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Othmar Lutschounig und Franz Wagner (v. li.) vor der neuen Polytechnik-Feuerung © Dr. Johanna Kanzian

Breite Laubholzpalette

Ein Artikel von Dr. Johanna Kanzian | 01.03.2006 - 00:00
Flexibler Einschnitt, ein breites Sortiment sowie prompte Lieferung, darauf setzt das Sägewerk Wagner, Strengberg. „Wurde früher zu 60% Buche verarbeitet, so hat sich seitdem der Markt geändert. Wir haben bis zu 18 verschiedene Laubholzarten auf Lager“, berichtet Geschäftsführer Franz Wagner.
Neben der Hauptnutzung als Getreidemühle startete man 1890 das Sägewerk. 1991 übernahm Wagner in fünfter Generation den Betrieb.50% der produzierten Menge wird als Schnittware verkauft, der Rest geht in die betriebseigene Weiterverarbeitung. Dafür stehen eine Opticut-Optimierkappsäge sowie eine Raimann-Vielblattsäge zur Verfügung. Elemente für die Möbel und Parkettindustrie sowie für den Instrumentenbau werden produziert. Dabei liegt die Exportquote bei 70%.Richtig getrocknet und klimatisiert. Zur technischen Ausstattung im Sägewerk zählen ein Baljer & Zembrod-Sortierkran, eine Dämpfkammer und fünf Mühlböck-Vanicek-Trockenkammern.
Um die Laubholz-Stämme schon beim Einschnitt optimal aufzutrennen, werden zwei LBL-Brenta-Bandsägen eingesetzt. Die Trocknungskapazität soll in Zukunft erweitert werden. „Die Ware muss richtig getrocknet und klimatisiert werden, das hat zusätzliche Energie erforderlich gemacht. Die Bestellzyklen werden kürzer, deshalb ist prompte Lieferung notwendig. Daneben müssen wir immer flexibler sein, das gelingt unter anderem auch mit einem umfangreichen Lager“, so Wagner.
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Othmar Lutschounig und Franz Wagner (v. li.) vor der neuen Polytechnik-Feuerung © Dr. Johanna Kanzian

Referenzanlagen gaben den Ausschlag. Um den erhöhten Energiebedarf decken zu können, wurde in eine PolytechnikBiomasseheizanlage investiert. „Das gute Preis-Leistungsverhältnis sowie die besichtigten Referenzanlagen von Polytechnik gaben den Ausschlag für die installierte Anlage“, berichtet Wagner. Seit September ist die neue Biomasse-Heizanlage in Betrieb. Ein bestehender zweiter Kessel läuft ebenfalls.
Das im Sägewerk und der Weiterverarbeitung anfallende Restholz kommt in den Hacker und wird zur Gänze in den betriebseigenen Anlagen benötigt.
Die Kessel-Nennleistung beträgt 1750 kW. Es können trockene Späne bis Hackgut mit w=40 und G 100 verfeuert werden. „Selbst bei Messungen im Teillastbereich wurden die Grenzwerte wesentlich unterschritten“, freut sich Polytechnik-Verkaufsleiter OthmarLutschounig.Vorlauftemperatur von 130° C für Dämpfkammern. Als Verbrennungssystem wird ein hydraulisch bewegter Vorschubrost verwendet. Auf die Feuerung ist ein Heißwasser-Wärmetauscher mit einer Vorlauftemperatur von 130° C aufgesetzt. Der Wärmetauscher ist auf Betrieb ohne ständiger Beaufsichtigung ausgelegt. „Was die Betriebssicherheit der Anlage anbelangt, sind wir sehr zufrieden“, so Wagner.
Das Rauchgas wird über eine Multizyklon-Anlage entstaubt. „Der Reststaubgehalt ist bereits nach dem Multikzyklon unter dem gesetzlichen Grenzwert von 100 mg/m³“, berichtet Lutschounig.Birnen-Spezialitäten. Das Rundholz wird zu 80% in Österreich eingekauft. Der Rest kommt aus der Slowakei, Kroatien und Ungarn. „Unsere Spezialität ist die Birne. Wir verarbeiten jährlich 1000 fm. Ein leichter Trend zu dunkleren Holzarten sowie zu einem breiteren Mix ist erkennbar“, meint Wagner. Das Rundholz wird gemischt angeliefert und am Sortierwagen grob vorsortiert. Dieser beschickt auch die beiden Bandsägelinien.
Die Schnittware wird in klimatisierten Hallen gelagert. So kann bei Kammer getrocknetem Holz eine konstante Feuchtigkeit von 8 bis 10% garantiert werden. Lagerhallen und Schärfraum wurden vor kurzem erneuert.
„Die Zukunft wird große Herausforderungen bringen. Ich bin optimistisch, denn jede Zeit bietet ihre Chancen. Entscheidend ist, diese Chancen zu erkennen und rechtzeitig zu nutzen“, so Wagners Einschätzung.

Polytechnik-Facts

Geschäftsführer: Leo Schirnhofer
Mitarbeiter (gesamt): 120
Exportquote: 85%
Produkt: Biomasse-Heizanlagen
Anlagengröße: 250 kW bis 20 MW Einzelkesselleistung
Hauptsitz: Weissenbach/Triesting
Niederlassungen: Ungarn, Schweiz, Polen, Russland, Frankreich

Wagner-Facts

Gegründet: 1890
Geschäftsführer: Franz Wagner
Mitarbeiter: 35
Betriebsareal: 3,8 ha
Einschnitt: 15.000 fm/J
Exportanteil: 80%
Spezialgebiet: Eiche, Buche, Esche, Ahorn, Birne
Produkte: Brettware, Zuschnitte für Möbel- und Parkettindustrie sowie Instrumentenbau