Starke Familienbande: Reinhard und Stefan Müller-Gei mit Klaus und Hans Müller-Gei (v. li.) vor der neuen RoboLine © DI (FH) Martina Nöstler
Der erste Gedanke nach dem Feuer sei „Zusperren” gewesen. Doch die Söhne der Geschäftsführer, Stefan (Sägewerksmeister) und Klaus (Betriebswirt) Müller-Gei, haben ihre Väter vom Wiederaufbau und der Fortführung des Unternehmens überzeugt.
Welche Technologie? „Wir haben uns einige Betriebe in Deutschland, Österreich und Frankreich angesehen”, erläutert Reinhard Müller-Gei. Besonders herausgestochen sei das Sägewerk der Waldgenossenschaft Iseltal in Osttirol. „Die Einschnitt-Technologie, die dort seit einigen Jahren im Einsatz ist, hat uns überzeugt”, unterstreichen die Geschäftsführer. „Gerade die Punkte Flexibilität, geringe Schnittfuge und Leistung waren für uns sehr relevant.” Aus diesen Gründen fiel die klare Entscheidung zugunsten der Bandsägen-Technologie RoboLine von EWD, Altötting/DE. Das Preis-/Leistungs-Verhältnis passte. „Wir haben schon unser Gatter, die Besäumanlage sowie auch die Entrindungsmaschine von EWD bezogen - daher verbindet uns eine lange Beziehung zum Unternehmen.”
„Wir wollten mit unserem Einschnitt weiterhin flexibel bleiben, ohne uns wesentlich zu vergrößern”, schildert Reinhard Müller-Gei. Als großen Vorteil sieht er auch das breite Durchmesser-Spektrum von 10 bis 70 cm Zopf, das mit der RoboLine möglich ist. „Im Schnitt liegen die Durchmesser bei 40 cm, wir haben aber auch schon Stämme mit 90 cm Hüllkreis geschnitten.” Die Anlage ist auf Rundhölzer bis zu 12,5 m ausgelegt. Das Gros der Ware misst aber 4 bis 5 m. „Durch die weniger werdenden Bauholz-Aufträge hat sich das Segment hier etwas verschoben”, erläutert der Chef. „Wir können mit der RoboLine auch Schwachholz schneiden.”
„Wir wollten mit unserem Einschnitt weiterhin flexibel bleiben, ohne uns wesentlich zu vergrößern”, schildert Reinhard Müller-Gei. Als großen Vorteil sieht er auch das breite Durchmesser-Spektrum von 10 bis 70 cm Zopf, das mit der RoboLine möglich ist. „Im Schnitt liegen die Durchmesser bei 40 cm, wir haben aber auch schon Stämme mit 90 cm Hüllkreis geschnitten.” Die Anlage ist auf Rundhölzer bis zu 12,5 m ausgelegt. Das Gros der Ware misst aber 4 bis 5 m. „Durch die weniger werdenden Bauholz-Aufträge hat sich das Segment hier etwas verschoben”, erläutert der Chef. „Wir können mit der RoboLine auch Schwachholz schneiden.”
Mit Standort verbunden. Eigentlich hatten die Geschäftsführer schon mit einem neuen Gelände am Ortsrand von Wallenfels geliebäugelt - befindet sich der ursprüngliche Standort doch am angrenzenden Wohngebiet. „Unsere Kinder wollten aber unbedingt bleiben. Darum haben wir auch bei den Nachbarn vorgesprochen. Deren Unterschriften waren von den Behörden vorgeschrieben. Alle haben uns unterstützt”, berichtet Müller-Gei.
Bei der neuen Halle, die das Unternehmen von Klenk bauen ließ, wurde auf entsprechende Brand- und Schallschutz-Anforderungen Rücksicht genommen. Inklusive aller baulichen Maßnahmen und der neuen Maschinen hat Müller-Gei 4,3 Mio. € investiert. Im Juli 2006 begannen die Fundament-Arbeiten, am Valentinstag 2007 (14. Februar) wurde das erste Brett auf der neuen RoboLine geschnitten.
