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Minda-Vakuumentstapelung mit Leistenentsorgung © Minda

Auf zu neuen Ufern

Ein Artikel von DI Alfred Riezinger | 14.05.2008 - 00:35
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Minda-Vakuumentstapelung mit Leistenentsorgung © Minda

Im neuen Buchensägewerk von Pollmeier in Aschaffenburg/DE werden die Schnittholzpakete - nach Länge und Stärke sortiert - zu exakt gleich breiten, 5 m hohen Paketen gestapelt. Dazwischen legt man Alulatten. „Diese lassen sich nach der Entstapelung besser retour transportieren und hinterlassen keine Leistenabdrücke”, argumentiert Pollmeier-Projektingenieur Markus Tischer bei der Betriebsführung.

Acht Takte pro Minute bei Entstapelung

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Nach dem Schleifen werden die Pakete bis 4 m Höhe gestapelt © Minda

Nach dem Trocknen und Dämpfen führt man die unbesäumten Pakete über ein automatisches Transportsystem von Kontra, Rüthen/DE, der Minda-Mechanisierung der Schleiflinie zu. Nach der Übernahme der bis zu 17 t schweren Pakete werden diese über eine Hubmechnik des Mindener Anlagenbauers gehoben und mittels einer Vakuumentstapelung lagenweise in einer Höhe von 6 m entstapelt. Die Anlage hebt die Pakete nach und nach an. „Bei 23 bis 32 mm starken Brettern liegt die Leistung bei acht Takten pro Minute und darüber”, erklärt Nils Begemann, Minda-Vertrieb. Sechs Takte pro Minute schaffe die 450 kW-Anlage bei Brettern bis zu 76 mm, wobei das Gewicht einer Lage dieser Dimension bis zu 400 kg beträgt. „Die Buchenlagen werden mittels der Vakuum-Module, die zwischen die Aluleisten greifen, von dem zu stapelnden Paket auf den Querförderer abgelegt”, verdeutlicht Begemann beim Betriebsrundgang. Am Querförderer tauchen die Bretter nach unten weg und die Leisten gelangen retour zur Stapelstation. Dieses bewährte System setzt man bereits bei anderen Pollmeier-Standorten ein.
Ein Gerät von Brookhuis, Enschede/NL, misst dann die Holzfeuchte. „Anschließend werden die Lagen in kurzem Abstand über Förderbänder der Steinmann-Schleifmaschine zugeführt”, erläutert Begemann.

Bretter versetzt aufgestapelt

„Wir schleifen die Ware, weil nach dem Dämpfen Holzfehler nicht mehr gut erkennbar sind”, fügt Tischer ein. Aus der Schleifmaschine kommend werden die Bretter wieder über eine Minda-Vakuumstapelung ohne Zwischenleisten bis zu 4 m hoch gestapelt. Bei bis zu 32 mm-Brettern liegt die Leistung bei acht Takten pro Minute. „Damit kein Stapel umstürzt, ist in die Anlage ein Drehkranz eingebaut, sodass versetzt abgelegt wird”, erklärt Begemann. Diese Stapel werden im Zwischenlager gepuffert.

Visuelle Gütesortierung entkoppelt

Man entschied sich dafür, den Schleifvorgang von der Gütesortierung zu entkoppeln. Der Grund ist, dass man bei Störungen der Schleiflinie die Sortierung auslasten kann. Mitarbeiter sortieren visuell in 15 Qualitäten.
Je nach Anforderung werden die Pakete aus dem Lager in die Gütesortierung zugeführt. Die Entstapelung erfolgt über eine Minda-Hubmechanik und eine Vakuumentstapelung. Der Anlagenbauer lieferte zu den drei Stapelautomaten zusätzlich den Stahlbau wie Podeste, Arbeitsbühnen und die Mechanisierung, damit eine Arbeitshöhe von 6 m möglich ist.
Zum Lieferumfang gehörte außerdem die Anlagensteuerung. Das System verfolgt die Daten wie die Brettstärke und -länge, die Lagenanzahl sowie den Bearbeitungsgrad (geschliffen, ungeschliffen). Die Daten werden jeder Lage zugewiesen, durch die Anlage mitgeführt und zusammen mit den Feuchtigkeitswerten am Server gespeichert.
„Diese Installation ist ein Novum in unserem Portfolio”, freut sich Begemann. „Wir wollen demonstrieren, dass wir neben unserem Schwerpunkt BSH-Anlagen auch Sonderprojekte realisieren.” Als nächste Minda-Projekte nennt Vertriebsmitarbeiter Begemann eine Blockbohlenfertigung in Lettland.