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Dynamisches Führungstrio: Martin Rieder, Christoph Lunger und Rudolf Lantschner (v. li.) vor der von Johann Resch 1955 entwickelten Blockbandsäge © Forstassessor Peter Liptay

Pioniere der Blockbandsäge

Ein Artikel von Forstassessor Peter Liptay | 18.08.2008 - 17:10
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Dynamisches Führungstrio: Martin Rieder, Christoph Lunger und Rudolf Lantschner (v. li.) vor der von Johann Resch 1955 entwickelten Blockbandsäge © Forstassessor Peter Liptay

Die Grundidee der Blockbandsäge entstammt der Zimmerei im Gebirge. Das Rundholz musste aufwändig zu den Sägen ins Tal und als Schnittholz wieder zurück zu Berge gebracht, oder von Hand behauen werden. Der Südtiroler Zimmermann Johann Resch kam in den 1950er-Jahren auf die Idee, die Säge zum Holz zu bringen und nahm 1955 den ersten Probeschnitt mit der von ihm entwickelten Blockbandsäge vor.

Nach 50-jähriger Tätigkeit übergaben die Brüder Johann und Ignaz Resch 2006 den Betrieb an die drei langjährigen Mitarbeiter Martin Rieder, Christoph Lunger und Rudolf Lantschner. Das junge Unternehmerteam bringt mit Schwung und neuem Design die gesammelte Erfahrung der vergangenen fünf Jahrzehnte in die Weiterentwicklung ein. Im Rahmen einer von der Exportorganisation Südtirol (EOS) organisierten Pressereise besuchte der Holzkurier das Werk von Resch & 3 in Blumau. Unschwer war dabei zu erkennen, dass die drei Inhaber hervorragend miteinander harmonisieren.

Beginnend bei der technischen Planung werden die Sägen mit sämtlichen Bestandteilen im heimischen Werk gefertigt. „Unsere Produktion aus einer Hand garantiert dem Kunden höchste Präzision, Stabilität und Arbeitsqualität”, erläutert Lantschner. „Speziell für kleine Gattersägewerke ist es interessant, auf eine stationäre Blockbandsäge umzusteigen. Die hohe Umrüstzeit entfällt und jeder Stamm kann nach Kundenwunsch zugeschnitten werden.”

Mechanisierung erspart Wartezeiten

Vor allem bei stationären Anlagen sei eine komplette Mechanisierung mit Rundholzeinzug, Brettauszug und Sortierung der Schnittware wichtig, damit die Bandsäge ausgelastet werden kann. Mit dem neu entwickelten, selbst fahrenden Greiferwagen und dem automatischen Brettabnehmer können Bretter, Schwarten oder Kanthölzer seitlich oder nach vorne abgelegt und sortiert werden.

Das Unternehmen ist stark international ausgerichtet. „Künftig möchten wir uns zunehmend auf Osteuropa konzentrieren”, erzählt Rieder. „Auch den Ausbau des französischen Marktes streben wir an.” Die während des Holzkurier-Besuchs präsentierte stationäre ES 1200 Profi wird in Kürze nach Polen geliefert. Die Säge schneidet Stämme bis zu 1,5 m Durchmesser und 13 m maximaler Schnittlänge mit einem 45 kW-E-Motor.

Vor-, Quer- und Längsschneider

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Aus der mitfahrenden Kabine hat Christoph Lunger Säge und Holz im Blick – ständige Qualitätskontrolle ist gewährleistet © Forstassessor Peter Liptay

Die 9 t-Säge ist mit Bandsägeblatt-Druckführung, beidseitigem Vorschneider, automatischem Querschneider, Stammeinzugsketten und Brettauszug ausgestattet. Von der mitfahrenden Kabine aus steuert Lunger alle Bewegungen mittels zwei Joysticks und einem Bildschirm stufenlos an. „Dadurch ist eine ständige Qualitätskontrolle gegeben”, erklärt Lantschner die Demonstration. „Sägeblatt, Blattführungen, Vor- und Querschneider sind ständig im Blickfeld.” An unsauberen Stellen im Holz gewährleisten die beidseitigen Vorschneider dem Sägeblatt einen sicheren Ein- und Ausschnitt. „Dadurch wird die Standzeit der Sägezähne enorm erhöht”, erzählt Lantschner. Die beiden Vorschneider können einzeln angesteuert werden.

Mit dem Querschneider kann schon während des Schneidens jedes Brett automatisch auf das gewünschte Maß abgelängt werden. Als Option lässt sich der hydraulische Querschneider um 90° drehen und als Längsschneider einsetzen. Auf der Internationalen Holzmesse Klagenfurt vom 28. bis 31. August werden Resch & 3 am Freigelände G 01 eine stationäre Blockbandsäge ES 1050 Profi ausstellen und dabei ebenfalls Vor- und Querschneider sowie den neuen automatischen Brettabnehmer vorführen.

Der Audi unter den Bandsägen

„Wir bauen den Audi unter den Blockbandsägen. Denn der ist mittlerweile qualitativ sogar besser, als ein Mercedes”, sagt Audi-Fahrer Lantschner scherzend, auf Unterschiede zu Mitbewerbern angesprochen. „Als einziges Unternehmen rüsteten wir stationäre und mobile Anlagen mit den Technologien großer Standsägen aus. Die stabile Bauweise unserer Sägen hat noch keinen Kunden enttäuscht.”

Resch & 3

Gründung: 1955
Inhaber: Rudolf Lantschner, Martin Rieder und Christoph Lunger
Standort: Blumau/IT
Mitarbeiter: 8
Produkte: Mobile und stationäre Blockbandsägen, Trennbandsägen für Leimholzindustrie, Schärfautomaten, Besäumkreissägen, Mechanisierungen
Exportquote: 90 %