der Installation der Vielblatt-Kreissäge Linck CS 16 mit den Sprühköpfen von Danfoss zeigte sich Hegener-Hachmann „begeistert“: Selbst während des Lärchen-Einschnitts wirken die Blätter ständig wie „mit dem schärfsten Sägenreiniger“ behandelt. Im zweiten Schritt liess er auch das Esterer-Gatter (LSH) mit Leitungen und Düsen bestücken. Die Anlage, welche die Kreissägeblätter kühlt, entharzt sowie entstehenden Staub bindet, sollte sich „nach spätestens zwei Jahren amortisiert haben“, freut sich der gelernte Forstwirt: Er spare auf diese Weise 30% Strom und könne deutlich höheren Vorschub sowie die doppelte Standzeit bei den Blättern realisieren.

Langkettig. Überraschend lang gestaltete er die Produktkette: So absolviert die Schnittware Trockenkammer, Hobelanlage, Zwischenkonditionieren und wieder Hobelanlage (Profilieren) und geht dann als Massivholzdiele mit 9% Holzfeuchte zum Kunden. Elastischer Spezialkleber sorgt dafür, dass der Einbau mit 21 mm Höhe sogar auf Bodenheizung gelingt. Hegener-Hachmann, der zwischen 10.000 und 15.000 m² massiver Dielen vorhält, genoss auch anlässlich der jüngsten Deubau, Essen/DE, hohe Aufmerksamkeit bei potenziellen Kunden.Entrinden? Als nächste Stationen stehten für Schubert – der sich Nessie grundsätzlich auch für den Lebensdauer verlängernden Einsatz in Entrindungsanlagen vorstellen kann, Bülkau/DE und Sulzbach/DE am Programm: Hier orderten bereits die Sägewerke Hagenah sowie Wahl die dänische Hochdrucktechnik.

Hegener-Hachmann-Facts

Sägebetrieb in 3. Generation
270ha Wald sowie Schnittgrün und Weihnachtsbäume
Gatter- und Kreissäge, Hobelwerk, Trockenkammer, Lager
Produkte: Bauholz, Massivholzdielen (Ei, Bu, Ah, Es, Lä, Fi, Dou) aus Wintereinschlag, Fassadenschalungen, Terrassendielen

Kock-Facts

Gegründet: 1951 von Heinrich Kock
Geschäftsführer: Dieter und Wolfgang Kock
Produkte: Zerspanungswerkzeuge für Holz, Papier und Metall
Service: Produktion. Vertrieb, Schleif- und Stellitier-Service für Sägeblätter
Mitarbeiter: 45