Bei der neuen Halle, die das Unternehmen von Klenk bauen ließ, wurde auf entsprechende Brand- und Schallschutz-Anforderungen Rücksicht genommen. Inklusive aller baulichen Maßnahmen und der neuen Maschinen hat Müller-Gei 4,3 Mio. € investiert. Im Juli 2006 begannen die Fundament-Arbeiten, am Valentinstag 2007 (14. Februar) wurde das erste Brett auf der neuen RoboLine geschnitten.
Kreuz-, Scharf- und Modelschnitt. EWD installierte bei Müller-Gei die Vierfach-Bandsäge RoboLine EBTV 4-1600. „Dieses Platz sparende Bandsägensystem erfordert keinen Modelumlauf und eignet sich besonders für das flexible Auftrennen eines breiten Schnittbilder-Spektrums”, unterstreicht man bei EWD.
Das Rundholz wird per Stapler auf die Aufgabestation mit integriertem Mess-System - ebenfalls vom Altöttinger Anlagenbauer geliefert - vom Staplerfahrer aufgegeben. Eine Rundholz-Vermessung erfasst Durchmesser, Länge, Krümmung und Ovalität des Stammes und übermittelt diese an das Optimierungs-Programm von Microtec, Brixen/IT. Das Schnittbild wird nach bestmöglicher Ausbeute festgelegt. Seitenware kann etwa je nach Nachfrage hinterlegt und auch auf den Stammdurchmesser bezogen werden. Geschnitten wird, was wirtschaftlich ist - aber ausschließlich auftragsbezogen. Im Programm sind die Stärken hinterlegt und werden automatisch vorgeschlagen, der Bediener kann dennoch immer Änderungen durchführen.
Das Rundholz wird per Stapler auf die Aufgabestation mit integriertem Mess-System - ebenfalls vom Altöttinger Anlagenbauer geliefert - vom Staplerfahrer aufgegeben. Eine Rundholz-Vermessung erfasst Durchmesser, Länge, Krümmung und Ovalität des Stammes und übermittelt diese an das Optimierungs-Programm von Microtec, Brixen/IT. Das Schnittbild wird nach bestmöglicher Ausbeute festgelegt. Seitenware kann etwa je nach Nachfrage hinterlegt und auch auf den Stammdurchmesser bezogen werden. Geschnitten wird, was wirtschaftlich ist - aber ausschließlich auftragsbezogen. Im Programm sind die Stärken hinterlegt und werden automatisch vorgeschlagen, der Bediener kann dennoch immer Änderungen durchführen.
Stamm ständig fixiert. Mittels Kettenarmen wird das Rundholz am Einzugstisch exakt eingedreht und danach von oben auf die Laufschiene gespannt. Somit sind der Stamm und später das Model während des gesamten Einschnitt-Vorgangs fixiert, bis das Model gewendet wird. Beim ersten Schnitt werden beidseitig die Schwarten abgetrennt und am Auszugstisch hinter der Vierfach-Bandsäge weiter transportiert, während der Stamm nach wie vor auf der Laufschiene fixiert ist. Um die Schwarten zu entsorgen, hat EWD auslaufseitig ein hydraulisch heb- und senkbares Förderband installiert. „Fallen Schwarten an, wird das Band hochgefahren und die Schwarten fallen nach unten zur Entsorgung”, erklärt Joachim Klemm von EWD, der für die Projektierung bei Müller-Gei verantwortlich war.
Der Stamm wird in die Startposition vor die Vierfach-Bandsäge retour gefahren, um anschließend die Vorschnitt-Seitenware abzutrennen. Danach wird abermals die Startposition angefahren, um das Model mit den Kettenarmen um 90° zu drehen. Im nächsten Schritt wird die Nachschnitt-Seitenware abgetrennt. Im Anschluss wird etwa beim Kreuzschnitt das Kantholz mittig gesägt, die Halbhölzer zurückgefahren, um 90° gedreht und noch einmal aufgetrennt. Alle vierseitig bearbeiteten Hölzer werden zur maßgenauen Auftrennung von einem Rollenwerk geführt. Die Hauptware wird hinter der RoboLine nach links abgezogen. „Dabei poltert die Ware nicht einfach hinunter, sondern wird sanft von Mitnehmern auf der Transportkette abgelegt”, berichtet man bei EWD. Die Abstapelung erfolgt händisch. Der Scharfschnitt erfolgt in mehreren Durchgängen - je nach Rundholz-Durchmesser.
