Produktionsleiter Milan Kolár präsentiert Furniere aus schöner Buche der Umgebung © DI Robert Spannlang
Zukunftsträchtige Produkte forcieren. Auf Sonderprodukte wie der leichten Kombioder der schwer entflammbaren SeF-Platte nach dem Udiplex-Patent setzt der Slowake besondere Hoffnung. Geht man durch die weiten, tageslicht-durchfluteten ANB-Werkshallen, drängt sich vor allem ein Eindruck auf: viel Platz. Seit der Übernahme des ehemaligen Großsäge- und Parkettwerkes Preglejka 1999 hatten die neuen Eigentümer mit gebrauchten Fertigungslinien auf Sperrholzproduktion umgestellt und das Sägewerk stillgelegt. Auch für die Erzeugung des Eichen-, Eschen- und Buchen-Dreischichtparketts suche man Kaufinteressenten, ergänzt Kolár. In diesem Segment sei die Konkurrenz aus Polen und Rumänien in den vergangenen zehn Jahren immer stärker spürbar geworden, begründet der Holzwirt den Parkett-Ausstieg seines Unternehmens.
ANB-Facts
Generaldirektor:Teodor DluzanskyProdukte: Sperrholz aus Fichte, Pappel, Buche; Dreischicht-Parkett aus Eiche, Esche, Buche
Produktion Sperrholz: 50.000 m3/J
Mitarbeiter: 100
Export: 85%
Exportmärkte: DE, NL, GR (Sperrholz); DK, NL, ES (Parkett)
Getrocknete, verklebte Fichtenfurniere werden anschließend auf zwei Zwölf-Etagen-Pressen zu Platten gefertigt © DI Robert Spannlang
Formholz-Schalen als Exportschlager. Stolz ist Kolár auch auf die Sperrholzprodukte aus den ANB-Formpressen: „Viele unserer geformten Federleisten werden im Ausland zu Betteinsätzen verarbeitet, unsere Sitzschalen-Rohlinge wiederum gehen vorwiegend an italienische Sesselerzeuger.” Immerhin 85% der Produktion aus Zarnovica werden nach Deutschland, Holland, Italien und Griechenland exportiert, fügt er hinzu. „Der Schlüssel für gutes Formholz ist sorgfältige Vorbehandlung der Stämme: Buche muss 36, Fichte 27 Stunden, Pappel nur im Winter gedämpft werden.”
Modernisierungspläne. Freilich gäbe es noch Potenzial für gesteigerte Produktionseffizienz, so der Holztechnologe: Mit einer neuen Schäl- und Trocknungsanlage etwa könnten Energie- und Personalkosten gespart sowie die Schälradien von derzeit 14 auf 8 cm reduziert werden. Das ergäbe nicht nur eine höhere Ausbeute. Auch das Stärkenspektrum bei der Rundholz-Beschaffung würde sich erweitern, der Holz-Einkaufspreis könnte damit gesenkt werden, erklärt er. „Ich habe schon ein Angebot von Angelo Cremona eingeholt. Diese Anlage mit integrierter Zentrier-Station wäre für unsere Anforderungen ideal. Mit einem Industrie-Sponsor als Partner ließe sich dieser Plan natürlich leichter umsetzen”, lächelt Kolár verschmitzt. „Vielleicht ist der Holzkurier Anstoß für so eine Partnerschaft.”