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QuadroLine von EWD ist bei der Holzindustrie Hunsrück im Einsatz © EWD

Alleskönner

Ein Artikel von DI (FH) Martina Nöstler | 04.08.2008 - 14:12
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QuadroLine von EWD ist bei der Holzindustrie Hunsrück im Einsatz © EWD

Beim Ausrüster für das neue, an die unterschiedlichen Dimensionen anpassungsfähige Sägewerk fiel die Wahl auf EWD, Altötting/DE. „Gesucht war eine Anlage, die möglichst alles kann“, erläutert Wolfgang Tenhaeff, Geschäftsführer der Holzindustrie Hunsrück, Ellern/DE. Mit EWD hat man zudem auf Bewährtes zurückgegriffen: Auch im alten Sägewerk stammten Gatter und Nachschnitt-Kreissäge aus Altötting.

Listenbauholz und Möbelteile

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Übersichtlicher Bedienstand: Maschinenführer hat die Anlage gut im Blickfeld, der Einschnitt wird auf Bildschirmen visualisiert © EWD

Die Einschnittleistung der neuen Anlagen wird mit 50.000 fm/J im Einschichtbetrieb beziffert. Überwiegend wird Fichte geschnitten. Dabei hat man sich auf Listenbauholz spezialisiert. Im Winter trennt die Holzindustrie Hunsrück auch Laubholz auf – fast ausschließlich Buche mit einer Menge von 5000 fm/J. Die Hälfte des Hartholzes wird in der eigenen Möbelfertigung eingesetzt. Der Rest geht an Händler.
Mit der Kombination QuadroLine im Rundlauf und Optimes-Besäumer werden Längen von 2,4 bis 14 m verarbeitet. Beim Nadelholz liegt der Mittendurchmesser bei 2b. Generell lässt die Anlage aber ein Schneiden von 10 bis 70 cm zu. Beim Laubholz kauft man bei der Holzindustrie Hunsrück alle Durchmesser ein. Bis 60 cm wird auf der Quadro-Anlage geschnitten. Für die wenigen stärkeren Abschnitte und den Erdstämmen steht für das Auftrennen eine Mobilsäge zur Verfügung, erfuhr man in Ellern.

Spanersprung hilft

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Robustes Kettenbett und Stachelwalzen bringen die Stämme beziehungsweise die Model in die richtige Position © EWD

„Unser Einschnitt erfolgt bei allen Hölzern ausbeuteorientiert“, erläutert Tenhaeff und führt aus, dass darum die Möglichkeit des Spanersprungs bei der QuadroLine ein großer Vorteil sei. Während des Einschnitts (Zopf voraus) verstellt sich der Spaner automatisch in der Breite, sodass links und rechts je ein zusätzliches Seitenbrett erzeugt werden kann.
Der Optimes-BKO-Besäumer von EWD verarbeitet Dimensionen bis 10 cm Höhe und 70 cm Breite. Die Länge hat man mit 6 m beschränkt. Der Besäumer bei Tenhaeff verfügt über eine oben liegende Sägewelle mit vier verstellbaren Sägeblättern. EWD lieferte außerdem die gesamte Mechanisierung im Sägewerk.
Die Entstapelung von Haupt- und Seitenware wird händisch durchgeführt. Dem Personal steht dabei ein Vakuumhebegerät von Balz zur Verfügung. Das Laubholz wird vor der Abstapelung noch abgebürstet, damit keine Stockflecken entstehen. Bei Bedarf kann die Ware noch mit einer Hobelmaschine von Rex bearbeitet werden. Die Entsorgung des Restholzes stammt von Vecoplan.
Die Holzindustrie Hunsrück wurde 1889 als Sägewerk gegründet. Zuerst wurde überwiegend Bauholz geschnitten. Im Laufe der Zeit kam eine Kistenfertigung hinzu. Vor etwa 80 Jahren hat man sich in der Weiterverarbeitung auf Stühle spezialisiert und zu einem namhaften Möbelhersteller etabliert. Pro Jahr fertigt das Unternehmen 75.000 Stühle, 15 km Bänke und 15.000 Tische. „Unsere Kunden sind bundesweit im Objektbereich und in der Gastronomie angesiedelt“, erklärt der Geschäftsführer. mn

Holzindustrie Hunsrück

Gründung: 1889
Geschäftsführer: Mathias und Wolfgang Tenhaeff
Mitarbeiter: 160, davon 15 im Sägewerk und 80 in der Möbelfertigung
Geschäftszweige: Sägewerk, Möbelfertigung
Einschnitt: 50.000 fm/J (einschichtig im Vollbetrieb), davon 10 % Laubholz (hauptsächlich Buche)
Export: 10 %