Laut EWDist die RoboLine eine ideale, universelle Anlage für Klein- und Mittelbetriebe. Auch die Schnittfuge von 3,2 mm über alle Schnitthöhen könne sich sehen lassen.
Der Stromverbrauch ist bei Spitzenwerten jetzt geringer als zuvor mit dem Gatter - trotz höherer Anschlussleistung.
Die Seitenware wird zum Combimes-Besäumer gefördert. Dieser stammt ebenfalls von EWD, wurde jedoch von einem stillgelegten Sägewerk aus Österreich direkt gekauft. Für die Seitenwaren-Einteilung wurde eine Boxen-Sortierung von H.I.T., Ettringen/DE, installiert. Die Entsorgungs-Anlage stammt von Vecoplan, Bad Marienberg/DE.
Der Stamm wird in die Startposition vor die Vierfach-Bandsäge retour gefahren, um anschließend die Vorschnitt-Seitenware abzutrennen. Danach wird abermals die Startposition angefahren, um das Model mit den Kettenarmen um 90° zu drehen. Im nächsten Schritt wird die Nachschnitt-Seitenware abgetrennt. Im Anschluss wird etwa beim Kreuzschnitt das Kantholz mittig gesägt, die Halbhölzer zurückgefahren, um 90° gedreht und noch einmal aufgetrennt. Alle vierseitig bearbeiteten Hölzer werden zur maßgenauen Auftrennung von einem Rollenwerk geführt. Die Hauptware wird hinter der RoboLine nach links abgezogen. „Dabei poltert die Ware nicht einfach hinunter, sondern wird sanft von Mitnehmern auf der Transportkette abgelegt”, berichtet man bei EWD. Die Abstapelung erfolgt händisch. Der Scharfschnitt erfolgt in mehreren Durchgängen - je nach Rundholz-Durchmesser.
Laut EWDist die RoboLine eine ideale, universelle Anlage für Klein- und Mittelbetriebe. Auch die Schnittfuge von 3,2 mm über alle Schnitthöhen könne sich sehen lassen.
Der Stromverbrauch ist bei Spitzenwerten jetzt geringer als zuvor mit dem Gatter - trotz höherer Anschlussleistung.
Die Seitenware wird zum Combimes-Besäumer gefördert. Dieser stammt ebenfalls von EWD, wurde jedoch von einem stillgelegten Sägewerk aus Österreich direkt gekauft. Für die Seitenwaren-Einteilung wurde eine Boxen-Sortierung von H.I.T., Ettringen/DE, installiert. Die Entsorgungs-Anlage stammt von Vecoplan, Bad Marienberg/DE.
Bindungs-Ängste. „Anfangs hatten wird schon unsere Bedenken vor der neuen Einschnitt-Technologie. Wir waren mit der Maschine nicht vertraut. Außerdem mussten wir die Instandhaltung der Sägeblätter lernen”, erinnert sich Müller-Gei einige Monate zurück. Die Ängste seien aber unbegründet gewesen: Nach einer kurzen Einlern-Phase hat man die Anlage mittlerweile im Griff.
Das Rundholz bezieht man überwiegend aus einem 70 km-Radius von Waldwirtschafts-Genossenschaften, privaten Waldbesitzern oder Händlern. Reinhard Müller-Gei ist seit Juli stellvertretender Vorsitzender beim Verband der Deutschen Sägeindustrie (VDS) sowie Vertreter der oberfränkischen Säger.
Das Rundholz bezieht man überwiegend aus einem 70 km-Radius von Waldwirtschafts-Genossenschaften, privaten Waldbesitzern oder Händlern. Reinhard Müller-Gei ist seit Juli stellvertretender Vorsitzender beim Verband der Deutschen Sägeindustrie (VDS) sowie Vertreter der oberfränkischen Säger.
Müller-Gei-Facts
Gegründet: 1898Geschäftsführer: Reinhard und Hans Müller-Gei
Mitarbeiter: 20
Einschnitt:
bis 30.000 fm (Plan 2007),
35.000 - 40.000 fm (Plan 2008)
Technik: RoboLine mit Combimes-Besäumer
Produkte: Bauholz (nach Liste), Kanteln, Latten, Rahmen, Dielen nach S10
Absatz: bundesweit an Zimmereien und Händler