US-Export verliert an Bedeutung
Exportierte die österreichische Holzindustrie 2007 140.000 m3, so werden es heuer wohl weniger als 100.000 m3 sein. Damit fallen die USA für die österreichische Sägeindustrie an Bedeutung etwa hinter Großbritannien zurück, wohin man im Vorjahr deutlich über 200.000 m3 exportierte. 2005 lieferte man noch 750.000 m3 in die USA - damit waren die USA damals der zweitwichtigste Markt.Noch dramatischer ist der Rückgang für die deutsche Sägeindustrie. Diese lieferte 2005 noch 2,3 Mio. m3 in die USA, 2006 waren es knapp 2,2 Mio. m3, um dann im Vorjahr auf die 1,5 Mio. m3 der Holzkurier-Vollerhebung zurückzufallen. So wie es nun aussieht, werden es heuer gar nur noch 720.000 m3 sein.
Nadelschnittholz-Exporte aus AT, CZ und DE in die USA in1000 m3 | |||
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Unternehmen | |||
2007 | 2008 | % | |
Holzindustrie Häupl | 20 | 20 | ±0 |
Stora Enso Timber ¹ | 90 | 60 | -33 |
Holzindustrie Stallinger | >50 | 24 | -52 |
Donausäge Rumplmayr ² | 5 | - | - |
Mayr-Melnhof Holz | 85 | 50 | -41 |
NTI | 10 | 5 | -50 |
R | 6 | 4 | -39 |
Klausner-Gruppe ² | 1000 | 650 | -35 |
Klenk Holz AG2 | 90 |
Was liefert Klausner?
Das große Fragezeichen ist die Klausner-Gruppe - der unumstrittene Dominator des Übersee-Geschäftes mit den USA. Da man im Unternehmen die Kommunikation mit den Medien stoppte, lassen sich sowohl die 2007er- als auch die 2008er-Zahlen nur schätzen. Die 1 Mio. m3, die Klausner 2007 lieferte, sind dadurch belegt, dass praktisch alle anderen Unternehmen ihre Zahlen bekanntgaben und die US-Importzahlen feststehen. Für heuer lässt sich nur vermuten, dass es zu einem deutlichen Rückgang kommen wird. Unter der Annahme, dass man auf Grund der Abhängigkeit von den USA stärker den Fuß in der Tür wird lassen müssen, rechnen wir mit 650.000 m3 Klausner-Holz in den USA.Nur noch ein Drittel
Im Blütejahr des US-Exportes 2005 flossen fast 3,4 Mio. m3 aus Deutschland, Österreich, Tschechien in die USA. Schon im Vorjahr waren es mit 1,76 um 1,6 Mio. m3 weniger. Werden heuer tatsächlich nur knapp 1 Mio. m3 verschifft, müssen zumindest 2,4 Mio. m3 eine andere Destination finden als noch vor drei Jahren.US-Spezialisten kamen dazu
"Zumindest" heißt es deswegen, weil zwischen 2005 und heuer doch einige neue Sägewerke entstanden sind. Etwa Binder Holz Deutschland, die in ihrem ursprünglichen Businessplan für 2008 doch andere Jahresmengen Richtung USA verschiffen wollten als 12.000 m3.Die Klausner-Gruppe baute seit 2005 die bestehenden Werke weiter aus. Mit Kodersdorf/DE, Landsberg/DE und Adelebsen/DE kamen drei Standorte hinzu, die auf den US-Export ausgerichtet wurden. Klausner Holz Bayern erhielt eine 1200 m/min Hobellinie - genau für die Ansprüche der US-Kunden.