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Das neue Biomasse-Heizkraftwerk wurde 2006 in Betrieb genommen © DI (FH) Martina Nöstler

KWK rechnet sich

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 13.11.2007 - 10:38
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Das neue Biomasse-Heizkraftwerk wurde 2006 in Betrieb genommen © DI (FH) Martina Nöstler

Aufgrund der umfangreichen Einschnitts-Erweiterung im vergangenen Jahr beim Sägewerk Ludwig Ziegler, Plössberg-Betzenmühle/DE, wurde es auch notwendig, in ein neues Heizwerk zu investieren (sh. Link unten). Die beiden Geschäftsführer Wilhelm und Stefan Ziegler entschieden sich für die Technik von Kohlbach, Wolfsberg. „Unserer Meinung nach hat Kohlbach die meiste Erfahrung - auch in Bezug auf den ORC-Prozess”, begründet Wilhelm Ziegler die Wahl des Ausstatters. Die ORC-Anlage stammt von Turboden, Brescia/IT. Gammel Engineering, Abensberg/DE, übernahm die Projektierung.
„Im Kessel werden Rinde und Reduzierspäne verheizt”, erläutert der Geschäftsführer. Der Thermoölkessel verfügt über eine Feuerungs-Wärmeleistung von 11,7 MW, die Nennwärmeleistung beträgt 9,9 MW. Mit 1,8 MWel wird die ORC-Leistung angegeben.
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Kohlbach lieferte die Biomassekesselanlage mit 9 MW thermischer und 1,9 MW elektrischer Leistung (ORC-Modul von Turboden) © DI (FH) Martina Nöstler

Bonus für KWK und ORC. Gammel Engineering beziffert die jährlich erzeugte Wärmeenergie mit 65.000 MWh, die elektrische Energie mit 13.000 MWh. Die Einspeisevergütung beträgt insgesamt etwa 13 Cent/kWhel. Diese setzt sich aus der Grundvergütung, einem Bonus für die KWK-Anlage sowie einem Innovationsbonus für ORC zusammen.
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Grafische Darstellung aller Parameter des Heizwerkes © DI (FH) Martina Nöstler

Rasche Amortisation. Die Investitionssumme für das neue Biomasse-Heizkraftwerk beträgt inklusive aller baulichen Maßnahmen 7 Mio. €. Eine beachtliche Summe, die sich für Ziegler aber rasch rechnen wird. „Mit dem Kraftwerk sparen wir alleine Stromkosten von knapp 170.000 € pro Monat. Außerdem werden die Trockenkammern und die Gebäude mit dem Kessel beheizt”, relativiert der Geschäftsführer. Ein weiterer Vorteil sei, dass die Anlage wartungsarm ist und der zuständige Mitarbeiter nicht rund um die Uhr anwesend sein muss. Störungen werden per SMS am Mobiltelefon angezeigt.
Bereits 2001 wurde am Standort Betzenmühle eine Containerlösung mit 1,5 MW von Kohlbach installiert. „Diese haben wir als Puffer immer noch in Betrieb - etwa zu Spitzenzeiten im Winter oder sollten beim neuen Heizwerk unvorhergesehen Störungen auftreten”, erklärt Ziegler.

Ziegler-Facts

Geschäftsführer: Wilhelm und Stefan Ziegler
Mitarbeiter: 200
Umsatz: 80 Mio. € (2006)
Einschnitt (geplant 2007): 1,4 Mio. fm
Export: 40%

Kohlbach-Facts

Gegründet: 1946 durch Jakob Kohlbach
Produkte:
Wasser-, Dampf- und Thermoölkessel, Vorschubrost-, Strohfeuerungen, Containeranlagen, Rauchgaskondensation, Filteranlagen, Cogenerations-Lösungen (KWK)
Kessel-Leistungen: 400 kW bis 10 MW
Exportquote: über 60%
Mitarbeiter: 150
Standort: Wolfsberg