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Helmut Petrak plant noch viele weitere Brandschutz-Projekte © Forstassessor Peter Liptay

Beschützer der Sägeelite

Ein Artikel von Forstassessor Peter Liptay | 11.03.2008 - 08:22
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Helmut Petrak plant noch viele weitere Brandschutz-Projekte © Forstassessor Peter Liptay

„Bei Stora Enso Timber haben wir seit 2002 vier Werke mit einer Sprinkleranlage nachgerüstet. Bei den neu gebauten Werken wurde dann gleich eine Sprinkleranlage mit eingebaut", erzählt Helmut Petrak, Geschäftsführer des Brandschutzbüros Petrak, Wien, stolz. Seit fast 40 Jahren befasst sich Petrak intensiv mit Sprinkleranlagen. Derzeit schützt man bei der Holzindustrie Schweighofer in Radauti die Hallen des Säge- und Hobelwerkes flächig mit Sprinklern. Daneben erhalten Staubfilter, Elektroräume, Zwischenböden und Leimraum zusätzliche Löschanlagen. Auf 100 bis 150 schätzt Branchenkenner Petrak die Anzahl der Sprinkleranlagen bei Holz verarbeitenden Betrieben in Österreich. Mehr als 20 % seiner Projekte wurden im Ausland durchgeführt, unter anderem in Deutschland, der Schweiz, Rumänien, Bulgarien und in ehemaligen GUS-Staaten. Meist handelt es sich um international tätige Konzerne, die sich Produktionsstätten im Ausland aufbauen.

40 Jahre Brandschutz-Erfahrung

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Sprinkleranlage von Stora Enso Timber im Säge- und Hobelwerk Ybbs © Stora Enso Timber

Von 1976 bis 2000 war Petrak selbst Eigentümer eines Anlagenbauunternehmens. Sein Brandschutzbüro betreibt er seit 1980. „Als langjähriger Inhaber einer Errichterfirma kenne ich die Gedanken dieser Unternehmen und kann Kundeninteressen gut durchsetzen. Wir betrachten uns als neutraler Partner und ziehen uns die Schuhe des Investors an. Der Kunde soll beim Anlagenbau mehr sparen, als unser Planungshonorar beträgt", heißt es bei Petrak.

Produktverfügbarkeit garantieren

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Sprinkler, Hydranten-, Sprühflut- und Was­sernebellöschanlagen wurden in Ybbs installiert © Stora Enso Timber

Es gibt mehrere Gründe, sich eine automatische Löschanlage zuzulegen. Einmal geht es um Personenschutz. Daneben steht der Sachwertschutz im Blickfeld. Besonders wichtig, weil nicht über eine Versicherung abzudecken, sei aber die Verfügbarkeit der Produkte für den Investor. „Wenn es nicht mehr in der Kasse klingelt, ist die Marktpräsenz dahin", drückt es Petrak aus. "Zwar wird ein Schaden von der Versicherung ersetzt. Doch wenn ein Sägewerk lange Zeit ohne Sägelinie dasteht, ist man weg vom Fenster."

Petrak berichtet von einem aktuellen Projekt, bei dem der Kunde sich auch aufgrund der langen Lieferzeiten für Sägelinien für die Anschaffung einer Sprinkleranlage entschieden habe. In der Automobil- oder Chip-Produktion gebe es kein Werk ohne Sprinkleranlage. In der Holzindustrie plant Petrak Sprinkleranlagen vor allem für Säge-, Hobel- und Spanplattenwerke. „Wir helfen bei Ausschreibung und Auftragsverhandlung. Auch nachdem der Auftrag vergeben ist, begleiten wir das Projekt und machen Baubegehungen und Plankontrollen. Wir kümmern uns um Vorschriften und die vertragskonforme Ausführung der Anlage bis zur Rechnungsprüfung", beschreibt Petrak sein Leistungsspektrum.

70 % Rabatt bei Feuerversicherung

Die Rabattsätze bei Feuer- und Betriebsunterbrechungs (BU)-Versicherungen betragen bei Vorhandensein von Sprinkleranlagen in Österreich 50 %. Gar 70 % gibt es, wenn auch Objektschutzanlagen installiert sind. Gerade in der Spanplattenindustrie ist es wichtig, dass die Maschinen auch selbst geschützt sind.

Natürlich unterscheiden sich die Versicherungstarife erheblich. Petrak berichtet von einem Kunden, der den Versicherer gewechselt hatte, obwohl die Sprinkleranlage dann 1 Mio. € mehr kostete. „Am Ende des Tages muss die Rechnung stimmen." Petrak spricht von einer Wellenbewegung in der Versicherungslandschaft. Als die Rückversicherer 2002 in einer schwierigen Situation waren, seien Werke ohne Sprinkleranlagen überhaupt nicht versichert worden.

Kostengünstigere Variante

Als billigere Alternative zu Sprinklern gibt es Erweiterte Automatische Löschhilfe (EAL)-Anlagen. Diese sind statt zwei mit einer Wasserversorgung ausgestattet. Daneben haben sie eine kürzere Wirkzeit gegenüber Vollsprinklern. „Aber besser auf einem Bein stehen, als auf gar keinem", kommentiert Petrak. Alle EAL-Anlagen würden von ihm so konzipiert, dass sie noch nachgerüstet werden könnten.

„Nachrüstungen sind teurer, als Neubauten", berichtet Petrak. Immerhin müssen die Arbeiter bei der Installation an der Decke in jeden Winkel. Um bei Zwei- oder Dreischichtbetrieben die Produktion nicht zu stören, passieren die Arbeiten oft nachts oder am Wochenende. „Ein Neubau geht schneller und es sind nicht so viele Überstundenzuschläge zu zahlen", vergleicht Petrak.