Erstmals 1 Mio. m³

Die Kapazität der Holzlager im Hafen Koper/SI im Norden der Adria umfasst 150.000 m³. Zur Not können es kurzfristig auch 180.000 m³ sein. Zu Beginn des Sommers 2007 lagerten 215.000 m³ Schnittholz am Hafengelände. Diese Fakten stellte Stojan Sosic, seit November 2006 Sales Manager im Timber Terminal, im Gespräch mit dem Holzkurier zur Diskussion vor einem langen Ganzzug der ÖBB mit Schnittholz aus Österreich.
Einer der neuen schweren Volvo-Stapler hebt einige Schnittholzpakete aus einem Waggon und verschwindet zwischen hohen Bretterstapeln. Der Fahrer wird wohl wissen, auf welcher Verkehrsfläche er seine Ladung absetzen kann, die eigentlich längst für die Durchfahrt frei gehalten werden sollte.
An diesem Frühsommertag ankern ohnedies drei Schiffe an den Kais, die mit Schnittholzpaketen befüllt werden. Doch die landseits eintreffende Kubatur dürfte an diesem Tag größer sein als die ausgehende über See.

Mengensteigerung im 1. Halbjahr. Im 1. Halbjahr wurden über Koper 547.000 m³ Schnittholz verschifft und zusätzlich 58.000 m³ in Containern. Im 1. Halbjahr 2006 waren es 436.000 m³ und im 2. Halbjahr 458.000 m³, also insgesamt 894.000 m³ plus 82.500 m³ im Vorjahr in Containern. Da auch im 2. Halbjahr 2007 steigende Umschlagszahlen zu erwarten sind, stehen die Erwartungen von Alen Kramberger, dem Direktor des Holzterminals, 2007 erstmalig die Umschlagmenge von 1 Mio. m³ Holz zu überschreiten, auf solidem Boden. Kramberger folgte im März Damjan Ostanek nach, der in den Hafensektor der flüssigen Energie gewechselt war. Kramberger hatte vier Jahre die Repräsentanz des Hafens Koper in Österreich geleitet.

Neues Holzlager in Sezana. Angesichts der Überfüllung des Holzlagers im Hafen Koper hat der Hafen in Sezana an der Staatsgrenze am Karst oberhalb der Provinz Triest einen früheren Lkw-Terminal mit Bahnanschluss gekauft. Im Herbst soll der Ausbau mit offenen Hallen für das Holzlager begonnen werden. Voraussichtlich 2008 erwartet man die volle Betriebsaufnahme.
Da die Autobahn aus Österreich (und Deutschland) seit August 2006 durch Slowenien ohne Unterbrechung bis in den Hafen Koper führt, ist auch die Anbindung des Lkw-Verkehrs von Sezana gewährleistet. 70 bis 80% des Holzes für die Verschiffung in Koper erreichten per Bahn den Hafen. In diesem Zusammenhang verfolgt man mit starkem Interesse die Bestrebungen der Deutschen Bahn (DB) mit ihrer Logistiktochter Schenker beim slowenischen Logistikunternehmen Intereuropa einzusteigen. In einem Joint-Venture mit dem Hafen Koper strebt die DB den zweigleisigen Ausbau der 28 km langen Bahnverbindung von Divaca nach Koper mit einer teilweisen Neutrassierung an. Dies würde auch die Ganzzug-Verbindung aus Österreich nach Koper weiter beschleunigen. Diese Verbindung benützen in erster Linie Mayr-Melnhof und Stora Enso Timber während Vesely Timber Export die Zulieferung je nach Einkaufsgebieten wählt. Etwa ein Dutzend weitere Holzexporteure aus Österreich sind ständige Kunden des Hafens Koper. Sechs neue Stapler von Volvo und Kalmar wurden 2006 beziehungsweise 2007 im Holzhafen eingesetzt. Die technische Trocknung dient vor allem dem Hartholz zur Vorbereitung zur Verschiffung.